Es gibt so manche Vorurteile. Eines, was recht verbreitet ist, ist, dass männliche Führungskräfte meist zu männlichen Coachs gehen.
Auch bei mir bestätigt sich dies nicht. Es ist sogar anders herum. Meine Coaching-Klienten sind meist männlich, denn in der Pharma- und Lebensmittelbranche schaffen es deutlich mehr Männer nach oben, als Frauen. Meine weiblichen Coachees kommen fast ausschließlich aus der sozialen Gesundheitsbranche. Dort kommt es schon wesentlich häufiger vor, dass die Geschäftsleitung, Bereichs- oder Abteilungsleiterposten von Frauen übernommen werden.
Doch wie ist das denn nun:
Ich bin nun mal als Frau im Coaching-Business unterwegs und begleite sowohl Männer, als auch Frauen.
Spielt das Geschlecht überhaupt eine Rolle für die Wirkung von Coaching? Gibt es eventuell „Dream-Teams“?
Diesen Fragen habe ich mich in einer meiner neuesten Publikationen angenommen.
Im neuen Kongressband „Coaching als individuelle Antwort auf gesellschaftliche Entwicklungen“ ist folgender Fachartikel erschienen:
„Greatest-Ever-Executive-Coaching-Outcome-Studie Ist wirkungsvolles Coaching auch eine Gender-Frage?“
Fakt scheint auch wissenschaftlich folgendes zu sein:
- Es gibt sowohl national, als auch international mehr weibliche, als auch männliche Coachs
- Coaching wird zunehmend auch von Frauen in Anspruch genommen.
- Tendenziell ist Coaching, welches von Frauen durchgeführt wird, wirkungsvoller, doch liegt das eher weniger am Geschlecht, als an der Fähigkeit von Coachs, tragfähige Beziehungen aufzubauen und gute Arbeitsallianzen zu bilden.
- Es gibt keine „Dream-Teams“ – sprich: Es spielt für die Wirkung von Coaching keine Rolle, ob der Coach eine Frau oder ein Mann ist. Viel entscheidender ist, dass die Chemie zwischen den Partnern stimmt – eben wie im echten Leben auch.Und wie sagte mir das unlängst wieder eine Top-Führungskraft: „Ich habe Sie gewählt, weil Sie zu Beginn nicht mit ihren Methoden und Referenzen prahlten, um den Auftrag zu bekommen, sondern von Anfang an, an mir und meinem Anliegen Interesse zeigten und im ersten Gespräch einen sehr kompetenten, authentischen Eindruck machten.“
Also werte HR-Manager, werte Führungskräfte (gleichgültig ob männlich oder weiblich):
> Liebe Führungskraft: Verlassen Sie sich im ersten Telefonat ruhig auf Ihr Bauchgefühl. „Mit wem möchte ich gerne zusammenarbeiten? Wer erscheint mir kompetent und authentisch?
> Liebe HR-Manager: Lassen Sie der Führungskraft die Wahl, sich seinen Coach selbst auszuwählen.