Soziales Engagement – LEA Mittelstandspreis

Soziales Engagement – LEA Mittelstandspreis

LEA_5Leistung – Engagement – Anerkennung

Es ist erstaunlich, wie viele kleine, mittlere und größere Mittelständler sich an einem Award für soziales Engagement beteiligt haben. Ich bin in Stuttgart, im neuen Schloss auf Einladung von Caritas, Diakonie und Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, die einmal jährlich den Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg verleihen.

276 Unternehmen zeigen, dass „Die Bereitschaft andere am eigenen Wohl teilhaben zu lassen, tief bei vielen Unternehmern verwurzelt ist“, so Bischof Dr. G. Fürst. Und Bischof Dr. F. July sagt: „Ich freue mich über viele Betriebe, die bewusst nach christilich-ethischen Maßstäben geführt werden und ihre soziale Verantwortung wahrnehmen.“ Nach Peter Hofelich, Staatssekretär im MFW und Beauftragter der Landesregierung für Mittelstand und Handwerk stärken „CSR-Aktivitäten das Kerngeschäft und sind ein wichtiger Bestandteil moderner Unternehmenskultur.“

Ich staune über so viel Innovation und Kreativität und bin stolz Teil dieser engagierten Gruppe von Unternehmern zu sein. Dienstleister, produzierendes Gewerbe, Handel, Handwerk. Über 400 Gäste setzen ein starkes Signal, dass Gemeinwohl doch nicht nur ein Papiertiger ist, sondern gelebte unternehmerische Ethik.
Leistung, Engagement und Anerkennung, sich ehrenamtlich für ein gutes soziales Miteinander einsetzen, ist hier gelebte Wirklichkeit.

Viele Projekte für und mit Kindern, viele Projekte für Randgruppen und Migranten und die meisten nicht irgendwo im Ausland, sondern direkt in der regionalen Nachbarschaft.

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Und wir wurden dieses Jahr ebenfalls ausgezeichnet als sozial engagiertes Unternehmen. Unser Engagement für Senioren, unsere kleine Delikatess-Manufaktur in der sich rüstige Senioren aktiv einbringen können, sich wichtig fühlen können, einen Beitrag leisten können, ihre Erfahrungen einbingen können, das wurde gewürdigt. Wir freuen uns darüber und sind dankbar dafür, bei diesem feierlichen und festlichen Anlass im weißen Saal des Stuttgarter Schlosses,  dabei gewesen zu sein.

(R)AUSweg – Gemeinwohl
(R)AUSweg – soziales Miteinander
(R)AUSweg – ethische Maßstäbe
(R)AUSweg – soziales Engagement vor ORT

Diese Wege könnten noch mehr Schule machen….

 

Urkunde

Soziales Engagement – LEA Mittelstandspreis

Wenn Führungskräfte im Gesundheitswesen an Grenzen kommen

DSC03146„Ich vertrage das Alles nicht mehr“.  Frau K. ist einerseits Stationsleiterin in der Pflege und damit Führungskraft, andererseits noch immer direkt in der Pflege tätig, wenn „Not am Mann“ ist. Und Not am Mann ist immer.  Frau K. leidet.

Sie leidet an Nahrungsmittelunverträglichkeiten, unter ihrem Gewicht, das sie „nicht mehr in den Griff bekommt“, sie leidet unter den Arbeitsbedingungen und auch privat „verträgt“ sie so Einiges nicht mehr. Sie leidet unter der Schwierigkeit Arbeit, Haushalt und Kinder unter einen Hut zu bringen, den Vorgaben ihres Arbeitgebers, den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter und den Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen gerecht zu werden. Und seit einiger Zeit leidet auch noch ihre Partnerschaft. Wann sie und ihr Mann das letzte Mal etwas für sich und ihre Partnerschaft gemacht haben, daran kann sich Frau K. nicht mehr so genau erinnern. Sie leidet unter chronischem „schlechten Gewissen“ und neuerdings unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten, weshalb  Frau K. auf Anraten ihres Arztes bei mir in der Gesundheitspraxis vorstellig wird. Diese kamen ganz plötzlich in ihr Leben, als innerhalb einer Woche zwei Ihrer Patienten verstorben sind. Bisher funktionierte Frau K. einwandfrei, jetzt nimmt sie wahr, wie sehr sie das alles belastet.
Sie ist sich bewusst, dass ihr „Ich vertrage nicht Gesundheitsthema“ spielend als Metapher auf ihr Berufsleben, ihr Privatleben, ihr momentanes Lebensgefühl zutrifft. Sie ist sich bewusst, dass sie etwas verändern müsste, sie weiß „eigentlich“, was zu tun ist und doch weiß sie weder wo sie anfangen soll, noch, weshalb sie sich so schwer damit tut endlich Schritte zu unternehmen. Statt zu handeln tritt sie auf der Stelle. Irgendwie dreht sie sich im Kreis und findet den „Ausweg“ nicht. Am liebsten, so sagt Frau K. würde sie alles hinschmeißen, den Job, die Ehe, so sehr verträgt sie das Alles nicht mehr. Doch dazu fehle ihr mittlerweile auch die Kraft.

Wie hätte Frau K. geholfen werden können, noch bevor Sie sich in meiner Gesundheitspraxis, als „kranker Mensch“, vorgefunden hat? Was könnten Arbeitgeber tun, um ihre Pflegefachkräfte zu stützen, zu unterstützen, ihre Führungskräfte zu stärken und zu fördern, um letztendlich Fehlzeiten, Burnout, Frühberentungen, Kündigungen und Co. zu vermeiden, sprich Kosten zu sparen?

Fachexperten sind sie alle, nur eben auch Menschen, die nicht davor gefeit sind, auch mal an ihre Machbarkeitsgrenzen zu stoßen. Keiner wüsste besser als Fachkräfte im Gesundheitswesen. „Gesundheit und Wohlergehen“ sind eben NICHT so ohne weiteres herstellbar und machbar. Und was für Patienten gilt, das gilt gleichermaßen für Beschäftigte der Gesundheitswirtschaft.

Supervision und Coaching für Pflegeberufe?

Da es unzählige Definitionen von Supervision (1-3) und Coaching gibt und die Ausübung des Supervisiors und Coaches keineswegs um geschützte Berufe handelt,  diese Auseinandersetzung mit Begrifflichkeiten nicht Gegenstand des Artikels sein soll, möchte ich an dieser Stelle lediglich meine eigenen Definitionen voranstellen, deren Ursprung sich in der Phänomenologie (Husserl, Heidegger, Marion), sowie der Sozialpsychologie A.Adlers  gründet.

Wir verstehen unter Supervision eine an gleichwertigen Beziehungen orientierte berufsfeldbezogene Beratung, bei der das „Spannungsfeld von Person – Institution – Klientel“ im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht: Ausgehend von konkreten Problemfällen aus dem pflegerischen Alltag werden folgende Subsysteme betrachtet:

–      die Person dessen, der Supervision in Anspruch nimmt (Supervisand/in)

–      die Beziehungsdynamik zwischen Pflegeperson und der jeweiligen Person (Patient/Angehörige/Kollege/Vorgesetzter)

–      die Institution, in der die pflegerische Arbeit stattfindet und die institutionellen Rollenerwartungen.

 

Supervision fördert in gemeinsamer Suchbewegung die berufliche Entwicklung desjenigen, der Supervision in Anspruch nimmt. Da der Mensch in seinen Lebenswelten Arbeit und Privatleben, jedoch ähnliche Verhaltensweisen zeigt (Lebensstil) und die Lebenswelten nicht hundertprozentig voneinander trennbar sind, stellt Supervision auch trotz des konkreten „beruflichen Anliegens“ immer auch ein Stück persönliche Entwicklung dar. Der Nutzen kann im Abbau psychischer Arbeitslast liegen, aber auch die Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit steigern. (4)

Während Supervision „die Beratung über Beratung oder Pflege, oder andere beruflichen Beziehungen“ ist,  ist Coaching eher ein Instrument zur Personalentwicklung von Führungskräften.

Nach einer Definition der Internationalen Coach Federation (ICF 2008), handelt es sich bei Coaching um eine »partnerschaftliche Beziehung mit Führungskräften, die sie zum Nachdenken anregt und ihnen mit kreativen Verfahren hilft, ihre persönlichen und beruflichen Potenziale bestmöglich zu nutzen«.

Nach Thölen F. können folgende Effekte durch Coaching wahrgenommen werden. (5) Andere Arbeiten können wie folgt zu Rate gezogen werden (6-8).

Trotz aller positiven Wirkungen oder auch geäußerten Skepsis, bezogen der Wirksamkeit von Coaching und oder Supervision,  muss hier an dieser Stelle festgehalten werden, dass Supervision und Coaching mitnichten flächendeckend als Instrumente der Personalführung und Personalentwicklung betrachtet wird und dass Fälle, wie die von Frau K. keineswegs die Regel darstellen.

 

 Unser Angebot für überlastete Führungskräfte im Gesundheitswesen:

> Einzel-Supervision (tiefenpsychologisch)

> FemmeBalance – Frauen (R)AUSzeit  am 1. Adventswochenende

> Pilger-(R)AUSzeit im Juli

> Kloster-(R)AUSzeit im Januar 2015

 

 

 

(1)    http://www.fpi-publikation.de/images/stories/downloads/supervision/petzold-supervision-und-fuehrung-kritische-ueberlegungen-supversion-01-2014.pdf

(2)    http://www.pflegeportal.ch/pflegeportal/pub/masterthese_erica_bruehlmann_jecklin_1030_1.pdf

(3)    http://www.dgsv.de/wp-content/uploads/2011/12/grundlagenbroschuere_2012.pdf

(4)    http://www.uni-kassel.de/upress/online/OpenAccess/978-3-89958-602-6.OpenAccess.pdf

(5)    http://www.clinotel-journal.de/article-id-007.html

(6)    http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2004/274/pdf/Diss-Wittich.pdf

(7)    http://www.verlagdrkovac.de/volltexte/0348/4._Supervision_in_der_Altenhilfe.pdf

(8)    http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1368/

(9)

 

Definition:

http://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/publikationen/GKV_Leitfaden_Praevention_RZ_web4_2011_15702.pdf

Nutzen:

http://www.uni-kassel.de/upress/online/OpenAccess/978-3-89958-602-6.OpenAccess.pdf

http://www.dgsv.de/2011/09/studie-supervision-und-coaching-auf-dem-beratungsmarkt-2/

http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/1368/

http://www.verlagdrkovac.de/volltexte/0348/4._Supervision_in_der_Altenhilfe.pdf

http://www.pflegeportal.ch/pflegeportal/pub/masterthese_erica_bruehlmann_jecklin_1030_1.pdf

http://www.uniklinik-freiburg.de/supervisionsdienst/live/publikationen/SupervisionArtikel022007.pdf

 

Nutzen: Coaching

http://www.clinotel-journal.de/article-id-007.html

 

Werteorientierte Führung.

http://www.clinotel-journal.de/article-id-019.html

 

 

http://shop.aww-brandenburg.de/media/files_public/bhjplxrnnp/2-061-0134-3_D_Leseprobe.pdf

http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Campus-fuer-Alten-und-Krankenpflege/download/inhalt/Psychologie/Supervision.pdf

 

http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2004/274/pdf/Diss-Wittich.pdf

 

Soziales Engagement – LEA Mittelstandspreis

Die überlastete Sandwich-Generation

sandwichBild der Frau veröffentlicht die Studie „Frauen der Sandwich-Generation: Zwischen Kinderbetreuung und Unterstützung der Eltern“ und legt damit den Finger tief in eine Wunde unserer Gesellschaft.

„Ich kann nicht mehr. Ich bin alleinerziehend, arbeite von früh bis spät und jetzt, da die Kinder aus dem Gröbsten sind, muss ich mich mehr und mehr um meine Eltern kümmern, die ja auch für mich da waren, als die Kinder kleiner waren. Ich habe noch nicht einmal mehr Zeit, einen neuen Partner kennen zu lernen, geschweige denn mal Urlaub zu machen. Die vier Tage FemmeBalance, eine kleine (R)AUSzeit für mich, musste ich mir mit einem schlechten Gewissen wirklich erkämpfen. Das Geld dafür habe ich zum 50. Geburtstag von meinen Freunden bekommen. Doch jetzt freue ich mich drauf, denn ich spüre: So kann es nicht weitergehen. Wenn ich ausfalle ist das für niemanden gut.“ (Frau T. Maier, FemmeBalance Mai 2015)

So oder ähnlich klingen die Geschichten von vielen Frauen, die ich in den letzten Jahren begleitete. Sie kamen mit Rückenproblemen, mit Gewichtsproblemen, mit Unverträglichkeiten, hohem Blutdruck in meine Gesundheitspraxis, besuchten meine Demenz-Webinare oder meldeten sich für die exklusive Frauen-(R)AUSzeit FemmeBalance an.

Meine Erfahrungen decken sich mit den Studienergebnissen der Funke Mediengruppe:

> 82% der Frauen zwischen 40 und 59 Jahren kennen das Gefühl der Überforderung.

> 82% leiden unter Zeitnot, denn die Aufgabenliste der Frauen mittleren Alters wird immer länger und sie verlangen immer mehr von sich selbst.

> 66% der Frauen zwischen 40 und 59 Jahren schultern die Familienarbeit mehr oder weniger allein.

> 82% der Frauen, die dann noch einen Pflegefall in der Familie oder der des Mannes haben, pflegen diesen auch selbst.

> 30 % dieser vielfach belasteten Frauen sind sogar in Vollzeit beschäftigt.

> Vierfachbelastungen treffen vornehmlich Frauen mittleren Alters: Kindererziehung, Pflege, Haushalt und Karriere (!) Sie können viel, doch Viele geraten dabei an den Rand ihrer Belastbarkeit.

> Es sind bereits 1 Million Frauen, die von dieser Sandwich-Situation betroffen sind. Sie versorgen NOCH die Kinder , machen den Haushalt und sind SCHON gleichzeitig in die Pflege von Eltern oder Schwiegereltern eingebunden.

> 67% der Frauen rechnen damit, dass die Belastungen durch Pflege in den nächsten Jahren für sie noch steigen wird.

> Jede 2. Frau zwischen 55 und 59 Jahren sorgt sich bereits heute: „Wie soll es in Zukunft weitergehen?“

> Schlechtes Gewissen plagt die meisten dieser Frauen: „Ich müsste mich mehr um die Kinder kümmern“, „Ich müsste mich mehr um die Eltern kümmern“.

> Mütter passen ihre Berufstätigkeit den Erfordernissen der Familie stärker an, als Väter
Sigmar Gabriel dazu: „Die STudie bestätigt, was vermutlich jede und jeder aus dem Alltag weiß: Frauen leisten unglaublich viel bei den Erziehungs- und Pflegeaufgaben.“
Prof. Dr. Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach: „Was Frauen für die Gesellschaft leisten, wird oft zu wenig anerkannt. Die Reduzierung der eigenen Berufstätigkeit zugunsten der Familie hat gravierende Auswirkungen auf berufliche Chancen, Verdienstmöglichkeiten und Rentenansprüche.“

 

Doch was diese Studie auch hervorbringt:

Diese überlastete Frauen-Generation klagt wenig und überzeugen durch eine außergewöhnlich hohe Leistungs- und Verantwortungsbereitschaft.

> 67% kümmern sich gerne

> jede 3. Frau ist „glücklich“ wenn sie helfen kann

> 83% sagen, sie haben große Freude am Leben

 

Doch es gibt auch weniger gute Meldungen: Insbesondere finanziellen Belastungen und Streit mit den Partnern  wegen der Kinder, setzen 1/3 der Frauen zu. Und was ich aus vielen Gesprächen mit Betroffenen weiß: Belastete Frauen sind weniger sexy für ihre Männer, so dass Konflikte häufig auf einer falschen Ebene ausgetragen werden, wodurch viele Familien durch Trennungsabsichten gefährdet sind. Männer gehen lieber zu einer pflegeleichten Geliebten, als sich dem Thema „Überlastung der Frau“ anzunhmen und nach Lösungen auf dieser Ebene zu suchen, bevor man auseinander läuft und Vieles noch schlimmer macht.

Da sich Mütter mehr um Zwischenmenschliches und Väter mehr ums Geld kümmern, muss Alles getan werden, um insbesondere diejenigen Frauen zu unterstützen, die bereits Alleinerziehend sind, denn nicht selten sind sie auch noch diejenigen, die dann die finanzielle Last der Familie tragen, was mit Teilzeitbeschäftigungen oder Vollzeit im Niedriglohnsektor schlichtweg fast unmöglich ist. Spätestens dann brechen diese starken Frauen häufig unter der Last des Lebens zusammen und sind nicht mehr glücklich, sondern werden  krank. Herz-Kreislauf, Bewegungsapparat, Psyche, Magen-Darmerkrankungen sind nur einige der absoluten Alarmzeichen. Doch im Ernst. Wer kümmert sich  um die Kinder, die noch nicht ganz auf eigenen Beinen stehen und um Eltern die schon Unterstützung brauchen, wenn diese Frauen ausfallen?

Die Politik täte gut daran, endlich die Augen aufzumachen, denn Frauen können viel, aber nicht Alles. Das sage ich im Namen aller Frauen, die sich hier in meinen Praxisräumen und auf den (R)AUSzeiten und Coachings ausheulen und die „starke“ Hülle einmal fallen lassen.  Für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist für die Zukunft auch noch kein zufriedenstellendes Konzept entwickelt. Wenn diese Gesellschaft will, dass meine Frauengeneration auch morgen noch für Kinder, Haushalt, Eltern da sein soll, dann muss in ihr schnellstens ein Umdenken stattfinden. Alles andere kommt die Gesamtgesellschaft nicht nur menschlich, sondern auch finanziell teuer zu stehen.

 

Was ich ganz persönlich Ihnen als Sandwich-Frau anbiete:

> FemmeBalance-  Frauen-(R)AUSzeit im Schwarzwald

Femmebalance

> Pilger-(R)AUSzeit – Ich bin dann mal weg und ganz allein unterwegs

Pilgern

> Coaching speziell für Ihre Fragen und Anliegen

> und wenn die Gesundheit bereits in Mitleidenschaft gezogen ist. Gesundheitsberatung

 

Ich freue mich darauf, Sie sehr bald persönlich ein Stück des Weges begleiten zu dürfen. Und hier ein kleines Geheimnis:
Ich weiß, wie Ihnen zumute ist und was eine Frau in Vielfachbelastung am meisten benötigt, um in Ihrer Kraft zu bleiben, denn ich bin auch eine Sandwich-Frau 🙂

Bis bald, Ihre Sonja M. Mannhardt

 

Mehr zur Studie:

 

 

 

 

Soziales Engagement – LEA Mittelstandspreis

Emotionen im Business

EmotionalESS„Jetzt bleiben Sie doch mal sachlich!“. Die Führungskraft kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie mir gegenüber wiederholt, was und wie sein Vorgesetzter vergangenen Monat auf sein „persönlich werden“ reagierte. Er solle deswegen in Führungskräftecoaching, damit er an sich arbeiten könne. Selbstverständlich wusste er und ich, dass auch sein Chef keinesfalls emotionslos-sachlich argumentierte, sondern ebenfalls emotional war. Doch machen wir uns nichts vor:

Rundgeschliffene Sätze, die keinem weh tun sollen, verallgemeinernde Plattitüden, um bloß nicht persönlich zu werden. Der Versuch nicht emotional, rein sachlich, objektiv zu kommunizieren, ist längst zur Pflicht von Führungskräften geworden. Die Überwindung des Gefühls wird  vielfach sogar als Triumpf der Kultur über die Biologie betrachtet. Doch geht das überhaupt?

 

Mensch sein heißt emotional sein

Müssen wir uns heute nicht eingestehen, dass dieser Versuch gescheitert ist, nein, sogar mehr: Ein emotionsloses Leben, denken,  sprechen und handeln ohne vorherige oder  begleitende Emotionen ist gar nicht möglich, weil Emotionen nicht ein Irrtum der Natur sind, sondern evolutionäre Vorteile schaffte und das (Über)-Leben als Mensch erst sicherstellte. Der Mensch ist im Gegensatz zu anderen Säugetieren von Geburt an noch weniger überlebensfähig und auf  einem „sozialen Uterus“ angewiesen, wie Adolf Portmann aus Basel diesen überlebensnotwendigen, gefühlsmässigen Rückhalt des Menschen nennt (1962).
Gefühle sind evolutionäre Richtungsgeber für unsere Handlungen und selbstverständlich müssen diese Richtungsgeber schneller sein, als dies durch menschliches Denken möglich ist, sonst hätte der Mensch als sozial abhängiges Wesen wohl nicht überleben können. Aus wissenschaftlichen Studien wissen wir, dass Menschen, die keine emotionale Bindung erfahren haben nicht überlebensfähig sind.

Und wissen wir nicht aus Botox-Studien, dass glattgebügelte Gesichter die Einfühlung in andere Menschen, also eine wichtige soziale Eigenschaft des Menschen, erschwert?

Um es kurz zu machen: Menschen ohne Gefühle wären Maschinen, denn zum Wesen des Menschen gehört, ein soziales, also MITmenschlich – emotionales Wesen zu sein (A.Adler). Und auch Freud beschrieb soziale Gefühle, wie Solidarität, Mitgefühl, Achtung und Freundschaft und schrieb 1927 ein Essay über den Humor.

Jede Erfahrung, die wir machen, alles, was wir lernen, wird  mit dem entsprechenden Gefühl verknüpft, das wir in dieser Situation empfinden und jede Emotion geht mit einer körperlichen Reaktion einher. Forscher sind sich einig: Emotionen sind unser Bewertungssystem der Welt, längst bevor wir überhaupt einer Sprache fähig wären. Sie sind blitzschnell und geben uns Orientierung. Gefühle sind sozusagen das Bindeglied zwischen res cogitans und res extensa.

 

Müssen wir daher nicht eher der Tatsache ins Auge blicken, dass Gefühle und Emotionen längst ins Zentrum der Wirtschaft gelangt sind und ein Leben ohne Emotionen wohl eher das Leben einer Maschine ist?

Business ist hochemotional

1. The big four of emotional marketing

Der Like-Buttom ist dafür ein gutes Beispiel. Mensch sein, heißt, unbewusst nach guten Gefühlen streben, in Sicherheit zu sein  und das weiß die Wirtschaft doch seit vielen Jahren gut zu verwerten. Emotional branding, emotional marketing, story telling sind nur einige Begriffe, die zeigen, dass man sich zum guten Absatz von Produkten Gefühle zu Nutze macht.
Die Effektivität von Kampagnen ist höher, wenn Emotionen ins Spiel kommen; Joy, Anger, Fear und Sadness sind die big four mit denen gerne Geschäfte gemacht werden.

 

2. Das Geschäft mit der Angst

Während Furcht gerichtet ist, also eine Furcht vor etwas Bestimmtes, ist Angst unbestimmt. Angst schützt vor Gefahren, Angst führt dazu, dass wir auf der Hut sind und wir fliehen können, wenn es zu bedrohlich wird. Und genau diese Angst, kennen auch Führungskräfte.

„Ich möchte, dass das zittern aufhört“. Die Führungskraft die mir gegenüber sitzt, weiß noch nicht, dass dieses zittern keine Krankheit ist, sondern eine körperliche Reaktion, die zu seinem Gefühl passt, das man am ehesten mit Angst umschreiben kann, ist nicht alleine. So unglaublich es klingt, auch Top-Führungskräfte kennen dieses Gefühl, wie G. Harding 2012 feststellte und auch Top-Managern wird Angst gemacht, denn

-Angst vor Unbekanntem
-Existenzängste
-Versagensängste

sind Emotionen, die nicht nur der kleine Mann kennt, sondern auch Führungskräfte. „Man sagte mir, dass mein Job Viele haben wollen. Ich könne gehen, wenn ich nicht mehr zufrieden sei.“ Das Geschäft mit der Angst funktioniert.

 

Doch wie viel begeisterter, motivierter und effektiver arbeiten Menschen, die statt mit Angst,  mit Freude zur Arbeit gehen?  Wer Näheres erfahren möchte, der findet hier mehr Informationen.

 

 

 

 

 

Soziales Engagement – LEA Mittelstandspreis

Traumjob Executive? Hinter den Glanz geblickt

diverses 124Sie haben Alles: Erfolg, viel Geld, Ruhm, wunderbare Ehen und gut geratene Kinder, die Schäfchen im Trockenen und Visitenkarten, die Ausdruck von bemerkenswerten Karrieren sind. Sie machen sich eher Gedanken über den nächsten Urlaub und den nächsten teuren Wagen und arbeiten müssen sie auch nicht mehr viel – die (anderen) Executives.

So sehen es Viele: Diejenigen, die weiter unten in der Rangordnung sind und sogar solche, die selbst den Titel „Director of“ auf ihren Visitenkarten tragen, glauben, dass es „anderen“ sehr viel besser geht, als einem selbst.
Hier in diesem Beitrag soll einmal ein wenig hinter die Glanzfassaden geblickt werden, um zu zeigen, wie es vielen Executives tatsächlich geht.

 

Die Mär von dolce far niente

„Irgendwie habe ich den Eindruck, dass bei uns im Unternehmen nicht zählt ob GUT gearbeitet wird, sondern VIEL. Wer bei uns um 19 Uhr nach Hause geht, wird schräg angeschaut, so als ließe er eine ganze Mannschaft im Stich. Wenn man krank ist bekommt man quasi stündlich Anrufe und bekommt den Eindruck, das Unternehmen würde bankrott gehen, weil man unpässlich ist, um in gesunden Zeiten zu hören, dass wenn es einem nicht passt, sicherlich schnell Ersatz gefunden werden wird.“

So spricht nicht irgend ein Arbeitnehmer, sondern ein Executive. Vor allem diese arbeiten in Deutschland unter Hochdruck, von schlankem Lenz und Müßiggang keine Spur. Vier von fünf Managern arbeiten mehr als 50 Stunden pro Woche. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit dem Harvard Businessmanager erarbeitete. Die Hälfte der Führungskräfte mit einem Jahresgehalt von mehr als 200.000 Euro hat eine 60- bis 70-Stunden-Woche. Das ist sogar länger als in den USA. 96 Prozent der Befragten arbeiten auch am Wochenende, 85 Prozent stellten eine deutliche Zunahme der Arbeitsbelastung in den vergangenen fünf Jahren fest.

Desk sharing statt Luxusbüro

Ich kann mich noch an meine Anfänge gleich nach dem Studium erinnern. Je weiter oben, desto besser – ich bezog sofort ein Büro im 6. Stock, also dort, wo auch das Top-Management saß. Und ganz selbstverständlich bekam ich ein eigenes, helles, freundlich eingerichtetes Büro mit Grünpflanzen und einem schönen Ausblick. Und ganz selbstverständlich habe ich eine Sekretärin an die Seite gestellt bekommen, die auch für mich zuständig war. Damals hatte man zwar keinen eigenen Computer, dafür aber jemanden an der Seite, der für einen schrieb. Als Führungskraft mit Leitungsfunktion hatte man schließlich wichtigeres zu tun, als selbst zu schreiben – so jedenfalls tickten noch die Uhren bei global playern vor 25 Jahren. Man wusste, dass das Arbeitsklima, die Atmosphäre entscheidend ist, für gute Leistung und es war selbstverständlich, dass nicht jeder Alles machte, sondern jeder das, was er am besten konnte.
Ganz anders als das, was mir ein „Director“ – so der Titel auf seiner Visitenkarte, eines Konzerns unlängst erzählt. „Wir sind doch nur noch moderne Arbeitssklaven. Performance, Kennzahlen über alles. Es wird restlos an Allem gespart um Gewinne zu maximieren. Wie es den Mitarbeitern geht, interessiert niemanden.  Ich habe kein eigenes Büro, sondern sitze in einem Großraumbüro mit 12 anderen. Aber selbst das ist zu viel gesagt. Wir haben ein Schubfach für unsere Arbeitsmaterialien. Dort holen wir unsere Utensilien tagtäglich von Neuem raus und suchen uns jeden Tag von Neuem einen freien Desk. Wo gerade Platz ist setzen wir uns hin und arbeiten. Nichts Privates, Persönliches darf auf dem Schreibtisch stehen, denn man soll nicht abgelenkt werden von der Arbeit. Ich verdiene hervorragend doch ich verbringe das Gros meiner Lebenszeit an einem Ort an dem ich mich nicht wohlfühle.“

Die Angst geht um

„Ein Executive ist doch nur ein Executive – ein Ausführer, kein Anführer. Wer nicht spurt und compliant wird ausgetauscht. Da überlegt man sich zweimal, ob man den Mund aufmacht und seinen Job riskiert oder nicht.“
Sie verdienen meist hervorragend, doch die Angst geht um. Auch Executives sind nicht frei von Furcht – Furcht den Job zu verlieren, Furcht den Anforderungen nicht zu genügen, Furcht Schwäche zu zeigen, Angst vor Burnout oder sogar die Furcht in existenzielle Nöte zu geraten, für den Fall, dass man freigestellt wird.

Sie arbeiten hart und sehr viel, auch sie haben nicht das Gefühl ES geschafft zu haben, oder besonders zuvorkommend behandelt zu werden und auch sie kennen Furcht. Executive Coaching hilft mit Situationen klar zu kommen, die hinter einer Hochglanzfassade verborgen sind. Sprechen Sie uns an. Niemand aus Ihrer Unternehmung wird erfahren, dass Sie mit uns Kontakt haben, wenn Ihnen mal wieder das Lachen und Erfolgslächeln vergangen ist. Sie erreichen uns telefonisch oder online und brauchen nicht lange auf einen Termin warten. Oder möchten Sie sich ein paar Tage eine besondere (R)AUSzeit gönnen? Coaching & Wandern – exklusiv für Executives unterwegs.

 

Frohe Ostern

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorten sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlt’s im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden;
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit‘ und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“

J. W. von Goethe

 

Soziales Engagement – LEA Mittelstandspreis

Hilfe mein Kind ist „schwierig“ – Executive Coaching privat

Teufelchen

Wohin gehen Manager mit ihren „Sorgenkindern“?  Zur Erziehungsberatungsstelle der Gemeinde? Zu Pro Familia? Gleich zum Kinderpsychologogen?
Wohin gehen Manager mit ihren Partnerschaftskonflikten? Zur Caritas oder Diakonie?

Meine Erfahrung ist: Sie gehen lange, lange Zeit nirgends hin und verdrängen, mehr oder weniger erfolgreich. Wer gibt als Erfolg verwöhnter Manager schon gerne zu, dass zu Hause eben nicht alles rund und reibungslos läuft? In diesem Beitrag wollen wir ein wenig hinter die Kulissen „schwieriger Kinder“ schauen.

 

Private Schwierigkeiten machen alle hilflos

Der Mann vor mir sieht nicht wirklich aus, wie jemand, der „Hilfe“ benötigt. Bestens gekleidet, Führungskraft von Beruf und doch sitzt er in meinem Büro, denn sein Kind ist „so schwierig“ und er fühlt sich so ohnmächtig. Das anfängliche Führungskräftecoaching nimmt eine Wendung – plötzlich ist das Anliegen nicht mehr beruflich, sondern privater Natur. Und das ist keine Seltenheit, denn auch Führungskräfte sind keine Übermenschen. Und so wie es diesem Mann geht, geht es vielen Führungskräften. Während man Schwierigkeiten im Team, Konflike oder Probleme im Unternehmen meist souverän lösen kann, da man emotional nicht so beteiligt ist und häufig von außen noch einen relativ sachlichen Blick auf die Dinge werfen kann, gelingt das in privaten Angelegenheiten selten, insbesondere wenn es um die eigenen Kinder geht. Derartige Schwierigkeiten machen hilflos und ohnmächtig, gerade weil man emotional mittendrin ist. Diskretes Executive Coaching, was nicht vor privaten Themen Halt macht, kann eine sehr sinnvolle und nützliche Möglichkeit sein, dort hinzuschauen, wo Executive Coaching für gewöhnlich nicht hinschaut – ins Private…

Schwierige Kinder erzählen ihre Sicht auf die Welt

Sie bringen in der Schule nicht die erwartete Leistung; sie gehorchen nicht; sie lügen in den Augen der Eltern; sie sind „gewalttätig“; sie genügen den Ansprüchen an Äußerlichkeiten nicht (Hilfe mein Kind ist zu dick; Hilfe mein Kind hat „shoppen“ zum Lebensinhalt erklärt) oder schlagen so gänzlich aus der Art (wir sind alle so sportlich – er ist so unsportlich; wir sind alle so akiv, sie ist so faul; wir sind so ordentlich und dieses Kind so unordentlich). So sieht es zumindest auf den ersten oberflächlichen Blick aus. Oder so sehen es zumeist viele der betroffenen Eltern.

Und die Kinder?

Kinder, die Schwierigkeiten MACHEN, sind solche, die Schwierigkeiten HABEN (A. Adler)

Maximilian und Jakob sind Brüder und beide machen Schwierigkeiten. Die Mutter sucht HIlfe wegen Maximilian (er ist zu dick und futtert die ganze Zeit heimlich) und Jakob ist zwar dünn, doch schlägt er nicht nur seine kleine Schwester, sondern mittlerweile auch in der Schule Mitschüler. Obwohl er sehr intelligent ist, läuft er Gefahr sitzen zu bleiben. Doch anstatt der Mutter, kommt das Kindermädchen mit zur Beratung. Die Mutter hat keine Zeit (sie ist ganztags als Führungskraft in einem Konzern beschäftigt), ebenso, wie der Vater, der sich momentan beruflich in HongKong aufhält. So berichtet also das Kindermädchen von den Kindern, die „Schwierigkeiten“ machen und teilt sogleich mit, dass sie nur 45 Minuten Zeit hat, denn Maximilian muss ins Klavier und Jakob ins Karate. Als ich die Kinder frage, ob sie überhaupt freiwillig hier sind, sagen beide, dass sie nicht kommen wollten, sie aber müssen. Auf meine Frage hin, was denn geschehen wäre, wenn sie sich geweigert hätten, zu kommen, so entgegnen die Kinder.“Dann hätten wir Hausarrest und Fernsehverbot bekommen“ und Jakob ergänzt, dass wenn er sich nicht bessere, ins Internat gesteckt wird.

Ich bitte das Kindermädchen draußen zu warten und spreche mit den Kindern alleine. Ich erkläre Ihnen, dass bei mir niemand sein muss, der nicht selbst kommen möchte und teile den Kindern mit, was ich bis jetzt glaube verstanden zu haben. Sie sollen bei mir „repariert“ werden, weil sie nicht so sind, wie die Eltern sie gerne hätten und dass ich diesen Reparaturauftrag nicht annehmen werde, statt dessen, sie gerne ein wenig näher kennen lernen möchte. Beide Jungs schauen mich vollkommen verdutzt und ungläubig an. Wenn sie das aber nicht möchten, würde ich nicht darauf bestehen, sondern sie einfach in Ruhe lassen. Ich würde ihnen für ihre Entscheidung einige Minuten Zeit lassen.

Anstatt zu gehen, entscheiden sich beide Kinder zu bleiben und zu reden. Ihr Leid bricht förmlich aus den Kindern heraus: „Meine Mutter hat nie Zeit. Sie ist genauso wenig da wie unser Vater“. „Wenn wir nicht das tun, was sie wollen, werden wir bestraft“. „Was ich möchte, interessiert doch niemanden.“ „Egal, was ich tue, ich bekomme gesagt, was ich nicht kann.“ „Meine Schwester wird immer bevorzugt. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht höre: Nimm dir ein Beispiel an Sofia.“

Und was erzählt der Sohn des Managers? „Mein Vater will doch nur, dass ich so bin, wie er. Aber ich bin nicht wie er! Ich hasse es, dass er mir noch immer sagt, was ich tun soll (ich bin 16 Jahre alt). Er hört doch gar nicht zu. Er interessiert sich überhaupt nicht dafür, was ich möchte, wie es mir geht. Hauptsache er bekommt sein Recht, das, was er will und hat „Vorzeigekinder“. Ich komme mir schlimmer vor, als ein Sklave. Ich komme mir vor, wie eine Ware. Liebe? Mein Vater liebt nicht – er besitzt. Dass er jetzt Hilfe sucht, macht er doch nicht meinetwegen, sondern nur seinetwegen, weil ich nicht in sein Konzept passe, so wie ich jetzt bin.“

Die übergewichtige Tabea erzählt folgendes: „Essen ist mein liebster Freund. Es tröstet, es gibt mir Halt. Es versüsst mir das Leben und füllt meine Leere. Ich hetze von Termin zu Termin. Ich soll ins Ballett und ich will nicht. Ich muss ins Tennis, aber es macht mir keinen Spaß. Ich muss Nachhilfe nehmen, weil mittelmäßige Noten bei uns nicht sein dürfen. Ich hasse Geigenunterricht, aber ich darf nicht aufhören. Nie habe ich Zeit, mich mit Freundinnen zu treffen. Ich fühle mich sehr einsam. Ich esse heimlich, weil meine Mutter die ständig Diäten macht, mir sonst die Hölle auf Erden machen würde. Du sollst dies, du sollst das, du sollst jenes…das ist nicht gut für dich, das darfst du nicht essen, sonst wirst du zu dick. Ich will ihr ja eine gute Tochter sein, aber ich schaffe es nicht. Sie ist nie zufrieden mit mir.“

Der „unordentliche“ Sven berichtet die folgende Geschichte: „Permanent hackt meine Mutter auf mir herum, dass ich nicht ordentlich sei. Und Sie? Sie geht allen mit ihrem Putzwahn auf die Nerven und respektiert meine Privatspähre nicht. Ohne anzuklopfen kommt sie rein und will etwas von mir. Wie soll ich freiwillig mein Zimmer in Ordnung halten, wenn mein Zimmer gar nicht mein Zimmer ist, in dem ich der Herr im Haus bin. Soll es doch meine Mutter selber machen, denn niemand macht es ihr „ordentlich“ genug.

Kinder wollen…

> geliebt sein, wie Sie sind – ohne Bedingungen

> dazu gehören und nicht für Andersartigkeit ausgeschlossen werden

> nicht verglichen werden, sondern als einzigartiges Wesen gesehen werden

> gefragt,  beteiligt und ernst genommen werden, denn niemand möchte, dass über ihn bestimmt wird

> ermutigt werden, denn Kritik verhindert lernen

> Zeit mit ihren Eltern verbringen und

> echte Aufmerksamkeit…

 

Und sollte Ihr Kind Schwierigkeiten machen, so bedenken Sie, dass dieses Kind Schwierigkeiten mit der Lebensbewältigung hat.
Warten Sie nicht zu lange, bevor Sie sich professionelle Hilfe suchen, sich und Ihrem Kind zuliebe.