BGM u. BGF. Die Frage nach den Kosten. Teil 6

BGM u. BGF. Die Frage nach den Kosten. Teil 6

kostenIn der letzten Woche saß ich mit einem Vertreter der Krankenkassen zusammen und was er mir da im Vertrauen mitteilte, das machte mich doch ein wenig nachdenklich. Da verdienen Firmen jährlich Milliarden Euros, haben einen Krankenstand von teilweise über 60% je nach Abteilung, sind mittlerweile heillos „überaltert“,  doch fragen für BGM und BGF Schnellschuss-Projekte bei den Krankenkassen an, ihnen diese zu bezahlen, weil für Mitarbeitergesundheit kein Geld da sein soll?

Ein zweiter Fall war der einer Betriebsleiterversammlung. Man sprach mit mir über Schulungsmaßnahmen für alle Mitarbeiter des Unternehmens, um die Konflikte in den Teams zu reduzieren und auch die Themen „gesunde Führung“, „gesunde Kommunikation“, sowie Burnoutprävention standen im Raum. Angedacht war eine Kombination aus Gruppen- und Individualbetreuung, die sich in wissenschaftlichen Studien  am effektivsten erwiesen.  Ich schlug vor, wie wir am effektivsten die Themen aufbereiten können und welche der Zielgruppen dafür geeignet wären. Einer der Betriebsleiter rechnete vor, was es kostet, sein gesamtes Personal, auch noch Geschlechter und Hierarchie getrennt in die angedachten Tagesschulungen zu schicken und  die Gefährdeten und diejenigen mit hohen Fehlzeiten, individuell nachzubetreuen, um wirklich gute Wirksamkeitsnachweise erbringen zu können. Man befand die gesamte Maßnahme als zu teuer und wünschte statt dessen eine 2-3 Stundenschulung im Maximum für Jedermann, ohne Rücksicht auf Thema, Geschlecht, Hierarchie. Das Thema „Stress“ würde ja alle anderen Themen mit abdecken. Die Einzelbetreuungen für die gefährdeten Mitarbeiter wurden einfach gestrichen. Man sprach nur noch von Effizienz (wir brauchen eine billige Maßnahme) und mit keinem weiteren Wort von Effektivität (wir wollen gesündere Mitarbeiter). Ich habe mein Angebot zurückgezogen.

Eine weitere Begebenheit diese Woche war, dass mich ein Trainerkollege anfragte, doch bei seinem Stresspräventionsprojekt zur Burnoutprophylaxe mitzuarbeiten. Dagegen ist erst einmal ja nichts einzuwenden, es hört aber dann auf lustig zu sein, wenn dabei der §20 SGB V überhaupt nicht beachtet wird.  Auf der Seite 54, 73 und 75 sind die Anbieterqualifikationen für Maßnahmen im Handlungsfeld Stress genauestens geregelt, ebenso wie auf Seite 72 und 74 der Nachweis von Effektivitätsstudien gefordert wird. Doch im Falle der Anfrage war weder die Anbieterqualifikation gegeben, noch lagen Nachweise zur Effektivität vor oder war eine Evaluation geplant. Doch es wurde behauptet, das Konzept würde von einer großen Krankenkasse bundesweit gefördert.

Und eine Kollegin berichtete mir, sie sei mit Maßnahmen im BGF momentan sehr gut ausgelastet. Auf meine Frage, was genau sie denn anbiete, antwortete sie, sie hätte ganz viele (schlecht bezahlte) Vorträge zu und regelmäßig an Gesundheitstagen Stände zu betreuen (noch schlechter bezahlt). Das sind genau diejenigen Maßnahmen, die sich in Studien als die am wenigsten effektiven erwiesen und man benötigt nur ein rudimentäre pädagogische Kenntnisse, um zu begreifen, dass Menschen durch solche Eintagsfliegen mitnichten bereit sind, ihr Gesundheitsverhalten zu reflektieren, zu verstehen, oder gar ihr Leben zu ändern.

Effektivität nicht so wichtig wie Effizienz?

Nicht nur der Aspekt, dass Gesundheit mehr und mehr zur Ware wird, der einzelne Mensch und sein gesundheitliches Wohl nicht mehr zu zählen scheint,  sondern nur noch die pauschale Ansprache und Appelle an die Vernunft von namenlosen Massenwesen, jetzt auch noch der Versuch von Firmen, Geld von Krankenkassen zu bekommen für Missstände, die man selbst verursacht hat und  Präventionsmaßnahmen unter dem Deckmäntelchen BGF und BGM angeboten werden, die mittlerweile von Nicht-Experten durchgeführt werden und mit den Vorgaben der  Krankenkassen selbst (Leitfaden Prävention) nicht mehr viel zu tun haben? Und zu guter Letzt: Ist BGM/BGF tatsächlich noch immer mit Vorträgen und Gesundheitsaktionen erschöpft?

Trotz minimaler Kosten durch unqualifizierte Anbieter oder durch Maßnahmen, die mit BGM nichts zu tun haben stelle ich mir an dieser Stelle die Frage: Haben Krankenkassen und Firmen Geld zu verschenken? Wenn schon das Hauptargument das Geld ist, warum berechnet dann keiner die tatsächlichen Kosten solcher, in meinen Augen, viel zu teuren Fehlentscheidungen?

Die Härte der weichen Faktoren.
Was kosten Konflikte, Burnout und Schmalspur-Gesundheitsförderung wirklich?

Wenn man dem Ganzen mit gesundem Menschenverstand und inhaltlichen Argumenten nicht mehr beikommt, so ist es ein Versuch wert, den Krankenkassen, den Unternehmen, den Führungskräften einmal vorzurechnen, was diese Vogel Strauß und diese nur kurzfristig haltbaren Effizienzdebatten kosten.

Hat jemand einmal ausgerechnet, was das alles kostet? Was kostet ein Konflikt, der nicht wirklich gelöst, sondern ignoriert, bei Seite gewischt, schön geredet wird? Was kostet ein einziger Fehltag oder ein einziger Burnout-Fall? Was kostet ein „Gesundheitstag“ oder eine „Gesundheitsaktion“ wirklich, die im Nachhinein NULL Effekt hatte? Hat jemand einmal ausgerechnet, was es kostet, zwar alle Mitarbeiter in Schulungen ohne Effektivitätsnachweise zu schicken oder in Maßnahmen, die von billigen Nicht-Experten durchgeführt werden und aus nichts anderem bestehen, als aus PPT-Präsentationen zur Informationsvermittlung? Hat jemand ausgerechnet, was es kostet betriebliche Gesundheitsförderung als Alibi zu betreiben?

Kosten-Analyse-Tools. Jetzt erhältlich

Zumindest Einer hat sich über diese Art von Kosten Gedanken gemacht. Es ist mein werter Kollege Herr Roland Barth aus Sankt Gallen. Er hat gemeinsam mit dem Arbeitspsychologen Dr. Gregor Wittke aus Berlin – Spezialist für Stressbewältigung am Arbeitsplatz – ein Rechentool entwickelt, das einmal eine andere Sicht auf Kosten beleuchtet.

Was sagen uns schon Zahlen, die Burnout in eine gesamtgesellschaftliche Zahl pressen, was sagen uns schon Zahlen, die uns vorrechnen, was den Steuerzahler jährlich die ernährungsabhängigen Erkrankungen kosten? Was helfen uns schon Studien, die uns vorrechnen, dass Führungskräfte mittlerweile einen Großteil ihrer Arbeit mit Konflikten beschäftigt sind? Und was sagen schon Zahlen aus, die uns vorrechnen, dass eine Schulungsmaßnahme oder ein Vortrag kostengünstig ist, ohne dass gefragt wird, ob sie auch nützlich oder sinnvoll, geschweige denn effektiv war?

Reichlich wenig, bis wir die Zahlen für unser eigenes Unternehmen, den individuellen Konflikt in unserem Team, den individuellen Burnout-Fall im Unternehmen schwarz auf weiß vor uns sehen.

Und zwar nicht durch ein Programm, welches uns das Ergebnis ohne Transparenz oder gänzlich fiktiv präsentiert und uns danach mit der nackten Zahl alleine lässt, sondern mit Hilfe von Kostenanalyse-Tools, die jede Führungskraft selbst ausfüllt und somit sofort erkennen kann, wie sich die jeweiligen  Arbeitskosten – Arbeitsplatzkosten – Ausfallkosten ergeben und wo die entsprechenden Stellschrauben für Maßnahmen sein könnten.

Diese Berechnungs-Tools ermöglichen dem Anwender den Zusammenhang zwischen psychosozialen Divergenzen und Betriebswirtschaft in orientierenden Analysen zu erkennen und deren monetären Auswirkungen zu ermitteln.

Konflikte machen krank. Konflikte kosten sehr viel Geld.
Kostenrechner Konflikte

In der orientierenden Kostenanalyse von Konflikten, berechnet die Führungskraft die Mitarbeiterkosten, die Ausfallkosten für nicht erbrachte Leistungen, die Kompensationskosten wie auch eine Kosten-Nutzen-Betrachtung, falls für die Konfliktlösung externe Hilfe benötigen.

Bereits in der koKonfliktestenlosen,
angehängten Informationsbroschüre
erfahren Sie mehr über die wichtigsten
monetären Zusammenhänge.

 

Ich halte dieses Rechentool für eine sehr kostengünstige (effiziente), und einfache, erste Maßnahme innerhalb eines strategischen BGM/BGF Konzeptes, um zu erkennen, was Mitarbeitergesundheit wirklich wert ist, auch monetär.
(R)AUSzeiten. Mein Beitrag zu BGM

Mitarbeiter, Führungskräfte am Rande des Burnout?
Frauen in Führung, die vier Tage Zeit für sich suchen?
Führungskräfte, die nicht wissen, was „gesunde Führung“ bedeutet und Zeit für´s Wesentliche wünschen?
Führungskräfte, die sich mittels Executive Coaching 2.0 (growth) und 3.0 (sense) weiterentwickeln wollen, ihre eigenen Lebensfragen klären wollen, Zeit für sich brauchen, einmal vollkommen abzuschalten, sich vier Tage echte Sparringpartnerschaft und Zeit für Stille wünschen?

Dann sind diese (R)AUSzeiten genau das Richtige für Sie, gemäß dem Motto:
„Unterstütze einen einzigen Menschen und Du unterstützt all jene für die er ebenfalls Verantwortung trägt“

Femmebalance. Advents-(R)AUSzeit 2014. Zeit für Dich
Kloster-(R)AUSzeit 2015. Zeit für Stille
Femmebalance. Frühsommer-(R)AUSzeit 2015
Pilger-(R)AUSzeit 2015

Daneben laden wir Sie ein, günstige Online-Seminare und Gesundheitsvorträge in unserer Online-Akademie zu besuchen, um danach gemeinsam mit Ihnen eine sowohl effiziente, als auch effektive Strategie zu entwickeln, passgenau für Ihr Unternehmen.

(c)Sonja M. Mannhardt