Was zufrieden macht…

Was zufrieden macht…


Die Mehrheit aller Deutschen ist zufrieden mit ihrem Leben, zumindest war das 2008 so. Auf einer Glücksskala von 1-10 gruppieren sich 67% zwischen acht und zehn ein. Der Durchschnitt des Wohlbefindens ist mit 7.4 ziemlich hoch. Doch es gibt Unterschiede. Während viele ihr Glück bereits gefunden haben, sind Viele noch auf der Suche nach Wohlbefinden.
Beamte sind zufriedener als andere Berufsstände, Arbeitslose sind unglücklicher als Berufstätige, ein hohes Haushaltseinkommen scheint ebenfalls zum Wohlbefinden beizutragen.
Doch was sind die Faktoren, die den Menschen Wohlbefinden schenken?

      > Gesundheit und Familie (87%)
      > Intaktes Elternhaus mit Liebe und Geborgenheit (74%)
      > Einen Arbeitsplatz haben (56%)
      > 77% der Frauen finden Wohlbefinden in den „ kleinen Dingen des Lebens“

Was die Studie noch ans Tageslicht beförderte: Wohlbefinden und lebenslanges Lernen und sich weiterbilden schließen sich nicht aus, im Gegenteil, sie bedingen einander. (1) Der Mensch ist eben ein Übender (2),  ein Mensch unterwegs….

Heute…

Aktuelle Befragungen unter Jung-Akademikern zeigen, dass das Thema Sicherheit an Bedeutung gewinnt.
Einen sicheren Arbeitsplatz haben, ist für 70% der Befragten ein ganz besonders wichtiges Kriterium (repräsentative Umfrage des Allensbach-Instituts im Auftrag des Reemtsma-Begabtenförderungswerks) ebenso wichtig ist für 51% der Befragten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und rangiert damit eindeutig vor „hohem Einkommen“ und „herausfordernde Tätigkeit“.

Kommt hier bereits zum Tragen, dass mehr und mehr Firmen den jungen Menschen nur noch befristete Arbeitsverträge geben? Und wen wundert es dann noch, dass das Thema Familie ebenso wichtig wird, wie der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz? In unsicheren Arbeitsverhältnissen ist es fast unmöglich, entspannt und zufrieden eine Familie zu gründen.
In solchen Situationen hilft ein offenes Gespräch mit dem Chef, oder professionelles Coaching. Im Extremfall bleibt kein anderer AusWEG, außer die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt Kienbaum Communications. Sie fanden heraus, dass für 71% der Studenten „Familie“ und „Freunde“ wichtiger ist, als „Erfolg und Karriere“. (3)
Und wechselt ein „High-Potential“ seinen Arbeitgeber, spielen in Deutschland in 86% der Fälle private Gründe eine Rolle. (4)

Und was meint der aktuelle OECD-Zufriedenheitsindex? Deutschland ist bei den Nörglern ziemlich weit vorne aber nicht bei den zufriedenen…Doch – für den Einzelnen mag etwas ganz anderes gelten. (5)

Menschlich…

Nicht wirklich überraschend sind diese Ergebnisse, wenn man Mensch daseseinsanalytisch betrachtet. Dann ist Mensch immer auch MITmensch, ein soziales Wesen, dessen zufriedenes Dasein, immer auch ein MItsein ist, ein gemeinsames „in der Welt sein“ – . „To be there is to be with“ (6) Von anderen Menschen losgelöstes Glück in Form von „Geld, Erfolg“ rücken damit zwangsläufig auf hintere Plätze zurück und spiegeln sich schon im uralten Volksmund wider: „Geld allein macht nicht glücklich.“ Dies wird durch aktuelle Erkenntnisse des Reichtums Forschers Thomas Druyen bestätigt. (7)

Die kleinen Dinge…Ein Gedicht zum Thema

Zufriedenheit

‘s schwimmt menge Ma im Überfluß
het Huus und Hof und Geld
und wenig Freud und viel Verdruß
und Sorgen in der Welt.
Und het er viel, se gehrt er viel
und neeft und grumset allewil.
Und ‘s seig jo doch so schön im Tal,
in Matte, Berg und Wald,
und d’Vögeli pfifen überal
und alles widerhallt,
e rueihig Herz und frohe Mut
isch ebe doch no ‘s fürnehmst Gut.
So het’s Margretli gsunge, und o chönnti’s nonemol höre.
Chönnti’s nonemol seh! Gott geb em Freuden und Gsundheit.

Johann Peter Hebel (8)

Quellen:

(1) http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_23599_23600_2.pdf
(2) http://www.amazon.de/mu%C3%9Ft-dein-Leben-%C3%A4ndern-Anthropotechnik/dp/3518419951/ref=tmm_hrd_title_0
(3) http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/wuensche-der-studenten-lieber-persoenliches-glueck-als-schnelles-geld-11793568.html
(4) http://www.kienbaum.de/desktopdefault.aspx/tabid-501/649_read-11761/
(5) http://www.oecdbetterlifeindex.org/
(6) http://de.wikibooks.org/wiki/Martin_Heidegger/_Sein_und_Zeit/_Viertes_Kapitel_%C2%A7%C2%A7_25%E2%80%9327
(7) http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/-Geld-allein-macht-nicht-gluecklich;art16698,6800668
(8) Johann Peter Hebel: Gesamtausgabe, Herausgegeben von Wilhelm Zentner, Band 3, Karlsruhe: C.F. Müller,Karlsruhe 1972, S. 196.: Zufriedenheit.

 

Was zufrieden macht…

Partnerschaft (k)ein Businessthema?

Partnerschaft (k)ein Businessthema

Am kommenden Wochenende findet in Flims das 4. SEHF-Forum statt. Das SWISS ECONOMIC HEALTH FORUM ist ein einzigartiger Kongress in Europa, der den Menschen innerhalb des magischen Dreiecks „Beruf – Partnerschaft – Ich“ in den Mittelpunkt stellt. Er behandelt Themen rund um die Arbeit, Karriere, Partnerschaft, Familie, persönliche Gesundheit und Wohlbefinden und traut sich dabei auch an vermeintliche Tabu-Themen heran.

Wir meinen: Viel zu wenig wird über den gängigen Business-Tellerrand geblickt, viel zu selten der ganze Mensch betrachtet, denn der Mensch ist nicht teilbar. Wir nehmen unsere privaten Themen mit an den Arbeitsplatz und nicht selten auch berufliche Themen mit nach Hause. Ein berufliches Wohlbefinden wirkt sich auch auf das Privatleben aus, ebenso wie sich ein privates Unwohlsein auch nicht gänzlich vom Arbeitsplatz fern gehalten werden kann. Dieses Jahr bin ich zwar nicht auf dem SEHF-Forum mit einem Workshop vertreten, doch möchte ich meinen Blog zum Anlass nehmen, diese Woche über Partnerschaft zu schreiben und zwar über die Kunst zusammenzubleiben.

Die Kunst zusammen zu bleiben

Während in den 70ger Jahren noch in den Zwanzigern geheiratet wurde, sind die Ehepartner heute in den Dreißigern, wenn sie sich das Ja-Wort schenken. Dennoch: Zunehmend mehr Menschen entscheiden sich auch für ein lebenslanges Singleleben und zunehmend mehr Menschen entscheiden sich für sogenannte LAT „Living apart together“ Partnerschaften. Fastjede zweite Ehe geschieden und dennoch – mehr denn je werden sogar Goldhochzeiten gefeiert.

Was hält Paare zusammen? Was steckt hinter der Kunst zusammenzubleiben?

Ein Beispiel

Herr M ist Manager, Frau M hat ihre Karriere als Chemikerin aufgegeben, um bei den Kindern zu sein. Seit 6 Monaten hängt der Haussegen schief, das Paar schläft nicht mehr miteinander. Er flüchtet sich ob der Unzufriedenheit immer mehr in seinen Job und bleibt immer länger weg. Sie wird immer unzufriedener und fühlt sich immer mehr ungeliebt. Je mehr sie sich ihm deshalb körperlich entzieht, je mehr treibt es ihn aus dem Haus, geradewegs in die Arme von anderen Frauen. Herr und Frau M. lieben einander und wissen nicht, was da mit ihnen geschieht.

Wie Herr und Frau M. geht es vielen Paaren und die Gründe ihrer Unzufriedenheit sind auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen, genau so wenig wie die Lösung.

Die Last, die auf Ehen lastet

Während man früher eher finanzielle Absicherung, Sozialstatus und die Fortpflanzung als Gründe für die Eheschließung anführte, ist die Messlatte für die Ehe mittlerweile sehr hoch. Sowohl Frauen, als auch Männer verbinden mit ihr auch die Sehnsucht nach emotionaler Sicherheit, Geborgenheit und Liebe. Häufig sind die Ehepartner zwischen den verschiedenen Rollen wie Geschäftspartner oder Berufstätige Person, Familienversorger, Kinderbetreuer, Haushaltsmanager und liebe- und verständnisvoller Partner, heillos überfordert. Probleme bis hin zur Trennung sind da vorprogrammiert.

Friedrich W. Nietzsche. „Eine gute Ehe beruht auf dem Talent zur Freundschaft. Nicht mangelnde Liebe, sondern mangelnde Freundschaft führt zu unglücklichen Ehen.“

Die Welt im Wandel

Immer mehr Frauen müssen mittlerweile einen Beitrag zum Familieneinkommen leisten, da ihr Einkommen benötigt wird. Gleichzeitig gibt es aber nach wie vor wenige nichtmobile Teilzeitarbeitsplätze für Mütter. Auch leben 70% der Großeltern mehr als 1 Stunde entfernt und nach wie vor ist die Rolle der Haushaltsmanagerin Frauensache. Je mehr Kinder im Haus sind, desto geringer die Mithilfe der Männer. Frauen leiden stark unter der damit einhergehenden Doppelbelastung und der in ihren Augen mangelnden Unterstützung durch die Ehepartner in punkto Kinderbetreuung und Haushaltsmanagement. Frauen brennen häufiger aus, als Männer.

Während Männer Ihre Anerkennung im Beruf finden, ist der Beruf der Mutter und Haushaltsmanagerin gesellschaftlich nicht so hoch angesehen. Gibt eine Frau folglich ihre Karriere für die Familie auf, entsteht sofort ein „Machtgefälle“, welches die Partnerschaft auf eine harte Probe stellen kann, sollte es nicht gelingen hierfür einen Ausgleich zu finden.

Männer finden sich immer häufiger in unsicheren Arbeitsverhältnissen vor. Sowohl die befristeten Arbeitsverhältnisse sind im Steigen begriffen, als auch die damit einhergehende Mobilität. Gerade in gehobenen Positionen klettert die Wochenarbeitszeit gut und gerne auf über 60 Stunden; viele Männer beklagen sich aber auch über zu wenig Arbeit unter 30 Stunden, was nicht gerade zu deren Zufriedenheit beiträgt. Das Gefühl als Familienernährer nicht zu „genügen“, bzw. für die Familie „keine Zeit“ mehr zu haben und sich von derselben ausgeschlossen zu fühlen, ist nicht selten.

Als Väter sind sie mit ihrem Leben aber deutlich zufriedener (8.8 von 10), als ihre Partnerinnen (7.7 von 10) Quelle: Ravensburger Elternsurvey). Laut OECD-Studie verbringen Mütter 10,5 Std. pro Woche mit ihren Kindern, 3,9 Std. die Väter. Und wie viel Zeit verbringen die Paare miteinander? Die durchschnittliche Redezeit pro Tag soll ja bekanntlich bei 8 Minuten liegen. Nur – reicht das?

Was Paare zusammenhält

Für Ehen gibt es keine Patenlösung, doch Paare, die lange zusammen sind, zeichnen sich durch einige gemeinsame Faktoren aus. Sie lachen deutlich häufiger miteinander, lassen den anderen auch an scheinbaren Alltäglichkeiten des Lebens teilhaben und sind Meister im Vergeben. Sie praktizieren die sogenannte Gnade des Vergessens. Der Paartherapeut Ritzer bringt es auf den Punkt: „Es kommt letztlich nicht darauf an, sich zu vertragen, sondern sich zu ertragen. Ein Arrangement, das auch als resignative Reife bezeichnet werden kann.“ (Ritzer, Paartherapeut). Oder anders ausgedrückt. Die Kunst besteht darin, das andere im Anderen zu akzeptieren und vielleicht sogar zu lieben.

Auswege, um zusammen zu bleiben

Für diejenigen, die sich dazu entschließen sollten, trotz Widrigkeiten und Verschiedenheiten zusammenbleiben zu wollen, hier ein paar Wege, die sich bei Vielen bewährt haben.

„Als ich zugenommen hatte, hat er gesagt, er mag dicke Frauen. Als ich wieder abgenommen habe, hat er gesagt, er mag schlanke Frauen. Irgendwann habe ich dann begriffen, dass er mich liebt.“

  • Das Glück NICHT vom Partner abhängig machen.
  • Den Partner so lassen wie er ist. Macken akzeptieren genau so, wie vergangenes Unbewältigtes.
  • Nicht im verändern, sondern im so lassen ist er Ausweg.
  • Eigene Interessen und Freundschaften pflegen.
  • Die eigenen Gefühle und Befindlichkeiten wahrnehmen und sich mitteilen.
  • Sex nicht als Machtinstrument benutzen.
  • Verzeihen können. Nobody is perfect.
  • Frauen und Männer sind verschieden. Um sich zu verstehen, sind sie gezwungen, miteinander zu reden, nicht übereinander. Männer können nicht hell sehen. (viele Männer fühlen sich von Scheidungen häufig „überrumpelt“). Frauen können auch nicht Hellsehen und verstehen nicht zwingendermaßen „ Liebling, ich habe es doch nur gut gemeint“ Handlungsweisen.
  • Partner brauchen klare Absprachen, denn der Alltag ist zu bewältigen und hat mit Liebe nichts zu tun. Wie für jedes Projekt auch, benötigt es klare Rollen und Absprachen. Ist der Partner arbeitslos oder bereits in Rente, ist er meist omnipräsent, was klare Absprachen nochmals notwendiger macht.

Viele Männer möchten gerne ihre Ruhe haben, sich entspannen, Spass haben – auch alleine; viele Frauen möchten gerne mehr Zeit MIT dem Partner verbringen. Wenn Partner es schaffen, wechselseitig auf die gegenseitigen Wünsche einzugehen, dann kommen beide zum Zuge und haben darüber hinaus einen zufriedenen Partner an der Seite.

Und wer am Wochenende noch nichts vor hat, der sollte sich das SEHF in Flims nicht entgehen lassen, vielleicht sogar zu zweit? http://www.sehf.ch

Was zufrieden macht…

Vorsicht, Versprecher


Vorsicht, Versprecher

„Das sind doch alles Verbrecher!“ gibt die Klientin aufgebracht von sich. „Ach nein, ich wollte Versprecher sagen,“ korrigiert sie sich, gleich lächelnd danach. „Aber irgendwie ist das in diesem Fall ja sowieso das Gleiche.“ Sie fühlt sich getäuscht, über´s Ohr gehauen. Sie ist entsetzt darüber, wie sie sich wieder hat blenden lassen von blumigen Worten. Und dabei ging es doch um nichts Geringeres, als um Ihre eigene Gesundheit. Es wäre einfach zu schön gewesen. Es hat sich doch wieder so glaubhaft angehört. Das Lächeln des Versprechers im Gesicht eines Meister-Verkäufers war doch so freundlich und wohlwollend. Und heute? Aus dem Versprecher ist ein Verbrecher geworden und meine Klientin sagt, das wäre in diesem Fall dasselbe.

Ein  interessanter Gedanke, bei dem es lohnt, ein wenig näher hinzuschauen. Dieser Artikel handelt von Versprechern, Versprechern, Vertrauen und Vertrauens-Verbrechern.

Versprecher

Wir kennen sie alle, die Versprecher. Es handelt sich um sprachliche „Fehlleistungen“, die sich meist unwillkürlich und häufig unbemerkt in unsere Sätze einschleichen.

Entweder wird ein Wort vollständig durch ein anderes ersetzt („Gibst du mir bitte mal die Tasche“, statt „gibst du mit mal den Schlüssel“ (aus der Tasche)), oder es wird ein Wort durch ein anderes mit derselben Silbenzahl substituiert („Verbrecher“, „Versprecher“).

Es kommt zu Vertauschungen (Mein Sohn kreierte das wundervolle Wort „Laschwappen“). Auch schön die Worte „Koträppchen“ oder „Fönheitsscharm“. Legendär auch diese gewollten Versprecher, die immer wieder einen Lacher wert sind. (1) Manchmal sind Versprecher Vorwegnahmen (Reden ist Schweigen, Silber ist Gold) oder ähnliches (2).

Wir kennen diese Phänomene nicht nur beim Sprechen. Sie begegnen uns auch als VER-leser, VER-schreiber, VER-hörer, wobei die Vorsilbe VER, schon viel davon verrät, was dabei geschieht. Das VER vor einem Wort sagt so viel wie ÜBER, ein zu viel des Guten, sozusagen. Schon Goethe sagte beispielsweise zum Verhörer:  „Der Hörer aber und sein Ohr tragen gleichfalls zu gedachtem Fehler bei. Niemand hört als was er weiß, niemand vernimmt als was er empfinden, imaginieren und denken kann.“ (3) Als menschlicher Sprecher, Leser, Hörer, Seher und folglich als Versteher, oder gar Interpretierer, können wir folglich nicht aus unserer eigenen Haut heraus, sind Produkt unserer eigenen Geschichte und Wahrnehmung.

So  sind viele Versprecher folglich  harmlos und meistens einfach nur lustig aber manchmal enthalten sie einen wahren Kern. Bekannt sind sie dann unter der Bezeichnung „Freud´sche Versprecher“ (4).

Das Beispiel meiner Klientin trifft dabei den Nagel auf den Kopf. Sie wollte zwar Versprecher sagen, im Sinne von „Menschen, die ihr etwas versprechen, es aber dann doch nicht halten“ und ihr rutsche das Wort „Verbrecher“ heraus. Insgeheim hält sie diese Menschen auch dafür, doch das hätte sie freiwillig wohl nie gesagt. Kommen wir zu dieser Spezies.

Versprecher

Auch Sie begegnen uns überall und wohnen überall. Es wird das Blaue vom Himmel herab versprochen, in die Zukunft geblickt, Prognosen abgegeben. Mensch ist dagegen weder im Beruf, noch im Privatleben gefeit. Wir sehen die Versprecher überall:

  • Senkt Ihren Cholesterinspiegel
  • Schützt vor Krebs
  • Macht schlank in 10 Tagen
  • Hält Sie gesund und vital
  • Wir machen Sie fit
  • Damit können Sie punkten
  • Hiermit werden Sie beeindrucken
  • Macht sie um Jahre jünger
  • Mit unserem Produkt garantieren wir Ihnen…
  • Ja, das mache ich. Versprochen!
  • Am Wochenende klappt es bestimmt
  • Heute komme ich pünktlich nach Hause
  • Wird sofort erledigt, Chef
  • Ich leite das sofort weiter
  • Kein Problem. Das habe ich schon tausende Mal gemacht
  • Mit uns kommen Sie auf Garantie dort und dort an…
  • Die Zufriedenheit unserer Kunden steht bei uns an erster Stelle
  • Wir versprechen ihnen, dass wir die Kosten um die Hälfte senken und den Gewinn mindestens vervierfachen
  • Ihr Haus steht in 5 Monaten
  • Wir machen dieselbe Arbeit zum halben Preis

Diese Aufzählung kann beliebig fortgeführt werden. Menschen, Produkthersteller, Dienstleister sind Meister-Versprecher. Und wer es glaubt, wird meist nicht selig, sondern richtig sauer. Man bekommt langsam den Eindruck, dass die lange Nase von Pinnochio in unserer Gesellschaft langsam gesellschaftsfähig wird. „White lies“ spielen die Amerikaner diese Versprecher herunter. Wer die Wahrheit sagt, keine falschen Versprechungen abgibt, wird gerne als Naivling bezeichnet, oder verscherzt sich Sympathien, weil offenbar der Mensch lieber Versprechern Glauben schenken möchte.

Doch wozu macht Mensch das? Es scheint in den Genen zu liegen, dass Menschen zu Blendern und Versprechern werden und dass etwa 200 mal pro Tag gelogen wird. Es hebt die Stimmung, sorgt für gute Laune, der Mensch bringt sich dadurch in ein strahlendes Licht, gewinnt Sympathiepunkte und wer sich selbst Dinge verspricht (prognostiziert), lebt sogar länger. „Ich verspreche dir: In einer Woche bin ich wieder aus dem Krankenhaus raus.“  Lügen können durchaus liebevoll sein: „Schatz, in deinem Kleid sieht du einfach hinreißend aus.“ Oder „Mama, das Essen schmeckt heute nicht uninteressant.“ Oder „Kein Problem, wenn du heute die Verabredung nicht einhalten kannst. Das Andere geht vor.“ Doch Vorsicht.

Ein schmales Band

Zwischen Versprecher und Verbrecher besteht ein schmales Band. Es heißt Vertrauen. Gerne sind Menschen bereit an Versprechen zu glauben, das Gute im Menschen zu sehen, vertrauensvoll auf seine Mitmenschen zuzugehen, ihnen einen Vertrauensbonus zu geben, oder sich eine liebevoll gemeinte Lüge abzunehmen. Doch wehe, dieses Vertrauen wird immer wieder gefährdet und Versprechen nicht eingehalten. Der Tausch geschenktes Vertrauen und Versprechen funktioniert dann irgendwann nicht mehr. Der Getäuschte ist enttäuscht, es droht der Beziehungsbruch.

Und das kann sehr negative Folgen haben, nicht nur im Privatleben, sondern auch im beruflichen Kontext. Heute wissen wir, dass die Beziehungsebene (und die basiert nun mal auf Vertrauen) DER Erfolgsfaktor Nummer Eins ist. Dies sollte sowohl Führungskräfte, als auch Unternehmer, Dienstleister in besonderem Maße interessieren, denn wo das Vertrauen erst einmal zerstört ist, ist es mit der Loyalität und Bindung zunächst einmal auf nicht absehbare Zeit vorbei.

Ohne Vertrauen und ohne eingehaltene Versprechen gerät das Zwischenmenschliche Konto in Schieflage. Wie dem entgegengewirkt werden kann? Da möchte ich einen meiner Kollegen zitieren, der den Satz prägte: „Wer einen hohen Kontostand anstrebt muss mehr einzahlen, als er abhebt“ (W.Berner)

Fangen wir also bei uns selbst an. Packen wir uns an die eigene Nase, schenken wir Vertrauen und versprechen wir nur, was wir auch halten können. Ein Nein hat dann eventuell einen geringeren Preis als ein Ja, das in der Enttäuschung mündet und in den Augen eines Getäuschten, einen Versprecher zu einem Verbrecher macht.

Und wobei hilft jetzt Führungskräftecoaching? Da ich selbst ein Mensch bin, der anderen Menschen gerne sein Vertrauen schenkt; da ich folglich sehr gut weiß, wie es sich anfühlt, getäuscht worden zu sein; da ich aus zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen eine leise Ahnung davon habe, wie verbreitet die bewusste Täuschung  bereits Einzug in die Kultur vieler Unternehmen  gefunden hat und zur Selbstverständlichkeit im mitmenschlichen Miteinander geworden ist, stelle ich gerne meine Expertise sowohl denjenigen zur Seite, die morgens wieder in den Spiegel schauen  und an dieser Stelle nicht weiter zu den Versprechern gehören möchten, die „verbrannte Erde“ zurück lassen. Gerne möchte ich auch Denjenigen eine Unterstützung sein, die sich häufig in der Rolle eines Getäuschten widerfinden; Coaching hilft zu verstehen, woher das kommt, was daran positiv ist und wie es besser gelingt, sich zu schützen. Und: Last but not least, unterstützt Führungskräftecoaching Unternehmen, eine Unternehmensethik zu leben, die auf Vertrauen und Verlässlichkeit fußt und als Lohn nicht nur ein gutes, gesundes Arbeitsklima fördert, sondern auch dazu dient, loyale Mitarbeiter und Kunden zu gewinnen.

Ach übrigens: Zuverlässigkeit beginnt nicht erst am Arbeitsplatz, wie dieses kleine Gedicht einer Frau (könnte aber auch von einem Mann stammen) zeigt. Ein Einzelfall? Mag sein, dann kenne ich als Berater und Führungskräftecoach eben zahlreiche dieser Einzelfälle, als Ausnahmen von der Regel,  als Geschichten, die das Leben schreibt….. Gerne höre ich die Ihren, oder mit Ihnen in den Dialog.

Bis zum nächsten Mal, Ihre Sonja Mannhardt

Der Versprecher – Ein Gedicht

Ich find dich klasse, hast einfach Rasse
ich find dich schön, will mit dir gehen

Hätt Lust dich zum Essen einzuladen
willst lieber Fisch oder Sonntagsbraten?

Könnt mir vorstellen, dich zu besuchen
könntest mir in der Nähe ein Zimmer buchen?

Oder komm doch einfach gleich zu mir
ich zeig dir meine Welt, das versprech ich dir

Wann bist du denn hier in der Nähe
weißt du eigentlich, wie gern ich dich sähe?

Würd gern ein Wein mit dir trinken
gern in deine Augen eintauchen und versinken

Ich meine es ernst, das sage ich dir
ich sehn mich so unheimlich nach dir

Ich meine es ernst, du kannst mir vertrauen
wollen wir an einer gemeinsamen Zukunft bauen?

Morgen ruf ich dich sicher wieder an
Versprochen! Ich bin doch ein ehrlicher Mann

Du bist meine Traumfrau besser geht es nicht
alles an dir ist ein einzig Gedicht

Wie? Du willst wissen, ob auf mich ist Verlass
oder ob ich mach auf deine Kosten nur Spaß?

Natürlich bin ich ein wirklicher Versprecher
Manche nennen mich einen Verbrecher

Weil meine Worte sind stets Schall und Rauch
reine Versprecher, das versprech ich dir auch.

© S.Mannhardt 5/2012

(1)    http://de.video.search.yahoo.com/search/video?p=Kentucky+schreit+ficken

(2)    http://de.wikipedia.org/wiki/Linguistische_Versprecher-Theorien

(3)    Goethe, Johann Wolfgang von: Hör-, Schreib- und Druckfehler. In: Goethes Werke. Hrsg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. 41. Bd., 1. Abtheilung. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1902, S. 183-188; Zitat: 184.

(4)     http://de.wikipedia.org/wiki/Freud%E2%80%99scher_Versprecher

Weibliche Schönheit

Weibliche Schönheit


 Mut zur weiblichen Schönheit – weg von Kleidergröße Size Zero.

„Hauptsache schlank“, so lautet das Ziel meiner heutigen Klientin, die mit meiner Hilfe gerne ein paar Pfündchen verlieren möchte. Es ist ja Frühling und da denkt man (und insbesondere Frau) gerne an den bevorstehenden Sommer, der die körperliche Schönheit wieder ins Licht zerrt. Vor mir sitzt eine attraktive Frau Mitte Dreißig, Kleidergröße 40. „So dick war ich noch nie. Die Pfunde kamen erst jetzt, mit dem ersten Kind,“ erzählt sie mir. „So möchte ich wieder aussehen. Das Foto entstand im Urlaub 2010.“ Ich schaue mir das Foto an und sehe eine lachende Frau im Bikini, bei der man das Gefühl bekommt, ihr etwas zu Essen geben zu müssen, damit dieses zarte Wesen nicht gänzlich vom Fleisch fällt. Während die Frau vor mir tatsächlich einen Busen hat, kann man diesen im Bikini der Urlaubsdame nur erahnen. Ich erkläre der Frau, dass ich als Ernährungstherapeutin leider keine Zeit habe, mich um Frauen mit normalem Gewicht zu kümmern, doch wenn ich Ihr dabei behilflich sein solle, Mut zur jetzigen Schönheit zu bekommen, biete ich ihr gerne ein entsprechendes Coaching an. Und was soll ich sagen: Die Frau hat eingewilligt, denn wie sie mir mitteilte, habe sie seit Jahren Probleme damit sich zu akzeptieren, wie sie sei. Auch in dem besagten Sommer wäre sie nicht wirklich zufrieden gewesen. Das „Hauptsache schlank“ hörte sich nach etwas mehr als 20 Minuten etwa so an: „Hauptsache zufrieden und endlich ohne Zwang essen.“ Na, das hört sich doch schon ganz anders an und nicht nur die Klientin freut sich über dieses angestrebte Ziel.

So schnell wir uns einig waren: Es braucht wieder Mut zur weiblichen, eigenen Schönheit, so langsam mahlen die Medienmühlen, denn das Thema „Diät“ will einfach kein Ende nehmen.

Ungläubig saß ich auch vor einiger Zeit vor dem Fernsehgerät und traute meinen Augen nicht. Da sitzen doch tatsächlich eine „Size Zero-Frau“, eine „exaltierte Dicke“ mit der sich niemand identifizieren kann und 3 schlanke Frauen mehr oder weniger essgestört, bei Maischberger und palavern über Sinn und Unsinn von Diäten und den „richtigen Weg“ abzunehmen. Ich kann mir nicht helfen: Das alles kommt sehr verkopft, gewollt rational unweiblich und nicht wirklich „schön“ daher und das liegt weniger am Aussehen der Damen, als vielmehr an deren Strahlkraft. http://www.suite101.de/news/menschen-bei-maischberger-kuemmert-sich-um-die-groessten-diatluegen-a129822

Hat es sich tatsächlich noch nicht herumgesprochen, dass dünn nicht mit glücklich sein gleichgesetzt werden kann? Weiß Frau denn noch immer nicht, dass Nichts dicker macht, als das ständige Abnehmen und Nichts mehr das Selbstbewusstsein von Frauen untergräbt, als permanent sich selbst, oder von Anderen am Körperumfang gemessen zu werden? Ganz zu schweigen von der Energie und Tatkraft, die in das Projekt „Abnehmen“ gesteckt wird, als wäre die Kleidergröße eine Frage von Leben und Tod. Völlig geschwächt vermögen viele Frauen nicht mehr sehr viel mehr Projekte zu stemmen, als das Projekt „Ideale Außenfassade“ zu befriedigen. Und aus meiner täglichen Arbeit als Beraterin weiß ich nur allzu gut, wie schnell aus einem solchen Diätprojekt ein dickes, fettes, gestörtes Essverhalten werden kann. Ist dieser Preis nicht ein wenig hoch?

Hat jemand dieser Damen sich einmal nach der gängigen Kleidergröße erkundigt? http://de.statista.com/statistik/daten/studie/177643/umfrage/konfektionsgroesse-frauen-bei-normalen-groessen/ Größe 38-42 wenn das Manager Magazin die Befragung durchführt, Größe 40-42 in dieser Studie http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/deutsche-werden-groesser-und-breiter-1.2018788 .
Haben die Damen der Fernsehsendung einmal die Männer nach ihrer Meinung gefragt? Sicherlich prägt das stereotype Schönheitsideal auch Frauen und Männer, doch zahlreiche Studien zeigen: Rippchen gehören für Männer auf den Teller, nicht ins Bett. Und: Studien zeigen, Frauen jenseits der Kleidergröße Zero haben mehr Sex und Schönheit strahlt von innen. Um als schön betrachtet zu werden, benötigt es als mehr als eine „ideale Kleidergröße“. Selbstbewusstsein und verführerisch aussehen steht ganz oben in der männlichen Gunst. Wir meinen: Diese Attribute sind nicht zwingend an eine Kleidergröße gekoppelt.

Wozu also um jeden Preis Kleidergröße 36 oder Size Zero? Um dem „Schönheitsideal“ zu entsprechen? Um schneller eine Karriereleiter hinaufzufallen? Studien belegen, dass bei Frauen fast immer die Kompetenz zählt, Size Zero dürfte wohl eher kein Karrierekatalysator sein, es sei denn, Frau möchte Modell werden und selbst dort, sind die Frauen mit Strahlkraft im Kommen.

Schauen Sie sich um in der Welt. Die Natur ist rund, kurvig, geschmeidig, warm, bunt. Die technische Welt kantig, eckig, kühl mit dem Hang zur Normierung und Uniformität. Die dünne Frau für die Chefetage, das Vollweib für´s Bett? So leicht wollen wir diese Klischees nicht bedienen, nicht wahr meine Damen? Tragen wir Pink-Pumps-Frauen ein wenig dazu bei, mit unserer ganz einzigartigen Weiblichkeit, diese Welt wieder ein bisschen bunter und femininer zu machen, ganz unabhängig vom Mainstream. Haben Sie Mut, Sie selbst zu sein, dann balanciert sich ihre innere und äußere Schönheit, weiblich leicht ein. Leicht ist in diesem Kontext natürlich nicht mit „einfach“ gleichzusetzen, sondern mit leicht im Sinne von „stimmig“. Dann sind Frauen sowohl attraktiv für Führungspositionen, als auch für das andere Geschlecht.

Ich denke, es gibt nur einen einzigen „richtigen“ Weg. Denjenigen, der eigenen Weiblichkeit, des eigenen Schönheitsideals, des eigenen Well-Weight, des eigenen Wohlfühlgewichts, damit äußere und innere Schönheit zum Strahlen kommen.

Oder was meinen Sie, werte npo-Leser?

 

Dieser Artikel ist in ähnlicher Art bereits in diesem Frauen-Onlinemagazin erschienen:

http://www.pinkpumpsopen.eu

Weibliche Schönheit

Lachen, nicht nur am Weltlachtag

Eigentlich ist das, was gerade in meinem Leben passiert ein Witz, ein mehr oder weniger schlechter. Wenn es nicht so tragisch und traurig wäre, dann wäre es wohl zum Lachen,“ so die Worte einer Führungskraft, die bei mir im Coaching sitzt. „Dann lachen wir doch einfach eine Runde, denn kann man denn nicht auch lachend sehr ernsthaftig sein?(Gotthold Ephraim Lessing),“ war meine ernstgemeinte Antwort und wir lächelten den schlechten Witz ein wenig in die Flucht, bevor wir weiter arbeiteten. Heute ist Weltlachtag…. Zum Artikel

Weibliche Schönheit

Vom Blenden und geblendet werden

Blender ersetzen Können und Ergebnisse durch Ausstrahlung und die Inszenierung von Erfolg. Damit kommen sie erstaunlich weit, so postuliert managerseminare in diesem Monat [1] unter dem Titel: „Wer trickst heute nicht?“ Endlich wird laut ausgesprochen, was wir doch insgeheim schon längst mutmaßten. Menschen blenden und lassen sich blenden. Zum Artikel