von Sonja Mannhardt | Mai 14, 2013 | Blog
BESSER statt MEHR für WENIGER
Schlaraffenland ist JETZT! Schneller, höher, weiter, billiger und Geiz ist geil hat auch vor dem Essen nicht Halt gemacht. Den Preis zahlen wir und alle, die an diesem Prozess beteiligt sind. Von einer Kollegin habe ich diesen Beitrag empfohlen bekommen, den ich gerne mit Ihnen, werte Leser teilen möchte.
Bayrischer Rundfunk. Alpha-logos. Weniger ist besser!
Überlegungen zu unserem Nahrungswohlstand und dessen Folgen:
- Tonnen von Essen landen im Müll. Alle paar Sekunden stirbt ein Kind an Hunger
- Nahrung ist industrialisiert. Die Distanz zwischen Entstehung und Konsum ist gewachsen.
- Keine Überschauung mehr dieser komplexen, entgrenzten Systeme.
- Räumliche Entgrenzung (weltweite Produktion, Abkopplung von der eigenen Lebenswelt)
- Zeitliche Entgrenzung (z.B. Subventionierung führt dazu, dass zukünftige Generationen die Zeche zahlen)
- Physische Entgrenzung (keine Eigenproduktion mehr, kein Bezug mehr zur Herstellung und Herkunft mehr)
- Überbordender Wohlstand ist auch überbordender Nahrungswohlstand.
- Billig durch spezialisierte, industrialisierte Massenproduktion:
Billiges Essen führt dazu, dass für anderes mehr Geld übrig ist
- Bequem: Convenience ohne Aufwand und nichts mehr selbst tun (müssen/können)
- Vielfalt: Fast unüberschaubare Wahl von Möglichkeiten.
- Verantwortung wird delegiert „an andere“. Andere ernten, bereiten zu, andere entscheiden, was „GUT“ ist, „GESUND“ ist und am Ende der Kette sogar zerstört. Wir werden VerantwortungsLOS.
- Die Abhängigkeit vor Fremdversorgung steigt ins Unmündige.
- Gier nach billig statt nach Qualität.
- Billige Lebensmittel fordern einen hohen Preis. (Hungerlöhne in Produktionsländern, Kinderarbeit, unnatürliche Tierproduktion, Pflanzenproduktion ohne Erde, ausgelaugte Böden, lange Transportwege, Umweltbelastung, Lebensmittel nicht frisch, aufgepeppt mit Geschmacksverstärker und Aromen)
Niemand sollten diese Aspekte unseres modernen Schlaraffenlandes kalt lassen. Doch sind wir nicht „hilflos“ diesen ganzen weltumspannenden Veränderungen ausgeliefert? Können wir als Einzelne überhaupt etwas tun?
Viele sind sich einig:
Wir brauchen eine Wende und Jeder kann seinen kleinen, individuellen Beitrag dazu leisten.
Wie wäre es mit folgenden Schritten, raus aus der Mehr-für-Weniger-Falle?
- Regional und saisonal einkaufen (kurze Distanzen, direkter Kontakt). Z.B. Anteilskäufe an Bauernhöfen.
- In einem eigenen Garten selbst anbauen. (Partieller Selbstversorgung). Gärten zurück in die Städte macht stolz, schmeckt, ist frei von Schadstoffen
- Gemeinden könnten Brachflächen dafür zur Verfügung stellen, oder andere Projekte könnten etabliert werden (z.B. Krautgärten, Gemeinschaftsgärten mit „Saisonkarten“, Frühstücks-Eier-Initiativen u.a.)
- Lieber auf Qualität statt auf Quantität zu achten.
- Suffizienz: Weniger des Zuviel des Guten. Eine Ernährungswende ist gleichzeitig eine Energiewende.
- Maß macht glücklich, Übermaß macht nicht satt.
- Guter Geschmack macht mehr satt, ebenso wie Essen mit allen Sinnen.
- Genuss und Esskultur, statt den Hype um „DIE gesunde Ernährung.
- Selber Kochen erhöht die WERTschätzung für Lebensmittel, gemeinsame Mahlzeiten.
- Wie wäre es mit mehr ZEIT und MUSSE für Essen zu investieren, um wirklich SATT zu werden.
- Bildungssysteme, in der wieder KOCHEN und HALTBARMACHEN gelehrt wird.
- Selbst- statt fremdbestimmt leben: Wie wäre es mit mehr Bereitschaft, sich ein Stück Lebensverantwortung zurück zu erobern? WIE wollen wir leben? WIE und WAS und WIE VIEL wollen wir essen? WIE ginge es uns, wenn wir wieder selbstbestimmter unser Leben leben wollten?
Gerne begleite ich Sie und Ihre Liebsten, ein Stück auf Ihrem Weg, weg von mehr Masse für weniger Geld, hin zu BESSER essen und maßvoller Essgenuss.
Gerne begleite ich Sie und Ihre Liebsten, Ihren Weg für mehr Wohl und GleichGEWICHT im heutigen Schlaraffenland zu finden.
Gerne verrate ich Ihnen ein paar Koch- und Küchengeheimnisse und zeige Ihnen, was es heißt genussvoll zu genießen und wieder Freude am Kochen zu haben.
Wie wäre es mit einer Kräuterwanderung? Essbare Pflanzen kennen lernen, in der Natur speisen? Eine kleine AusZEIT nehmen? Auch etwas für Haushalts-ManagerInnen und Berater des Gesundheitswesens.
Ich freue mich darauf, Ihnen persönlich zu begegnen.
von Sonja Mannhardt | Mai 12, 2013 | Blog, Führungskräfte, Unkategorisiert
„Mama, was gibt es heute zu Mittag?“ fragt mein Sohnemann und mir fällt siedend heiß ein, dass ich keine Zeit zum Einkaufen hatte. „Das kann ich Dir erst sagen, wenn ich weiß, was wir noch zu Hause haben,“ sage ich zu ihm und denke: „Kommt mir das als Solo-Unternehmerin nicht bekannt vor?“
Diesen Gedanken nehme ich zum Anlass, einmal über das Gemeinsame zwischen einem guten Koch und einem Solo-Unternehmer laut nachzudenken, um einen Beitrag zu leisten, für Monika Birkner´s Blog-Parade „Mehr Wertschätzung für Solo-Unternehmer“, die sich meiner Meinung nach häufig eher mit Managern vergleichen, anstatt sich der Einzigartigkeit ihres Handeln bewusst zu werden.
Ich bin in einem Unternehmerhaushalt groß geworden und selbst seit 12 Jahren Solo-Unternehmerin. Nie habe ich meinen Vater das Wort „Management“ sagen hören, nie hat er ein Management-Buch gelesen oder gehandelt wie das moderne Management es vorsieht. Er war eben Unternehmer, wie sein Vater und dessen Vater und wie ich. Unternehmer ticken einfach anders und haben sicherlich mehr Gemeinsamkeiten mit einem Koch, als mit einem Manager. Kochen wir also ein schmackhaftes Wertschätzungs-Gericht für Solo-Unternehmer aus dem, was DA ist und traditionell beginnt mit einem: „Man nehme…“
1. Man nehme Persönlichkeit und Fähigkeiten oder:
Wer kocht ist ein Koch, weil er kocht und sich zutraut „Ich kann kochen.“
Derjenige, der in der Küche steht und in Töpfen rührt und mit Pfannen hantiert, derjenige der Lebensmittel veredelt, aus verschiedenen Zutaten schmackhafte Gerichte zaubert, ist der Koch, auch ohne „Koch-Diplom“. Warum? Eben weil er kocht und dafür seine Person, seine Lebenszeit und sein Können in den Dienst der Sache stellt, so gut er eben kann. Und jeder Koch weiß: Probieren geht über studieren. Und, ein Koch kocht nicht aus Selbstzweck, er kocht FÜR andere. Wen kenne ich, wer kennt mich und wem könnte schmecken, was und wie ich koche?
Genauso verhält es sich mit einem Solo-Unternehmer. Er ist ein Unternehmer, weil er etwas unternimmt, sprich sich etwas zutraut. Dazu stellt er sich mit seiner ganzen Persönlichkeit und mit all seinem Können in den Dienst der Sache. Das was ein Unternehmer bereits dabei hat, was ihn einzigartig aber nicht artig macht, ist sehr deutlich wertzuschätzen, denn das kann sich ein Unternehmer nicht theoretisch in „Kochkursen“ aneignen, das ist er, ganz und gar.
Fazit: Das größte Kapital des Solo-Unternehmers ist seine Persönlichkeit und das Vertrauen und Wissen um die eigenen Fähigkeiten und darum, mit wem er vernetzt ist.
2. Man nehme das was DA ist, oder:
Gekocht wird, was im Kühlschrank ist.
Hand aufs Herz: Ist es nicht einfach, aus einem Hochglanzkochbuch ein Rezept auszuwählen und sich, um dieses Wunschgericht auf den Tisch zu bekommen, das Ziel fest im Auge, einfach loszuziehen und koste es, was es wolle, dafür einzukaufen?
Doch die wahren Kochkünstler gehen anders vor:
Sie schauen in den Kühlschrank und in den Vorratsschrank und überlegen, was sie daraus schmackhaftes zaubern können. Sie denken sich Möglichkeiten aus, die sich erstens aus dem ergeben, was DA ist und gleichzeitig geeignet sind, Probleme zu lösen. „Was schmeckt meinen Gästen besser? Eine Suppe oder doch ein warmes Hauptgericht? Wie viel Zeit habe ich noch zur Verfügung, bis die Rasselbande kommt? Zeit für ein Schnellgericht, oder doch etwas Aufwändigeres? Habe ich Helfer, oder muss ich das Gericht in 30 Minuten alleine auf den Tisch bekommen?“
Und genau so verhält es sich mit Solo-Unternehmern. Sie entscheiden sich nach den vorhandenen Mitteln und machen das Beste daraus und freuen sich dann gemeinsam mit ihren Kunden darüber, was daraus entstanden ist.
Fazit: Solo-Unternehmen können stolz darauf sein, dass sie nicht primär ein einzelnes Ziel ins Zentrum rücken, sondern sich immer an den vorhandenen Mitteln orientieren um gleichzeitig Probleme lösen.
3. Man nehme das was DA ist und mache verschiedene Dinge daraus.
Wouh, unser guter Koch hat heute sehr viel Spargel geschenkt bekommen. Was macht er damit? Sagt er etwa: „Ich weiß nicht, was ich mit dem vielen Spargel anfangen soll, ich möchte lieber mehr Hummer auf meiner Karte,“ oder nimmt er den Spargel? Natürlich nimmt er ihn und macht daraus eine Sonderkarte: Stangenspargel, Spargelgratin, Spargelsuppe, Spargellasagne, lauwarmer Spargelsalat und friert den Rest ein.
Und genau so gehen erfolgreiche Unternehmer vor. Sie nehmen was da ist und verfolgen viele Ziele damit, bedienen verschiedene Kundenwünsche.
Fazit: Ist es nicht toll. Solo-Unternehmer sind imstande mit ihren Mitteln die da sind, ohne großen Mehraufwand, ganz verschiedene Ziele zu erreichen, gerade weil sie nicht von den Zielen her denken, sondern von den Mitteln her Entscheidungen treffen. Basis unternehmerischen Handelns ist die Mittelorientierung.
4. Man nehme das was man hinbekommt und hin bekommt an oder:
Nur wer nichts wagt macht keine Fehler und das ist meist der größte.
A propos Spargel. Zu gutem Spargel passt du ganz ausgezeichnet die Hollandaise. Nur ein Meister ist eben nicht vom Himmel gefallen, auch nicht am Kochtopf. Da heißt es üben, Erfahrungen sammeln, nochmal machen, etwas hinzubekommen oder eben nicht. Misserfolge gehören zum Lernen einfach dazu, denn aus ihnen können wichtige Schlüsse gezogen werden. Nur Übung macht den Meister und eine gute Hollandaisse klappt eben besser, wenn wir nach vielen missglückten Versuchen irgendwann routiniert eine hervorragende hinbekommen.
So ist es auch mit Solo-Unternehmern. Es gibt niemanden, dem immerzu alles gelingt und niemanden, der ohne Misserfolge durch Unternehmer-Leben kommt. Lernen wir daraus einen besonderen SelbstWERT zu schöpfen und denken, wenn mal etwas danebengeht, einfach an den guten Koch.
5. Man nehme und teile oder:
Viele Köche teilen sich die Arbeit oder machen Kunden noch satter.
Wer kennt ihn nicht: Den besten Kuchen der Oma. Er hat dieses Besondere, an den kein Kuchen heranreicht, auch wenn man dem Rezept exakt folgt. So macht es doch Sinn, dass zu einem großen Fest die besten Köche und Bäckerinnen, ihre besten Kreationen mitbringen um die Gäste zu beglücken.
So ähnlich gehen doch auch Solo-Unternehmer vor. Sie sagen nicht: „Ich kann alles selbst“, sondern holen sich Experten in die Küche und kreieren entweder ein größeres Buffet, oder backen und kochen neue, noch nie dagewesene Köstlichkeiten, einfach dadurch, dass sie ihre Kenntnisse zusammentun.
Fazit: Solo-Unternehmer haben zwar keine Angestellten, doch wenn Bedarf ist, finden sich im Netzwerk immer Experten, die entweder Lücken füllen, oder durch gemeinsame Kreationen, noch besser Kundenwünsche befriedigen können. In der Ungewissheit verbindliche Kooperationen eingehen, das ist eine ganz besondere Fähigkeit die Unternehmer zu Unternehmer macht.
6. Man nehme was es uns wert ist.
Was ist mir ein Lächeln meiner zufriedenen Gäste wert? Was bin ich bereit zu bezahlen, wenn ich für das heutige Essen doch noch einige Zutaten dazukaufen möchte? Was ist der maximale Verlust, den ich ertragen kann, wenn meine Gäste doch nicht so viel Spargel essen, wie ich für jeden kalkuliert habe?
So ähnlich denken und handeln auch Solo-Unternehmer. Sie kalkulieren nicht ihren maximal erreichbaren Gewinn, sondern überlegen sich, was sie bereit sind, zu investieren. So können sie sich stets an unsichere Bedingungen anpassen, bleiben flexibel und wendig.
Fazit: Erfolgreiche Solo-Unternehmer haben eine besondere, persönliche Einstellung zum Risiko und Ressourcen-Einsatz.
7. Man nehme die „Unsicherheit“ als sicher an oder:
Der gute Koch rechnet mit dem Unberechenbaren.
Waren Sie schon einmal an einem Bankett oder auf einer Gala-Veranstaltung und haben punktgenau ein Mehrgängmenü genießen können, warm, wohlschmeckend und zeitgleich für viele, viele Menschen? Nein, da wurde nicht gezaubert und auch nicht 150% geplant. In einer Küche wird ganz bewusst immer mit dem Unplanbaren gerechnet, weil man aus Erfahrung weiß: Trotz Planung kommt es anders als man denkt. Wie also funktioniert es trotzdem? Gute Köche beherrschen etwas ganz Besonderes.
Sie sind Meister im improvisieren. Fehlt etwas, wird es durch etwas anderes ersetzt; was nicht passt, wird passend gemacht und damit trotz Unsicherheiten und Unwegsamkeiten, trotz chronischem Zeitmangel trotzdem alles gut geht, gibt jeder sein Bestes im hier und jetzt. Jeder konzentriert sich auf seine Sache, behält im Augenwinkel aber die anderen im Blick, verzettelt sich nicht, sondern macht das zuerst, was zuerst gemacht werden muss, setzt Prioritäten, lässt sich nicht ablenken, horcht aber auf den Küchenchef, betreibt Schadensbegrenzung dort wo nötig, sprich bleibt gelassen bei der Sache und macht einen Schritt nach dem Nächsten. Was letztendlich serviert wird, ist das was serviert wird, nicht das, was auf einem Plan stand. Die Unsicherheiten und das Unberechenbare sind Teil des Ergebnisses und stets inbegriffen.
Das einzig sichere im Solo-Unternehmertum ist, dass es auch keine absolute Sicherheit gibt. Pläne sind folglich dazu da, wenn nötig davon abzuweichen, wenn möglich sich daran zu orientieren.
Fazit: Solo-Unternehmer dürfen mit Recht darauf stolz sein, dass sie in der Lage sind mit Unsicherheiten zu leben, denn sie wissen: Die Zukunft ist nicht vorhersehbar, sie kommt ja erst noch und wenn sie da ist, ist sie keine Zukunft mehr.
Mit diesen 7. gängigen Wertschätzungs-Menüs für Solo-Unternehmer möchte ich schließen. Lassen Sie sich diese Speisen auf der Zunge zergehen und munden. Ich wünsche auf jeden Fall „Bonne appetit“.
Und sollten Sie sich als Solo-Unternehmer mal nicht sicher sein in der Unsicherheit, oder vergessen haben, dass Sie bereits ein guter Koch sind, dann begleite ich Sie gerne ein Stück.
Hier geht es zum Download – Von Mensch zu Mensch.
Ein ausführlicheres Webinar zum Thema finden Sie hier