Top 10 der beliebten Trainingsmethoden

Die Meinung der Weiterbildner ist eindeutig – und bei Ihnen?

Coaching ist an erster Stelle

managerSeminare hat nachgefragt und aus den Antworten von 360 Weiterbildnern ein Methoden-Ranking erstellt. Im Vergleich zu der ersten Erhebung 2008 gibt es einige Verschiebungen.  Während 2008 noch Supervison an erster Stelle stand, ist heute das Coaching Spitzenreiter. Damals lag es noch auf Platz 5.

Was macht Coaching so attraktiv, obwohl doch so viel rund um Coaching kontrovers diskutiert wird? Ein Wort, das inflationär benützt wird, ein Tummelplatz für Möchtegern-Weltverbesserer und Nichtskönner? Sicherlich muss bei Coaching genauso hingeschaut werden, wie bei Beratern, Trainern, Consultants jeglicher Couleur. Doch das tun wir doch auch in anderen Branchen, wie Rechtsanwälten, Frisör, Zahnarzt, nicht wahr?

Coaching ist attraktiv, weil es wirkt und Kosten spart. Viele Unternehmer rechnen. Ein Coaching der Chefetage ist unterm Strich häufiger nachhaltiger und günstiger, als Mitarbeiter permanent und für alles in Fach- und Methoden-Trainings zu schicken, deren Effizienz häufig zu wünschen übrig lässt.

Coaching hat auch einen Wandel vollzogen. Wurde früher unter Coaching lösungsorientierte Beratung verstanden, geht es heute im Coaching um Sichterweiterung im Sinne einer eigenen Reflektion. Der Coach ist damit nicht mehr Ratgeber, sondern Sparringpartner für einen eigenen Entwicklungsprozess. Dieser Wechsel scheint mittlerweile auch für Kunden attraktiv zu sein.

Simulation

Auf dem zweiten Platz im Gesamtranking finden sich die Simulationen, meist in Form von Rollenspielen eingesetzt.  Das einzig Gute an den Rollenspielen ist für mich, das „Sich-Ausprobieren“  oder  Üben. Doch ein „Lassen sie uns mal so tun als ob“ kann das nicht funktionieren.  Ich präferiere da eindeutig die Realsituation, die im Coaching ausgezeichnet reflektiert und vorbereitet werden kann. Ein so tun als ob braucht es dazu meiner Ansicht nach nicht. Wie sagten mir jahrelang Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, Powerpoint und Rollenspiel erprobt: „Es tut so gut, auch einmal etwas anderes zu bekommen, als Frontal Powerpoint-Präsentationen oder dümmliche Rollenspiele, die mit der Realtität so gar nichts zu tun haben.“

Eine professionellere Art, das zu tun, was Simulation verspricht, sind Systemaufstellungen, oder in Seminaren, die Arbeit mit Elementen des Psychodrama. Doch wer das macht, sollte wissen, auf was er sich einlässt und was er da tut, denn mit ein wenig „wir tun mal so als ob“, haben diese Methoden dann nichts mehr zu tun, sondern sind Methoden, die unterbewusstes bewusst machen.

Storytelling

Mich persönlich freut der Sprung des Storytelling von Platz 14 auf  Platz 6 der beliebtesten Trainingsmethoden.

Wie so häufig, verstehen viele Menschen unter dieser Methode ganz unterschiedliche Dinge. Während die Einen von „Geschichten erfinden“ sprechen, oder „sich und sein Unternehmen in ein besseres Licht stellen“, verhält es sich bei anderen um hocheffiziente Lehr-Lernmethoden, die das Unbewusste und Unterbewusste ansprechen.

Durch das Erzählen von Geschichten und das Bereitstellen von Metaphern sollen Lernende Inhalte besser aufnehmen können, sich selbst reflektieren, das eigene Denken angeregt werden.

Nur, wirklich neu ist das nicht. Bereits die alten Griechen haben mit Hilfe der Dramen die Menschen emotional berührt und zum Nachdenken gebracht. Auch bei mir stehen Geschichten ganz zentral im Zentrum meiner Arbeit als Coach, Berater und Trainer.

Supervision

Während man früher den Begriff Supervision ausschließlich in sozialen und therapeutischen Kontexten verwendet hat, wird die Methode mehr und mehr auch im Businesskontext beliebt. Sie steht im Ranking bereits an 7. Stelle.

Nach EAS wird Supervison wie folgt definiert: Supervision ist ein Beratungskonzept, mit dessen Hilfe Einzelpersonen, Teams, Gruppen und Organisationen ihre berufsbezogenen Handlungen und Strukturen reflektieren. Mit Hilfe einer/s Supervisorin / Supervisors werden berufsbezogene Problemkonstellationen auf Lösungen hin bearbeitet.

In unseren Supervisionen gehen wir noch einen Schritt weiter. Supervision ist die Beratung über Beratung/Coaching/Führung und stellt den Berater, den Coach und die Führungskraft mit seinen Emotionen, seinem Denken, seinem Handeln ins Zentrum. Ziel der Supervision ist eine Sichterweiterung und Verstehenshilfe auf sich selbst, einen Anderen oder eine Blockade, einen Widerstand beruflicher Art zu überwinden und zum eigenen Wohle und zum Wohle von Klienten/Patienten, seine Arbeitsweise regelmäßig zu überprüfen und zu reflektieren.

 

Welche Methoden schätzen Sie am meisten, und weshalb? Ihre Meinung interessiert mich…

Die Top 10 der Training- und Beratungsmethoden im Überblick

1. Coaching
2. Simulationen
3. Action Learning
4. Problembasiertes Lernen
5. Gewaltfreie Kommunikation
6. Storytelling
7. Supervision
8. Collaborative Learning
9. Großgruppenübungen
10. NLP-Methoden

Quelle: Umfrage „Trainingsmethoden 2010“ unter 360 Weiterbildner, managerSeminare, Bonn 2010. Das Ranking wurde auf Grundlage der prozentualen Antwortverteilungen auf folgende Frage errechnet: Wie oft nutzen Sie diese Trainingsmethode?

Was nützt Coaching?

Was nützt Coaching?

In der Coaching Studie 2009 der Philips-Universität Marburg wurden Coaching-Kunden nach dem Nutzen von Coaching befragt. Das Ergebnis konnte sich für alle beteiligten Parteien sehen lassen. So profitierten 63% der Coachees persönlich vom Coaching und immerhin 42% der Unternehmen sprachen von hohem Erfolg 58% von mittlerem Erfolg für die Unternehmung. Andere Studien sprechen von einer Erfolgsquote von 90% beim Cochee.

In der ICF- Global Coaching Client Studie von 2009 waren über 90% der Klienten zufrieden und nahezu alle würden den Prozess wiederholen.

Nach einer norwegischen Studie erhöht Führungskräftecoaching signifikant die Selbstwirksamkeitserwartungen, die Kausalattributionen, die Zielsetzung und Selbstbestimmung  von Führungskräften.

Führungskräftecoaching im Rahmen von betrieblichem Gesundheitsmanagement ist darüber hinaus in der Lage gesundheitliche Risiken zu reduzieren so beispielsweise das Herzinfarktrisiko, Stress und burn-out oder depressive Verstimmungen. Doch auch niederschwelliger ist mit positiven Effekten zu rechnen. Coaching macht zuFRIEDEN, wenn es gelingt und fördert damit, dass Fehlzeiten reduziert werden, denn zufriedene Menschen arbeiten lieber. Auch nehmen psychische BeLASTungen ab, wenn Menschen wieder mehr Freude bei der Arbeit haben.

Doch trotz all dieser positiven Ergebnisse sollten zwei Aspekte nicht übersehen werden: Coaching ist kein geschützter Begriff, so dass sich jeder Coach nennen darf, der das möchte.  Die Coachees, die hier über den Nutzen von Coaching abgestimmt haben, hatten ihren eigenen, persönlichen Coach. Einen Menschen, dem sie vertraut haben, dem sie sich geöffnet haben, der mit ihnen gemeinsam Lösungen erarbeitet hat und der ihn durch dick und dünn begleitet hat. Könnte es also sein, dass nicht Coaching als Methode gewirkt hat, sondern Coaching ein ausgesprochen gutes Beispiel für gelungene Beziehung ist? Aus Metaanalysen ist bereits seit längerem bekannt, dass nicht die Methode entscheidend ist, sondern die Beziehungsebene zwischen Coachee und Coach, sowie dessen Persönlichkeit…

Nach welchen Kriterien beurteilen Sie, ob Coaching nützt?
Wie finden Sie Ihren Coach?

Ihre Meinung interessiert mich –
Von Mensch zu Mensch –
S. Mannhardt

  1. Quelle. Lehrstuhl für Technologie und Innovationsmanagement. Philops-Universität Marburg. In: Organisation und Marketing von Coaching – Management innovativer personenbezogener Dienstleistungen. Kohlhammer-Verlag
  2. Norwegische Studie: Frode Moen und Professor Dr. Einar Skaalvik von der Norwegian University of Science and Technology in Trondheim
  3. Rauen Coach-Datenbank. http://www.coach-datenbank.de/coaching-nutzen.htm
  4. Hansjörg Künzli. Wirksamkeitsforschung im Führungskräftecoaching. In. Organisationsberatung, Supervision, Coaching Volume 16, Number 1, 4-18
  5. Hermann Bayer. Die „4-Level-Evaluation“: Messen der Ergebnis- und Prozessqualität im Coaching. In. Organisationsberatung, Supervision, Coaching Volume 15, Number 2, 207-222,