Emotionalisierung und Simplifizierung

Emotionalisierung und Simplifizierung

Berlin 081Die Werbung tut es, die Laienpresse, die wissenschaftliche Studien dem „Volk“ näher bringt tut es, Institutionen tun es um ihre Macht zu sichern und auszuweiten und Politiker tun es: Mit Emotionalisierung und Simplifizierung Kunden zu gewinnen, wissenschaftliche Erkenntnisse verunglimpfen, Angst zu schüren, Massen zu mobilisieren, Geschichte zu klittern, neue Fakten zu schaffen um die eigene Macht auszudehnen.

Willkommen in der neuen Welt!

Ist Ihnen schon aufgefallen, wie sehr doch immerzu darauf beharrt wird, dass „bei den Fakten geblieben werden soll“, dass immer mehr mit „Angst“, „Verunsicherung“ oder dem „besseren, reicheren, schöneren Leben“ argumentiert wird?

Ist Ihnen schon aufgefallen, dass diese immer komplexere Welt von vielen Verschwörungstheoretikern immer mehr vereinfacht, bis zur Unkenntlichkeit banalisiert wird?

Ein paar Beispiele gefällig?

> Es gibt DIE eine einzige richtige, gesunde Ernährung! (und das sagen alle Extremisten der Gesundheitswirtschaft – nämlich ihre eigene!)
> Kohlenhydrate müssen verdient werden, sind schlecht, machen Diabetes, Krebs und Co.
> Fett macht nicht fett
> Du brauchst L-Arginin, Coenzym Q. Deine Zellen sind unterversorgt.
> Du brauchst Nahrungsergänzungsmittel, weil die Böden ausgelaugt sind, in LM nichts mehr drin ist.
> Butter ist ungesund, Chiasamen, Quinoa ist gesund und wahre Wundersamen.

> Wer krank wird, ist selbst schuld, er hätte ja etwas tun können – sich mehr bewegen, sich besser ernähren, keine Drogen nehmen usw.
> Es liegt an Dir, wenn Du scheiterst, wenn Du nicht genug verdienst. Du musst Dich einfach nur genug anstrengen.
> Ein guter Schulabschluss garantiert Dir einen guten und gutbezahlten Job. Du musst Dich nur genug anstrengen, dann klappt das schon
> Eine drei oder vier im Zeugnis ist nicht mehr befriedigend oder ausreichend, und ein Zeichen dafür, dass Kinder in der Lage sind eigene Interessen auszubilden – also Unterschiede zu machen; sondern bereits für viele eine Katastrophe und ein Vorbote für berufliches Versagen…
> Es gibt keinen Klimawandel, es gibt eine Umweltzerstörung
> Die Globalisierung ist gut für alle und wer nicht mithalten kann ist selbst schuld

> Gute Bildung ist DIE eine Lösung für alle Probleme in der Arbeitswelt…(Ob in 20 Jahren Akademiker unsere Brötchen verkaufen und die Wäsche reinigen?)

> Sie haben hier zu tun, was wir Ihnen sagen. Es stehen vor der Türe viele Leute, die Ihren Arbeitsplatz haben wollen.

Tageseinrichtungen sind DIE Lösung für alle Mütter und für alle Kinder! (Was das aus der Rolle Mutter macht, was das mit Müttern macht, die TROTZ Tageseinrichtungen vom Arbeitsmarkt und großenteils von der Karriereleiter ausgeschlossen sind, was das für Kinder für Auswirkungen auf ihre Beziehungs- und Bindungsfähigkeit hat, all das muss nicht betrachtet werden, weil DIE Lösung ja so einfach ist und das Volk beruhigt!

> Der Wirtschaft geht es gut! (Wenn es deinem Unternehmen nicht gut geht, bist du selbst schuld)

Das sind nur einige der Beispiele, aus meiner Berater- und Coachtätigkeit. Beispiele aus der Familienwelt, der Gesundheitswelt, der Businesswelt, der Wissenschaftswelt….und hinter dem Lächeln und den alles ist gut Masken spielen sich Dramen ab….doch niemand schaut hin, spürt hinein, hört zu….so dass sich die Emotionalisierung und Simplifizierung zur Gewinnmaximierung und Machtsicherung innerhalb des Kapitalismus, ungebremst weiterhin sein Publikum erobert und geschmeidig hält…., lassen sich viele blenden und halten ihre Weltsicht, ihr in der Welt sein für falsch. Ein gefundenes Fressen für emotionalisierende und simplifizierende Rattenfänger.

Bisher habe ich nur im Kleinen, in Familien, bei Einzelmenschen, in einzelnen Firmen und in meinen Fort- und Weiterbildungen Politik gemacht (ich nenne es Politik im Kleinen, durch Stärkung des Einzelnen) doch langsam schwillt mir der Kamm (ich kriege so einen dicken Hals) und läuft mir die Galle über, mir wird langsam speiübel und ich bekomme ein ungutes Bauchgefühl und mein Herz, ja, das wird mir langsam schwer, mein Blutdruck steigt, die Angst nimmt zu, zu versagen, Phasen „depressiver Verstimmtheit“ nehmen zu, die Angst verwundet zu werden, sich nicht wehren zu können…..Ich wünschte, ich hätte ein dickeres Fell, eine stärkere Abwehr; ich wünschte ich hätte alles besser im Griff, könnte alles mehr kontrollieren…ich wünschte, ich könnte laut werden, loswerden, was ich, „weil es political incorrect ist“ „weil es sich moralisch nicht gehört“ lieber für mich behalte…und nervös und hyperaktiv von einer Aktivität zur anderen hüpfe, um in dieser Welt meinen Platz zu finden und Ruhe….

Nein. Das sind nicht meine Krankheiten, aber es sind genau DIE Krankheiten, die heute auf dem Vormarsch sind und MEHR, als nur „Krankheiten“ oder „Symptome“ von Einzelnen, die ja selbst schuld sind…

Es ist eine Möglichkeit von vielen, sich in einer fundamental verändernden Welt zurecht zu finden, eine Möglichkeit, als feinfühliger Mensch sein eigenes spüren zu unterdrücken, um nicht aus der Rolle zu fallen, um nicht aufzufallen, um keine Konflikte herauf zu beschwören, um sich einzugestehen, dass man doch emotionaler ist, als es in dieser Welt gut ist und sich einzugestehen, dass die Komplexizität der Welt einem schon manchmal Angst einjagen kann und die eigene Wirkmächtigkeit doch sehr in Frage stellt…

Da dieses Mensch-SEIN aber eher unbequem ist, verzichten viele darauf und geben Emotioalisierung an andere ab und lassen sich durch Simplifizierung täuschen…doch Mensch ist stärker – er reagiert mit Krankheit…und zwar passgenau!

Herz-Kreislauf, Schilddrüse, Galle, Leber, Magen-Darm, Allergien, Essstörungen, Übergewicht, Depressionen, Burnout, ADHS…..Anstatt wieder zu spüren, was da ist, zu seinen EIGENEN Emotionen zu stehen und sich nicht emotional platt machen zu lassen durch Floskeln wie „Jetzt bleiben Sie doch mal bei den Fakten“, oder „So wie Du die Welt siehst, das ist FALSCH“, sich die Welt nicht simpel reden zu lassen und sich keine Teilschuld für Dinge unterjubeln zu lassen womit andere Geschäfte machen können und uns wie Rattenfänger empfänglich machen zu lassen, für schnelle Lösungen (eine Pille dafür, ein Wundermittelchen dafür, eine Diät für das Heil oder eine totsichere Methode für „schlechte Gefühle“ nämlich Positive Thinking und die Welt (yes we can) ist einfach wunderbar…

Emotionalisierung und Simplifizierung scheinen DIE Rattenfängermethoden dieses Jahrhunderts geworden zu sein und SIE selbst entscheiden, wem Sie Ihr Vertrauen schenken, ob Sie die Welt durch diese emotionalisierte und banalisierte Brille sehen wollen, oder durch ihre eigene…

Nein, wir ändern diese Welt nicht….Die Mächtigen des Kapitalismus werden weiterhin unsere Emotionen aufgreifen und uns eine bessere Welt versprechen, mit ihren Produkten, mit ihrer Politik, mit ihren Heilsmethoden…Es werden weiterhin unsere Sehnsucht nach Sicherheit in einer hyperkomplexen Welt durch simple und banalste Vereinfachung bedient werden, um Geschäfte zu machen….mit unseren Gefühlen und unseren Sehnsüchten….und um uns zu beruhigen….uns die Angst vor Komplexizität zu nehmen…uns das Gefühl zu vermitteln, wir hätten alles im Griff….

Doch wir können auch skeptischer werden, wenn uns eine heile Welt und einfache Lösungen präsentiert werden.

In diesem Sinne sorgen Sie gut für sich, denn wenn nicht Sie, wer dann?

 

Ihre Sonja M. Mannhardt

Das andere Coaching –
Die anderen Fortbildungen für Führungskräfte
Von Mensch zu Mensch….

 

Emotionalisierung und Simplifizierung

Fake News, Postfaktizität und alternative Realität

LügeEs ist schon seltsam mit dieser Welt. Neuerdings wird uns doch glatt die Lüge als die neue Wahrheit verkauft und unweigerlich kommt mir dabei Orwell in den Sinn.
Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unsicherheit ist Stärke (Orwell 1984)

Und ich denke an den eitlen, arroganten König in des Kaisers neue Kleider und an seine Sicht von Faktizität. Und ich denke an den einzigen mutigen Menschen, der aufdeckte, was da nicht stimmte mit diesem König….; das Kind, das einfach nur sagte was für ALLE Fakt war, die sich aber durch eine postfaktische Faktizität beirren ließen: „Der König ist nackt“. Vor solchen Kindern habe ich größten Respekt! Sie haben Mut auszusprechen was Fakt ist, Sie haben Mut Lügen als Lügen zu enttarnen, Sie haben Mut sich gegen den Massenglauben an eine andere Realität zu stemmen.

Es wird Zeit, es den mutigen Kindern dieser Welt gleich zu tun und den Mund aufzumachen, denn unsere Welt wandelt sich…..wenn wir es zulassen…..Aber wenn wir uns dem nicht beugen, besteht Hoffnung für ein klein wenig mehr Menschlichkeit…Einzelner….nicht der breiten Masse….doch das ist mehr als wenn alle schweigen und uns ein A für ein U vormachen lassen….

Und ich denke an R. Magritte´s Bild „Cela n´est pas une pipe“. ER ließ sich nicht veräppeln, ER wusste, was der Unterschied zwischen einem Bild von einer Pfeife und einer echten Pfeife ist. Also wozu sollten wir uns blenden lassen, wenn wir doch erkennen können, dass uns heutzutage Bilder als Faktizität verkauft werden, im Internet, in Facebook, in anderen sozialen Medien?

 

Beispiele

Trump ist der festen Überzeugung, dass seine „alternative reality“, also seine Wahrnehmung über die Massen an Zuschauern die eine Faktizität ist. Sollte das jemand in Abrede stelle, würde er verklagt: „Das war das größte Publikum, das je bei der Amtseinführung eines Präsidenten dabei war. Punkt.“ Das stimmt zwar nicht, bei Obamas erstem Amtseid acht Jahre zuvor waren deutlich mehr Menschen dabei, aber darum geht es ja nicht.

Da wird zwar noch immer behauptet, dass es DIE EINE RICHTIGE Ernährung gibt und wer sich nicht so ernährt, riskiere seine Gesundheit, obwohl die Institution, die das nach wie vor behauptet noch nie einen Beweis angetreten ist. Im Gegenteil: Es gibt Studien, die KEINEN Zusammenhang zwischen jeglicher Nähstoffbezogenen Ernährungsweise und Gesundheit aufzeigen, doch darum geht es nicht.

Da ruft mich heute ein Vertreter einer Firma an, will mir ein Geschenk machen, lässt mich aussuchen, was ich haben will,  ist sehr freundlich und zugewandt, zunächst. Doch als ich auf sein „unschlagbares Angebot“ nicht eingehe, meine Bedenken nenne, sagt er mir, dass es kein Geschenk ohne Bestellung zu seinen Konditionen gibt. Als ich ihn unterbreche und nochmals sage, weshalb sein Angebot für mich nicht in Frage komme, geht er nicht auf mich ein, sondern hält mir eine Erziehungspredigt über gut und böse! Ein 35 jähriger Verkäufer möchte eine 55 jährige Kundin erziehen (!) Seine Freundlichkeit ist weg und plötzlich steht die Welt Kopf. Wer Recht hat, wer die Faktizität auf seine Seite zieht und gleichzeitig die andere Sicht auf die Welt moralisch bewertet ist klar. Seine Freundlichkeit steht mir bei so viel Ungehorsam nicht mehr zu. Ich müsse doch schließlich ihm entgegenkommen. Er möchte mir ein Geschenk machen und ich bin so eine böse Kundin und weiß diese Großzügigkeit auch seines Angebots nicht zu würdigen, nicht zu schätzen. Seine Sicht auf die Welt ist Fakt, meine Sicht auf die Welt – darum geht es nicht – Der Kunde ist nicht König sondern Konsument und wenn er es nicht ist/wird, ist er derjenige, der die Welt falsch sieht, denn es gibt anscheinend nur noch eine Realität und das ist nicht meine – denn darum geht es nicht!

Und in Facebook? Wie lächelnd doch die ganzen Leute wieder in die Kamera! Ach wie schön ist doch ihr Leben und sie ach so erfolgreich, ach so schön, ach so schlank, ach so reich, ach so glücklich! Lächeln, was das Zeug hält.. Lügen bis die Balken sich biegen….Sich nur keine Blöße geben in dieser Welt, in der es um Leistung, Sieg und Niederlage geht….Doch ganz zufällig kenne ich viele Geschichten HINTER den Bildern…Doch darum geht es ja nicht!

Und- wer kennt sie nicht; die neue Methode des „Storytelling“ – eine Methode, die in der Wirtschaft schon ganz bewusst eingesetzt wird, um die eigene Firma, die eigenen Produkte in einem besonders strahlenden und glanzvollen Licht darzustellen….Es geht nicht um Geschichten zu erzählen, wie es ehemals Märchenerzähler taten…nein, darum geht es nicht.

Und ganz persönlich habe es momentan mal wieder mit einem ganz besonders perfiden Lügengebäude zu tun. Seit 15 Jahren wird ein Mythos erzählt, wer etwas erfunden haben will, doch um Faktizität geht es dabei nicht…Nein, darum geht es nicht in diesem David gegen Goliath-Spiel in dem ich mal wieder David spielen soll und gefälligst Lügen als Wahrheit akzeptieren soll….Nein, um Wahrheit geht es nicht, schon gar nicht um meine oder Fakten. Wer Recht bekommt, werden mal wieder Anwälte entscheiden und wessen Geschichte weiter erzählt wird…entscheidet…wer eigentlich? Jeder Einzelne, der sich nicht kundig macht, sondern einfach weiterplappert, fake News ungefiltert, unreflektiert teilt, was man ihm als „alternative Realität“ zum Fraß für die Massen vorwirft….Menschenwohl?…Nein, darum geht es bei diesem Machtspiel nicht!

Die menschliche Lüge – Unmoralisch-mitmenschlich gedacht

Aber worum geht es dann? Zunächst einmal zu einer Art von Lüge, die zutiefst menschlich ist….

Natürlich gibt es auch die Lüge als Liebesdienst am Mitmenschen. Wir sagen nicht die ganze Wahrheit wenn Schatzi fragt: Wie gefällt dir meine neue Frisur? Wir sagen nicht die ganze Wahrheit, wenn wir damit riskieren mehr Zwischenmenschliches kaputt zu machen, als uns lieb ist und wir dem anderen nicht zumuten wollen, was wirklich ist – zum Beispiel mit uns, wenn wir auf die Frage: „Wie geht es Ihnen?“ mit einem „gut“ antworten, obwohl es uns gar nicht gut geht. Wir lügen, wenn es um Leben und Tot geht (Was würden Sie antworten, wenn ein Einbrecher mit vorgehaltener Waffe nach Ihren Kindern fragt?), wir also Leben retten wollen. Und wenn ein Kind aus Angst vor Bestrafung sagt: „Das war ich nicht, das war der Wind“, dient diese Flunkerei doch etwas sehr Menschlichem – dem Selbstschutz in Not….

Ich denke, wir sind uns dabei einig, dass Lügen auch einen wichtigen Platz im Leben von Menschen haben…

Nur – diese Schwindeleien meine ich in diesem Artikel nicht…

Die moralische Lüge – und die postmoralische „alternative Realität“

Lüge ist ein Begriff der Moral impliziert….Wird jemand einer Lüge bezichtigt, so scheint doch derjenige, der sagt: „Du lügst“ im Besitz einer universellen Wahrheit zu sein, die über der des anderen steht…Gibt es aber eine solche? Nein! Denn die Sicht der Menschen auf sich, auf die anderen, auf die Welt ist einfach verschieden…So steht einer persönlichen Wahrheit nicht die Lüge gegenüber, sondern eben eine andere persönliche Wirklichkeit – etwas, das anders wirkt…. Doch können wir uns so einfach herausreden? Niemand lügt, wenn er aus seiner Sicht seine Wahrheit erzählt? Wenn die moralisch implizierte Lüge entmoralisiert wird, ist das dann sofort ein Freifahrtschein, neue ethische Prinzipien zu erschaffen, die nicht mehr der Zwischenmenschlichkeit und dem menschlichen Miteinander dienen, sondern nur noch der eigenen, narzisstischen Machtsicherung und Machtausweitung? Der Gegenüber quasi ausgeblendet und nur noch Publikum? Die Lüge ein Wort für den anderen, der Begriff der alternativen Faktizität, der fake News für die Rechtfertigung eigener Lügen und deren Verbreitung?

Lüge als Machtmittel hat es doch schon immer gegeben, werden Viele von Ihnen einwerfen. Was ist daran schlimm? Richtig, in Zeiten, in denen die Autokratie Menschen Sicherheit und Brot gab….Da war diese besondere Machtausübung auch an eine besondere Verantwortung derjenigen gekoppelt, die bestimmten, was Lüge ist und was nicht. Und heute?

Der Sinn von Lüge

Wozu ist etwas GUT, fragen wir, die wir uns mit unbewussten Motiven von Menschen befassen?

Schummeln, Lügen macht mitmenschlich zwischen zwei Einzelmenschen in spezifischem Kontext durchaus SINN, wenn es sich um ein ethisches Prinzip (also nicht moralisch sondern liebevoll) handelt,  um mitmenschlich miteinander umzugehen…
So jedenfalls verstehe ich das, wenn ich mich philosophisch, theologisch, hermeneutisch mit Wahrheit beschäftige….

Nur, was ich heute beobachte, nicht nur in der Politik ist eine andere Art von Lüge, eine mit anderem Zweck, eine Lüge mit anderen Namen, eine die durch die andere Namensgebung in den Stand einer Tugend erhoben wird….zumindest von Vielen…

Es ist die Lüge zur Selbsterhebung, zur Machtdemonstration. Während dieser Thron der Selbstherrlichkeit früher nur Herrschern vorbehalten war und das Volk mitnichten andere Faktizitäten schaffen konnte, und an eine Verantwortung gekoppelt war,

scheint diese Auffassung von Lüge neuerdings ganz grundsätzlich, unabhängig vom Einzelnen die neue Faktizität für DIE SICHT auf die Welt schlechthin zu werden. Und an dieser postfaktischen Weltsicht kann offenbar jeder mitmachen, sich beteiligen, ohne Konsequenzen negativer Art (Ächtung, Ausgrenzung und Co.) fürchten zu müssen. Fake News teilen, weiterleiten, die eigene Macht im Kleinen nutzen, andere der Lüge bezichtigen, postfaktische Faktizitäten schaffen und andere in Machtkämpfe ums Recht zu verstricken, das scheint sich in unserer immer narzisstischer geprägten Welt langsam zur neuen Strategie auszuweiten, die eigene egoistische Macht auszuspielen – auch GEGEN andere….jeder gegen jeden, egal wer, egal wo, egal wie und wozu….frei nach dem Motto: Ich bin mir selbst der Nächste, der nächste Nächste ist mir als Einzelner gleichgültig und bestenfalls  Publikum meiner Sicht auf Faktizität…Verantwortung für Menschen, für den Nächsten, für sein eigenes Tun und Handeln – Fehlanzeige. Macht losgelöst von persönlicher Verantwortung, da ist es zur Lüge als neue Tugend der Macht nicht weit.

Wird diese ART von Lüge langsam zur neuen Tugend?

 

Wie im Märchen des Kaisers neue Kleider

Mehr und mehr hören wir Begriffe wie „fake News“, „Postfaktisch“ oder neuerdings „alternative Realität“. Damit ist also nicht gemeint, dass aus Liebesdienst einfach nicht gesagt wird, was anderen schadet, sondern durch dieses neue Lügenverständnis, werden Dinge nicht mehr als solche benannt,  Gesagtes nicht mehr als Lüge bezichtigt,  erfundene Geschichten nicht mehr ethisch gerade gerückt, sondern vielmehr abgemildert in neuen Wortkleidern dem Volk sogar als bessere Faktizität verkauft….

Und besser ist dabei ernst gemeint. Es scheint so zu sein, dass die Fakten von der Wirklichkeit befreit würden um eine alternative Faktenwelt zu schaffen, die dazu dient ein Monopol zu haben auf das, was als real betrachtet und angesehen werden soll.

Wie der Kaiser, der für dumm hielt, wer ihn nicht in prunkvollen Kleidern sah, sondern pudelnackt…Da er selbst ja nicht dümmer als sein eigenes Volk sein konnte, musste er sich die prunkvollen Kleider je mehr einreden, je mehr die anderen diese prunkvollen Kleider auch sahen….und so wurde aus einer plumpen, dummen Lüge eine postfaktische Realität….bis das Kind kam….und das Lügengebäude des König zusammenstürzte und als Versuch scheiterte das Volk seiner eigenen Eitelkeit huldigen zu lassen….

Worum es dabei eben nicht geht, ist die Einfühlung in andere, um ein wenig mehr Menschlichkeit, oder gar um Mitgefühl oder Rücksichtnahme. Es geht bei dieser Lüge um die Macht Einzelner, ums Recht haben und diese Macht im Zweifel auch einzufordern und einzuklagen und andere Wahrheiten zu bekämpfen und zu besiegen….sprich darum sich selbst über andere zu erheben…

Während die Lüge vormals noch als moralisches Gesetz galt, scheinen die neuen Worte für Lüge nicht nur post-moralisch, sondern neuerdings zur neuen Tugend im Umgang miteinander zu werden…..Wer „alternative Fakten“ streut, erhebt demnach nicht mehr, weil unmodern geworden, den moralischen Zeigefinger und den Anspruch auf das, was sich „gehört“ (Moral), sondern den Anspruch, auf das was Fakt schlechthin „ist“ (Macht ohne Verantwortung).

Nach Orwellscher Manier gefragt

Haben wir es dabei fast schon mit einem neuen Freiheitsbegriff zu tun, nämlich Fakten von den Fesseln der Faktizität zu befreien? Sollen wir uns über diese neue „Freiheit“ etwa freuen?Eine neue Friedensbewegung vielleicht, nämlich Kriege zu führen um Recht zu bekommen und Unrecht zu säen um unter dem Deckmantel der „alternativen Faktizität“ durch „postfaktische Faktizität“ als Erretter einer neuen Stabilität aufzutreten? Haben wir uns über diese neue Friedensbewegung zu freuen? Haben wir es gar mit einer neuen, starken Charaktereigenschaft von Menschen zu tun, männlich, unerschrocken, mächtig, um Unsicherheit, Scheitern, Versagen, eigene Ängste zu vertuschen und durch neue, postfaktische, fake-News, alternative Realitäten, sich selbst, eigenes Handeln, eigene Sichtweisen in ein besseres Licht zu stellen, oder ängstlich einen Gegner dadurch zu besiegen, dass man ihm eine „alternative Faktizität“ als neue „Realität“ verkauft und ihn dadurch schwächt? Sollen wir uns über diese neue Art von „Beschützt werden vor der bösen Welt“ freuen?

Was diese neue Form und Dimension von Lügen mit Menschen – auch mit den Lügnern selbst macht, das bleibt dabei im Dunkeln dieser vollkommen ver-RÜCKTen neuen Welt….

Sehen lernen, hören lernen, fühlen lernen – oder die Sorge um den Anderen…

….doch wer Ohren hat, wer Augen hat, wer MITgefühl und Einfühlungsvermögen nicht nur zum Selbstzweck besitzt, wer Moral von Ethos unterscheiden kann und für den Worte weniger zählen als Taten….der kann im Dunkeln erkennen….was mit Menschen geschieht, die sich mit fake News, mit alternativen Realitäten und postfaktischer Faktizität in ein besseres Licht rücken wollen….und mit denen, die zwischen berechnenden Lügen und Faktizität nicht mehr unterscheiden können und lieber der Lüge Glauben schenken wollen, als diese wie das Kind in „Des Kaisers neue Kleider“ als solche zu entlarven…

Mit einer solchen Politik riskieren wir nicht nur die Demokratie, wie viele Beobachter mit Sorge meinen, mit einer solchen „neuen Tugend“ riskieren wir unsere Mit-Menschlichkeit….

Sollten Sie zu denjenigen Menschen gehören, die sich mehr Rückgrat wünschen in dieser sich grundsätzlich wandelnden Welt, rufen Sie mich einfach an….von Mensch zu Mensch.

Bis dahin hier drei Links:
Zur aktuellen Lage in der Politik – Menschen die sich zu Wort melden..
Was Aristoteles dazu meinte

Des Kaisers neue Kleider
Wahrheit
Wie wirklich ist die Wirklichkeit (Die Geschichte FLACHLAND)

Wer hat´s erfunden? Warum schreiben die dann überall meinen Namen drunter? Was ist denn nun Lüge und was wahr? Oder handelt es sich nur um eine „alternative Realität“?

 

Emotionalisierung und Simplifizierung

Meine Wünsche für SIE

Zukunft gestaltenDas Jahr ist noch neu und doch schon wieder alt. Die Ersten, die sich zum neuen Jahr besondere Vorsätze vornahmen, haben diese mittlerweile schon wieder vergessen und fallen lassen, wie dies eben mit VOR-sätzen so ist.
Also greife ich statt der allgemeinen Wünsche wie ein  „frohes“, „gesundes“ oder „erfolgreiches“ neues Jahr, dieses Jahr lieber zurück in meine Weihnachts-Wunschliste vom vergangen Jahr und werde konkret, denn es gibt Vieles, was sich Arbeitnehmer, Führungskräfte wünschen, für mehr Wohlsein am Arbeitsplatz wünschen – nicht nur für´s neue Jahr!

Dieser Artikel ist in Zukunft gestalten erschienen und kann dort auch digital nachgelesen werden.
Ich formuliere ihn nur um und mache daraus einen Neujahrs-Wunschzettel…

Zukunft gestalten_Foto

Arbeitszeit- Wohlfühlzeit?

Im Kamin knistert das Holz, es duftet nach Weihnachtsplätzchen, Kerzen brennen, im Glas leuchtet ein guter Rotwein und im Hintergrund erklingt das Weihnachtsoratorium von Bach. So stellen wir uns doch insgeheim die vorweihnachtliche Zeit vor und überhaupt: Mögen wir nicht alle und Jederzeit diese Wohlfühlatmosphäre? Doch Hand aufs Herz:  Ist es nicht vielmehr so, dass anstatt besinnlich und behaglich die Adventtage zu genießen, uns in Muße zu üben, „runter zu kommen“, beSINNlich zu werden, noch mehr als sonst gerannt, gehetzt, geklotzt nicht gekleckert wird? Für das Wesentliche meinen Viele keine Zeit mehr zu haben, bei all dem Leistungsdruck – insbesondere nicht in der Adventszeit, die mehr und mehr von der Ankunfts-Zeit zur Konsum-Zeit und Stress-Hoch-Zeit zu werden droht.

An Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes, doch was ist mit uns Menschen los? Verzichten und vermissen wir nicht mehr und mehr das, was das MenschSEIN an und für sich ausmacht und nicht mit Geld zu kaufen ist?

Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass der Wohlfühl-Faktor entscheidend ist für Lehr-, Lernsituationen, für die Beziehungsgestaltung und –festigung und demzufolge auch für Loyalität und Leistungsbereitschaft am Arbeitsplatz. Und wir wissen, dass Wohlfühlen am Arbeitsplatz eng mit Gesundheit und Gesunderhaltung verknüpft ist. Nehmen Sie sich also zehn Minuten Zeit und lesen Sie, was Menschen am Arbeitsplatz zu schätzen wissen, gerade, aber nicht nur zur Weihnachtszeit, denn wo Mensch Mensch sein darf, wo er sich wohl und zugehörig, gesehen und wertgeschätzt fühlt, mit dem was er tut, wie er ist, da will er auch sein.

 „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.“ Goethe (Faust)

Die Neujahrs-Wohlfühl-Wunsch-Liste für den Arbeitsplatz

  1. Eine Arbeit die Sinn macht und den eigenen Fähigkeiten entspricht

Für mehr als 40 % der Beschäftigten spielt die Tätigkeit an sich die größte Rolle. Menschen wollen einen Beitrag leisten, gefordert werden und Sinn stiftende Aufgaben, die ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten entsprechen. Das heißt aber auch: Jobs sollten weitestgehend den Menschen angepasst werden und nicht umgekehrt. Und wenn noch eigene Ideen eingebracht werden können, diese sogar wertgeschätzt werden, steigt die Zufriedenheit am Arbeitsplatz enorm.

  1. Gute Beziehungen zu den Kollegen

Menschen sind soziale Wesen. Rund 38 Prozent der Berufstätigen in Deutschland sagen, dass sich ihre Beziehung zu Kollegen positiv auf ihre Zufriedenheit im Job auswirkt und bestätigen damit, was die Pädagogik und Psychologie schon längst weiß: Menschen wollen dazu gehören und das was Menschen am zufriedensten macht, sind echte, vertrauensvolle, zwischenmenschliche Begegnungen. Gerade bei Frauen, die sich eher weniger wohl am Arbeitsplatz fühlen, als Männer, ist der Faktor Mensch als Wohlfühlfaktor ein ernst zu nehmender Aspekt.

 

  1. Gehalt (38 Prozent)

Das Gehalt ist für 44% der Männer ein wichtiges Kriterium, wenn es um Job-Zufriedenheit geht; Bei Frauen sind es etwas weniger (31%), ausgenommen für Frauen, die Alleinerziehend sind und auf das Geld angewiesen sind. Die monetären Aspekte verlieren im Laufe des Lebens laut Studien an Bedeutung (45% bei <30 Jährigen, 29% bei  über 60 Jahren), ebenso steigt die Zufriedenheit mit steigendem Einkommen an.

  1. Sicherheit des Arbeitsplatzes (29 Prozent)

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das weiß bereits der Volksmund, denn dieses Gewohnte schenkt Sicherheit und Verlässlichkeit. Nur wer sicher ist fühlt sich wohl und  ist konzentriert bei der Sache. Im Zuge der immer häufiger geforderten Mobilität und Flexibilität in Form von Umstrukturierungen, Führungswechsel, Fluktuation in Teams, wünschen sich mehr und mehr Menschen wieder gesichertere Verhältnisse, also sichere Arbeitsplätze, Menschen auf die sie sich verlassen können.

  1. Vereinbarkeit von Beruf und Familie (17 Prozent)

Sie wollen Top-Leistung Ihrer Mitarbeiter, richtig? Sie wollen vollen Einsatz? Dann behalten Sie im Auge, dass der Mensch nicht nur arbeitet, sondern auch ein Privatleben, ein Sozialleben und nur eine Gesundheit hat. Nur wenn wir Rahmenbedingungen schaffen, in denen Privatleben und Arbeitsleben vereinbar sind, fühlt sich Mensch wohl. Gerade die junge Generation legt darauf besonders viel Wert und sucht sich nicht selten Arbeitsplätze nach diesem Kriterium aus.

 

  1. Persönlichkeit des Vorgesetzten (14%) & Unternehmenskultur (9%)

Man mag es glauben oder nicht: Viele Kündigungen und ein großer Anteil an Arbeitnehmern, die nur noch Dienst nach Vorschrift machen, werden auf die Führungspersonen zurückgeführt. Nach wie vor scheinen viele Vorgesetzte zentrale Bedürfnisse und menschliche Erwartungen wie echte Aufmerksamkeit, Beachtung und Anerkennung, sowie Feedback für das was geleistet wird, nach den eigenen Stärken eingesetzt zu werden, sowie den Wunsch „voran zu kommen“ zu missachten. Auch wird häufig beklagt, dass statt Vertrauen und Fehlertoleranz eine Misstrauens- und Kontrollkultur herrscht.

  1. Wohlfühlfaktor – Weiterentwicklung (8 Prozent)

Ja, es gibt Sie: Arbeitnehmer, die mit dem zufrieden sind, was sie tun. Sie haben weder den Wunsch weiterzukommen, noch gefördert oder gar gefordert zu werden, durch neue Aufgaben und neue Verantwortlichkeiten. Doch es gibt auch die Anderen, für die Routine zum Bore-Out führt und Stillstand Rückschritt bedeutet.

  1. Gesundheit

Rückenleiden durch zu viel Sitzen, Übergewicht durch überwiegend sitzende Tätigkeit und fehlende Mahlzeitenstruktur; Mahlzeiten werden ausgelassen, Essenspausen gestrichen, Heißhunger-Attacken damit vorprogrammiert; Zunahme an psychischen Erkrankungen; Herz-Kreislaufprobleme, Schlafprobleme durch Stress und Überlastung. Wie wäre es mit betrieblicher Gesundheitsförderung, die mehr zu bieten hat, als einmal im Jahr einen „Gesundheitstag?“, denn Fehlzeiten durch ungesunde Rahmenbedingungen sind teurer, als sinnvolle Investitionen in BGF und BGM.

  1. Essen für Körper, Geist und Seele

Heute wissen wir, dass es nicht ausreicht sich „gesund ernähren“ zu wollen, denn Essen ist mehr. Zeit für Mahlzeiten und Ess-Genuss, bereichernde Gespräche bei Tisch führen; Heute wissen wir, wie sehr das Kreativität und Wohlsein nährt. Und – wer satt vom Leben is(s)t, benötigt Essen als Ersatz und Seelennahrung nur sehr selten.

  1. Wohlfühlfaktor ZEIT

Was wünschen sich Kinder am allermeisten von ihren Eltern? Es ist ZEIT; Zeit die sie mit ihren Eltern verbringen möchten. Wir können sie nicht kaufen, wir können sie einander nur schenken. Gemeinsam verbrachte Lebenszeit, in der wir ganz für einander und miteinander DA sind. Vielleicht ist das ein Weihnachts-Wohlfühlgeschenk, das wir einander häufiger machen sollten, privat und am Arbeitsplatz. Nicht nur zur Weihnachtszeit.

 

 

Dieser Liste zugrunde gelegt sind zwei Studien: 2016 Umfrageinstitut Census im Auftrag von LinkedIn (10 000 Berufstätige und 3700 Personalabteilungsmitarbeiter aus acht Ländern), die Gallup-Studie (Engagement-Index 2012-2015), die Haufe Studie 2016 und die Arbeitsklima-Index Studie 2008; weitere Erkenntnisse wurden gewonnen aus zahlreichen aktuellen Gesundheitsstudien und der Pädagogik und Tiefenpsychologie. Nicht zuletzt spiegelt es viele Geschichten wider, die der Autorin im Rahmen ihrer Führungskräfte-Coaching-Tätigkeit und in ihrer Gesundheitspraxis begegnen.

 

Alles Gute für Sie und Ihre Besten.

Ihre Sonja Mannhardt

 

Die kleinen Leute von Swabedoo

Die kleinen Leute von Swabedoo

November_2010 356Ich möchte mich heute bei all meinen Kunden, Klienten, Lieferanten,  bei meinen Unterstützern, Kooperationspartnern und fleißigen Helfern, bei meinen Freunden und natürlich bei meiner Familie bedanken, für gemeinsam gelebte 365 Tage. Tage voller Gutem und Herausforderndem, Tage voller Lachen, Gelassenheit und Leichtigkeit, manchmal aber auch voller Schwere. Ich möchte danken, denn ich bin der Meinung, dass Mensch sein nur mit Menschen gelingt. Sowohl die Freude vervielfacht sich, genauso, wie sich die Schwere mit Mitsein mit anderen in Leichtigkeit wandelt. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen Allen heute eine meiner Lieblingsgeschichten schenken und danke Ihnen für Begegnungen in 2016.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten ein Frohes Weihnachtsfest, besinnliche, geruhsame und entspannte Weihnachtsfeiertage und die besten Wünsche für einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017. Möge es ein besonders gutes Jahr für Sie und Ihre Lieben werden.

Ihre Sonja Mannhardt

DIE KLEINEN LEUTE VON SWABEDOO
Verfasser unbekannt

Vor langer, langer Zeit lebten kleine. Leute auf der Erde. Die meisten von ihnen wohnten im Dorf Swabedoo, und sie nannten sich Swabedoodahs. Sie waren sehr glücklich und liefen herum mit einem Lächeln bis hinter die Ohren und grüßten jedermann.

Was die Swabedoodahs am meisten liebten, war, einander warme, weiche Pelzchen zu schenken. Ein jeder von ihnen trug über seiner Schulter einen Beutel und der Beutel war angefüllt mit weichen Pelzchen. So oft sich Swabedoodahs trafen, gab der eine dem anderen ein Pelzchen. Es ist sehr schön, einem anderen ein warmes, weiches Pelzchen zu schenken. Es sagt dem anderen, daß er etwas Besonderes ist es ist eine Art zu sagen „Ich mag Dich!“ Und ebenso schön ist es, von einem anderen ein solches Pelzchen zu bekommen. Du spürst, wie warm und flaumig es an deinem Gesicht ist, und es ist ein wundervolles Gefühl, wenn du es sanft und leicht zu den anderen in deinen Beutel legst. Du fühlst. dich anerkannt und geliebt, wenn jemand dir ein Pelzchen schenkt, und du möchtest auch gleich etwas Gutes, Schönes tun. Die kleinen Leute von Swabedoo gaben und bekamen gern weiche, warme Pelzchen, und ihr gemeinsames Leben war ganz ohne Zweifel sehr glücklich und fröhlich.

Außerhalb des Dorfes, in einer kalten, dunklen Höhle, wohnte ein großer, grüner Kobold. Eigentlich wollte er gar nicht allein dort draußen wohnen, und manchmal war er sehr einsam. Er hatte schon einige Male am Rand des Dorfes gestanden und sich gewünscht, er könnte dort mitten unter den fröhlichen Swabedoodahs sein aber er hatte nichts, was er hätte dazutun können und das Austauschen von warmen, weichen Pelzchen hielt er für einen großen Unsinn. Traf er einmal am Waldrand einen der kleinen Leute, dann knurrte er nur Unverständliches und lief schnell wieder zurück in seine feuchte, dunkle Höhle.

An einem Abend, als der große, grüne Kobold wieder einmal am Waldrand stand, begegnete ihm ein freundlicher kleiner Swabedoodah. „Ist heute nicht ein schöner Tag?“ fragte der Kleine lächelnd. Der grüne Kobold zog nur ein grämliches Gesicht und gab keine Antwort. „Hier, nimm ein warmes, weiches Pelzchen, sagte der Kleine, „hier ist ein besonders schönes. Sicher ist es für Dich bestimmt, sonst‘ hätte ich es schon lange verschenkt.“ Aber der Kobold nahm das Pelzchen nicht. Er sah sich erst nach allen Seiten um, um sich zu vergewissern, daß auch keiner ihnen zusah oder zuhörte, dann beugte er sich zu dem Kleinen hinunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Du, hör mal, sei nur nicht so großzügig mit deinen Pelzchen. Weißt du denn nicht daß du eines Tages kein einziges Pelzchen mehr besitzt, wenn du sie immer so einfach an jeden, der dir Ober den Weg läuft, verschenkst?“ Erstaunt und ein wenig hilflos blickte der kleine Swabedoodah zu dem Kobold hoch. Der hatte in der Zwischenzeit den Beutel von der Schulter des Kleinen genommen und geöffnet. Es klang richtig befriedigt, als er sagte: „Hab ich es nicht, gesagt! Kaum mehr als 217 Pelzchen hast du noch in deinem Beutel. Also, wenn ich du wäre: ich würde vorsichtig mit dem Verschenken sein!“ Damit tappte der Kobold auf seinen großen, grünen Füßen davon und ließ einen verwirrten und unglücklichen Swabedoodah am Waldrand zurück. Er war so verwirrt, so unglücklich, d aß er gar nicht darüber nachdachte, daß das, was der Kobold da erzählte, überhaupt nicht sein konnte. Denn jeder Swabedoodah besaß einen unerschöpflichen Vorrat an Pelzchen. Schenkte er ein Pelzchen, so bekam er sofort von einem anderen ein Pelzchen, und dies geschah immer und immer wieder, ein ganzes Leben lang wie sollten dabei die Pelzchen ausgehen?

Auch der Kobold wusste das doch er verließ sich auf die Gutgläubigkeit der kleinen Leute. Und noch auf etwas anderes verließ er sich, etwas, was er an sich selbst entdeckt hatte, und von dem er wissen wollte, ob es auch in den kleinen Swabedoodahs steckte. So belog er den kleinen Swabedoodah ganz bewusst, setzte sich in den Eingang seiner Höhle und wartete.

Vor seinem Haus in Swabedoo saß der kleine, verwirrte Swabedoodah und grübelte vor sich hin. Nicht lange, so kam ein guter Bekannter vorbei, mit dem er schon viele warme, weiche Pelzchen ausgetauscht hatte. „Wie schön ist dieser Tag!“ rief der, Freund, griff in seinen Beutel, und gab de m anderen ein Pelzchen. Doch dieser nahm es nicht freudig entgegen, sondern wehrte mit den Händen ab. „Nein, nein! Behalte es lieber,“ rief der Kleine, „wer weiß, wie schnell sonst dein Vorrat abnimmt. Eines Tages stehst du ohne Pelzchen da!“ Der Freund stand ihn nicht zuckte nur mit den Schultern, packte das Pelzchen zurück in seinen Beutel und ging mit leisem Gruß davon. Aber er nahm verwirrte Gedanken mit, und am gleichen Abend konnte man noch dreimal im Dorf hören, wie ein Swabedoodah zum anderen sagte: „Es tut mir leid, aber ich habe kein warmes, weiches Pelzchen für Dich. Ich muss darauf achten, daß sie mir nicht ausgehen.“

Am kommenden Tag hatte sich dies alles im ganzen Dorf ausgebreitet. Jedermann begann, seine Pelzchen aufzuheben. Man, verschenkte zwar immer noch ab und zu eines, aber man tat es erst nach langer, gründlicher Oberlegung und sehr, sehr vorsichtig. Und dann waren es zumeist nicht die ganz besonders schönen Pelzchen, sondern die kleinen mit schon etwas abgenutzten Stelle.

Die kleinen Swabedoodahs wurden misstrauisch. Man begann, sich argwöhnisch zu beobachten, man dachte darüber nach, ob der andere wirklich ein Pelzchen wert war. Manche trieben es soweit, daß sie ihre Pelzbeutel nachts unter den Betten versteckten. Streitigkeiten brachen darüber aus, wie viele Pelzchen der oder der besaß. Und schließlich begannen die Leute, warme, weiche Pelzchen gegen Sachen einzutauschen, anstatt sie einfach zu verschenken. Der Bürgermeister von Swabedoo machte sogar eine Erhebung, wie viele Pelzchen insgesamt vorhanden waren, ließ dann mitteilen, daß die Anzahl begrenzt sei und rief die Pelzchen als Tauschmittel aus. Bald stritten sich die kleinen Leute darüber, wie viele Pelzchen, eine Übernachtung oder eine Mahlzeit im Hause eines anderen wert sein müsste. Wirklich, es gab sogar einige Fälle von Pelzchenraub! An dämmerigen Abenden fühlte man sich draußen nicht mehr sicher, an Abenden, an denen früher die Swabedoodahs gern im Park oder auf den Straßen spazieren gegangen waren, um einander zu grüßen, um sich warme, weiche Pelzchen zu schenken.

Oben am Waldrand saß der große, grüne Kobold, beobachtete alles und rieb sich die Hände.

Das Schlimmste von allem geschah ein wenig später. An der Gesundheit der kleinen Leute begann sich etwas zu verändern. Viele beklagten sich Ober Schmerzen in den Schultern und im Rücken, und mit der Zeit befiel immer mehr Swabedood4hs eine Krankheit, die Rückgraterweichung genannt wird. Die kleinen Leute liefen gebückt und in schweren Fällen bis zum Boden geneigt umher. Die Pelzbeutelchen schleiften auf der Erde. Viele fingen an zu glauben, daß die Ursache ihrer Krankheit das Gewicht der Beutel sei, und daß es besser wäre, sie im Hause zu lassen, und dort einzuschließen. Es dauerte nicht, lange, und man konnte kaum noch einen Swabedoodah mit einem Pelzbeutel auf dem Rücken antreffen.

Der große, grüne Kobold war mit dem Ergebnis seiner Lüge sehr zufrieden. Er hatte herausfinden wollen, ob die kleinen Leute auch so handeln und fühlen würden wie er selbst, wenn er, wie das fast immer der Fall war, selbstsüchtige Gedanken hatte. Sie hatten so gehandelt! Und der Kobold fühlte sich sehr erfolgreich.

Er kam jetzt häufiger einmal in das Dorf der kleinen Leute. Aber niemand grüßte ihn mit einem Lächeln, niemand bot ihm ein Pelzchen an. Stattdessen wurde er misstrauisch angestarrt, genauso, wie sich die kleinen Leute untereinander anstarrten. Dem Kobold gefiel das gut. Für ihn bedeutete diese s Verhalten die „wirkliche Welt“!

In Swabedoo ereigneten sich mit der Zeit immer schlimmere Dinge. Vielleicht wegen der Rückgraterweichung, vielleicht aber auch deshalb, weil ihnen niemand mehr ein warmes, weiches Pelzchen gab wer weiß es genau? starben einige Leute in Swabedoo. Nun war alles Glück aus dem Dorf verschwunden. Die Trauer war sehr groß.

Als der große, grüne Kobold davon hörte, war er richtig erschrocken. „Das wollte ich nicht“, sagte er zu sich selbst, „das wollte ich bestimmt nicht. Ich, wollte ihnen doch nur zeigen, wie die Welt wirklich ist. Aber ich habe ihnen doch nicht den Tod gewünscht.“ Er überlegte, was man nun machen könnte, und es fiel ihm auch etwas ein.

Tief in seiner Höhle hatte der Kobold eine Mine mit kaltem, stacheligen Gestein entdeckt. Er hatte viele Jahre damit verbracht, die stacheligen Steine aus dem Berg zu graben und sie in einer Grube einzulagern. Er liebte dieses Gestein, weil es so schön kalt war und so angenehm prickelte, wenn er es anfasste. Aber nicht nur das: Er liebte diese Steine auch deshalb, weil sie alle ihm gehörten und immer, wen er davor saß und sie ansah, war das Bewusstsein, einen großen Reichtum zu besitzen, für den Kobold ein schönes, befriedigendes Gefühl.

Doch jetzt, als er das Elend der kleinen Swabedoodahs sah, beschloss er, seinen Steinreichtum mit ihnen zu teilen. Er füllte ungezählte Säckchen mit kalten, stacheligen Steinen, packte die Säckchen auf einen großen Handkarren und zog damit nach, Swabedoo.

Wie froh waren die kleinen Leute, als sie die stacheligen, kalten Steine sahen! Sie nahmen sie dankbar an. Nun hatten sie wieder etwas, was sie sich schenken konnten. Nur: Wenn sie einem anderen einen kalten, stacheligen Stein gaben, um ihm zu sagen, daß sie ihn mochten, dann war in ihrer Hand und auch in der Hand desjenigen, der den Stein geschenkt bekam, ein unangenehmes, kaltes Gefühl. Es machte nicht so viel Spaß, kalte, stachelige Steine zu verschenken wie warme, weiche Pelzchen. Immer hatte man ein eigenartiges Ziehen im Herzen, wenn man einen stacheligen Stein bekam. Man war sich nicht ganz sicher, was der Schenkende damit eigentlich meinte. Der Beschenkte blieb oft verwirrt und mit leicht zerstochenen Fingern zurück.

So geschah es, nach und nach, immer häufiger, daß ein kleiner Swabedoodah unter sein Bett kroch, den Beutel‘ mit den warmen, weichen Pelzchen hervorzog, sie an der Sonne ein wenig auslüftete, und, wenn einer ihm einen Stein schenkte, ein warmes, weiches Pelzchen dafür zurück gab. Wie leuchteten dann die Augen des Beschenkten! Ja, mancher lief schnell in sein Haus zurück, kramte den Pelzbeutel hervor, um auch an Stelle des stacheligen Steines ein Pelzchen zurückzuschenken. Man warf die Steine nicht fort, o nein! Es holten auch nicht alle Swabedoodahs ihre Pelzbeutelchen wieder hervor. Die grauen, stacheligen Steingedanken hatten sich zu fest in den Köpfen der kleinen Leute eingenistet. Man konnte es aus den Bemerkungen heraushören:

­ Weiche Pelzchen? Was steckt wohl dahinter?
­ Wie kann ich wissen, ob meine Pelzchen wirklich erwünscht sind?
­ Ich gab ein warmes, weiches Pelzchen, und was bekam ich dafür? Einen kalten, stacheligen Stein!
­ Das soll mir nicht noch einmal passieren.
­ Man weiß nie, woran man ist: heute Pelzchen, morgen Steine.

Wahrscheinlich wären wohl alle kleinen Leute von Swabedoo gern zurückgekehrt zu dem, was bei ihren Großeltern noch ganz natürlich war. Mancher sah auf die Säckchen in einer Ecke seines Zimmers, angefüllt mit kalten, stacheligen Steinen, auf diese Säckchen, die ganz eckig waren und so schwer, daß man sie nicht mitnehmen konnte, Häufig hatte man nicht einmal einen Stein zum Verschenken bei sich, wenn man einem Freund begegnete. Dann wünschte der kleine Swabedoodah sich im geheimen und ohne es je laut zu sagen, daß jemand kommen möge, um ihm warme, weiche Pelzchen zu schenken. In seinen Träumen stellte er sich vor, wie sie alle auf der Straße mit einem fröhlichen, lachenden Gesicht herumgingen und sich untereinander Pelzchen schenkten, wie in den alten Tagen. Wenn er dann aufwachte, hielt ihn aber immer etwas davon zurück, es auch wirklich zu tun. Gewöhnlich war es das, daß er hinausging und sah, wie die Welt „wirklich ist“!

Das ist der Grund, warum das Verschenken von warmen, weichen Pelzchen nur noch selten geschieht, und niemand tut es in aller Öffentlichkeit. Man tut es im geheimen und ohne darüber zu sprechen. Aber es geschieht! Hier und dort, immer wieder.

Ob Du vielleicht auch eines Tages … ?

 

weihnachten_2017

Emotionalisierung und Simplifizierung

Frauen-(R)AUSzeit im Advent

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Advent heißt Ankunft…und die Zeit bis zur Ankunft ist eine besinnliche….und diese Zeit kommt in Kürze. Bald ist es wieder soweit…diese Zeit der Stille, des ruhig Werdens, des Besinnens, des Entspannes….
Nein? Sie glauben, diese Zeit ist erst recht geprägt von Rennen, Hetzen, noch schnell dies, und das, und jenes Tun?

Na dann schaltet ja zumindest Edeka und ALDI momentan exakt passende Werbungen, denn nach ihnen geht es ja um Besinnlichkeit, um das Wesentliche, das Einfache, einfach um ZEIT miteinander… Und Sie? Wie werden Sie in diesem Jahr den Advent leben? In Ruhe, in Stress?

Und darf ich Sie mal etwas Persönliches fragen? Wie geht es Ihnen? Was möchten Sie, wenn man Sie fragen würde, am liebsten tun, im Advent?

Möchten Sie wissen, was wir tun werden?

Wie jedes Jahr freuen wir uns auf diese Zeit, denn als Frauen müssen wir haushalten mit unserer Energie. Und darum gehen wir, nicht nur unserer Kundinnen zu Liebe, sondern auch uns zuliebe, auf eine kleine, aber feine Frauen-Advents-(R)Auszeit.

Seit Jahren beginnen wir die Zeit der Ankunft mit einer bewussten Entschleuigung, mit einer 4-tägigen Rauszeit, oben im Schwarzwald, in wunderbar winterlicher Landschaft, in frischer, klarer Bergluft. Wir verbinden Wellness, Natur, Wandern, Genießen, Individualcoaching zu „GeWICHTIGen Frauenthemen“, denn:

Frauen sind anders, Frauen sind anders unterWEGs, Frauen haben andere Gesundheitsthemen und sind emotionaler als Männer. Daher ist diese (R)Auszeit speziell für Frauen und ihre spezifischen Anliegen.

Video anschauen

Wer bei unserer kleinen Frauen-(R)Auszeit gut passt?

> Frauen am Rande des Burnout
> Frauen mit GeWICHTIGen Problemen
> Frauen in Führungspositionen
> Frauen in Doppel- und Dreifachbelastungen

Und nein – Es geht nicht um Seminare, sondern um SIE, ja SIE ganz persönlich und wir sind ganz persönlich und individuell für SIE da. Wir bieten Ihnen exklusives Einzelcoaching, um ganz individuell zu neuen Einsichten, Erkenntnissen und Lösungen zu kommen, wir wandern mit Ihnen, wir sitzen gemütlich am Kamin um zu reden; den Rest des Tages gestalten Sie, wie Sie es gerne mögen.

Mit anderen, mit Wellness, lesend, ruhend, wonach immer Ihnen ist.

 

Möchten Sie in diesem Jahr noch dabei sein? Es ist genau noch ein einziger Platz frei. Ist das vielleicht Ihrer? Gerne rufen Sie uns an. Ich freue mich, Sie noch mitzunehmen – auf diese sehr spezielle, einzigartige keine Reise…

Hier anmelden und gleich Infos anfordern: FemmeBALANCE im Advent 2016 info(at)sonja-mannhardt.de

 

Und sollten Sie einer geliebten Person in diesem Jahr eine besondere Freude machen wollen, dann verschenken Sie doch eine (R)AUSzeit FemmeBALANCE. Wir schicken Ihnen den Geschenk-Gutschein gerne zu.

Weitere Rauszeiten hier:

 

Emotionalisierung und Simplifizierung

TOP Coach – Qualitätsgarantie oder gekaufter Bluff?

November 029Spieglein, Spieglein an der Wand, wer sind die „Besten“ im ganzen Land?

Besser, höher, erfolgreicher – Die Superlative überschlagen sich und mit Qualität oder Inhalt punktet heute offenbar kaum mehr einer.

VIELE müssen es offenbar sein, die in unserem Firmenpool für uns tätig sind, VIELE Mitgliedschaften, VIELE Zertifikate sollen die Wand schmücken, VIELE Logos von Kunden die Webseiten zieren und natürlich VIELE Siegel, die nach außen die Spreu vom Weizen trennen und Qualität suggerieren sollen…

Es scheint so, als ob es nun doch endlich gelungen sei, Quantität in Qualität umgeschlagen zu lassen…Karl Marx würde sich freuen. So wundert es nicht, dass nun neuerdings nicht nur TOP Unternehmer, TOP Trainer sondern jetzt auch TOP Coaches den Zenit des Erfolgs krönen…und unter den VIELEN es jetzt doch geschafft haben, sich eine Pool-Position zu ergattern…

Und wie haben es diese 500 BESTEN Coachsgeschafft auf eine Focus Liste zu kommen, die mit einem kleinen Lorbeerkränzchen bei XING schmückt, die zum erlauchten Kreis der besten zu zählen scheinen? Lesen Sie selbst und reiben Sie sich erstaunt die Augen! Mit Geld ist offenbar alles möglich.

Man braucht heute nichts mehr zu leisten, sein Können nicht mehr unter Beweis stellen, weder Effektivitätsdaten vorzulegen, noch sonst wie seine Qualität durch zufriedene und echte Kunden unter Beweis zu stellen – nein. Heute genügt es offenbar, sich einfach eine „Auszeichnung“ zu kaufen und damit gehört man dann ganz automatisch zu den BESTEN!

Den TOP-Coach gibt es ja für lächerliche 5.000 Euro per anno….Ein Schnäppchen, um fortan zur Elite zu gehören, oder?

Na denn – wer es nötig hat, sich und seine potenzielle Kundschaft so hinter´s Licht zu führen und die Professionalisierung einer ohnehin sehr sensiblen Branche so zu konterkarieren – der kann einem nur leid tun.

Bleibt nur zu hoffen, dass HR-Manager und interessierte Klienten das tun, was die Wissenschaft längst herausgefunden hat – sich selbst ein Bild machen, Fragen stellen, das Bauchgefühl entscheiden lassen: Wem TRAUE ich? Wer erscheint mir KOMPETENT zu sein, MIR in MEINEM Anliegen zur Seite zu stehen? Wer kann evtl. sogar Effektivitäts-ZAHLEN vorweisen? Wer kommt mir am Telefon AUTHENTISCH und EHRLICH VOR? Wer interessiert sich für MICH und nicht dafür SICH mir zu VERKAUFEN? Schmückt mein Gegenüber sich mit seinen „Heldentaten“ und „Auszeichnungen“, oder zeigt er mir schon im ersten Gespräch, worum es geht: Um MICH? – Sprich: Was sagt Ihr Bauchgefühl – auch über jemanden, der eine TOP-Coach Auszeichnung nicht verliehen, hat (das ist gemeint mit diesem Wort (!)), sondern sie sich GEKAUFT hat?

Wir wissen längst, dass es die Beziehungsebene ist, die im Coaching die größte Wirkung erzielt. Doch ernsthaft: Was ist von einer Beziehung zu halten, die schon zu Beginn auf solch einem Bluff aufbaut?

Mehr dazu hier

Ob ich für Sie der richtige Partner bin, entscheidet kein Siegel, keine gekaufte Auszeichnung, keine Selbstbeweihräucherung, keine Offenlegung meiner gesamten Klienten (denn ich bin zur Vertraulichkeit verpflichtet!) sondern ausschließlich SIE.

Also machen Sie lieber den Geschmackstest , vertrauen Sie nicht auf Siegel und die Katze im Sack und rufen Sie mich an, um meine Stimme zu hören, um ihr Bauchgefühl zu spüren, um mich auf Herz und Nieren zu testen…Das geht nur im DIALOGISCHEN Prinzip, also persönlich und niemals schriftlich und monologisch…..

Da ich Naturwissenschaftlerin bin und seit meinem Studium immer wissenschaftlich tätig war, habe ich mich auch mein gesamtes Leben an wissenschaftlichen Studien beteiligt und publiziert – nein ich schreibe keine „Ratgeber“ für „Führungskräfte, die gefälligst bei mir etwas lernen sollen, und ich durch Bücher wichtig erscheine“; ich publiziere Fachartikel, die von Fachleuten gelesen werden – doch Coachs wie ich tun Eines unter Garantie nicht: Sie kaufen sich niemals eine Auszeichnung mit GELD! Ein absolutes No-Go für einen Akademiker – auch deshalb nicht, weil wir niemals auf die Idee kämen potenzielle Kunden von vorn herein für so dumm zu halten, dass sie nicht bemerken würden, wodurch sich echte Qualität in MIT-menschlichen Beziehungen auszeichnet und auf diesen billigen Bluff mit Siegel reinfallen…  und es auch nicht nötig haben uns selbst zu veräppeln und uns über andere zu stellen…

Hier mein neuester Artikel zum Thema „Gender“. Eine Frau OHNE TOP Coach „Auszeichnung“ könnte durchaus für einen männlichen Executive eine gute Wahl sein…Wer ihn lesen möchte, kann sich gerne an mich wenden und wer einen meiner TOP-Executive Kunden persönlich sprechen möchte – gerne!

Mannhardt, S.; De Haan, E.; Page, N. (2016). „Greatest-Ever-Executive-Coaching-Outcome-Studie. Ist wirkungsvolles Coaching auch eine Gender-Frage? “ In: Coaching als individuelle Antwort auf gesellschaftliche Entwicklungen. Wegener, R., Deplazes, S., Hasenbein, M., Künzli, H., Ryter, A., Uebelhart, B. (Hrsg.), Springer Verlag