Die Mehrheit aller Deutschen ist zufrieden mit ihrem Leben, zumindest war das 2008 so. Auf einer Glücksskala von 1-10 gruppieren sich 67% zwischen acht und zehn ein. Der Durchschnitt des Wohlbefindens ist mit 7.4 ziemlich hoch. Doch es gibt Unterschiede. Während viele ihr Glück bereits gefunden haben, sind Viele noch auf der Suche nach Wohlbefinden.
Beamte sind zufriedener als andere Berufsstände, Arbeitslose sind unglücklicher als Berufstätige, ein hohes Haushaltseinkommen scheint ebenfalls zum Wohlbefinden beizutragen.
Doch was sind die Faktoren, die den Menschen Wohlbefinden schenken?

      > Gesundheit und Familie (87%)
      > Intaktes Elternhaus mit Liebe und Geborgenheit (74%)
      > Einen Arbeitsplatz haben (56%)
      > 77% der Frauen finden Wohlbefinden in den „ kleinen Dingen des Lebens“

Was die Studie noch ans Tageslicht beförderte: Wohlbefinden und lebenslanges Lernen und sich weiterbilden schließen sich nicht aus, im Gegenteil, sie bedingen einander. (1) Der Mensch ist eben ein Übender (2),  ein Mensch unterwegs….

Heute…

Aktuelle Befragungen unter Jung-Akademikern zeigen, dass das Thema Sicherheit an Bedeutung gewinnt.
Einen sicheren Arbeitsplatz haben, ist für 70% der Befragten ein ganz besonders wichtiges Kriterium (repräsentative Umfrage des Allensbach-Instituts im Auftrag des Reemtsma-Begabtenförderungswerks) ebenso wichtig ist für 51% der Befragten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und rangiert damit eindeutig vor „hohem Einkommen“ und „herausfordernde Tätigkeit“.

Kommt hier bereits zum Tragen, dass mehr und mehr Firmen den jungen Menschen nur noch befristete Arbeitsverträge geben? Und wen wundert es dann noch, dass das Thema Familie ebenso wichtig wird, wie der Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz? In unsicheren Arbeitsverhältnissen ist es fast unmöglich, entspannt und zufrieden eine Familie zu gründen.
In solchen Situationen hilft ein offenes Gespräch mit dem Chef, oder professionelles Coaching. Im Extremfall bleibt kein anderer AusWEG, außer die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt Kienbaum Communications. Sie fanden heraus, dass für 71% der Studenten „Familie“ und „Freunde“ wichtiger ist, als „Erfolg und Karriere“. (3)
Und wechselt ein „High-Potential“ seinen Arbeitgeber, spielen in Deutschland in 86% der Fälle private Gründe eine Rolle. (4)

Und was meint der aktuelle OECD-Zufriedenheitsindex? Deutschland ist bei den Nörglern ziemlich weit vorne aber nicht bei den zufriedenen…Doch – für den Einzelnen mag etwas ganz anderes gelten. (5)

Menschlich…

Nicht wirklich überraschend sind diese Ergebnisse, wenn man Mensch daseseinsanalytisch betrachtet. Dann ist Mensch immer auch MITmensch, ein soziales Wesen, dessen zufriedenes Dasein, immer auch ein MItsein ist, ein gemeinsames „in der Welt sein“ – . „To be there is to be with“ (6) Von anderen Menschen losgelöstes Glück in Form von „Geld, Erfolg“ rücken damit zwangsläufig auf hintere Plätze zurück und spiegeln sich schon im uralten Volksmund wider: „Geld allein macht nicht glücklich.“ Dies wird durch aktuelle Erkenntnisse des Reichtums Forschers Thomas Druyen bestätigt. (7)

Die kleinen Dinge…Ein Gedicht zum Thema

Zufriedenheit

‘s schwimmt menge Ma im Überfluß
het Huus und Hof und Geld
und wenig Freud und viel Verdruß
und Sorgen in der Welt.
Und het er viel, se gehrt er viel
und neeft und grumset allewil.
Und ‘s seig jo doch so schön im Tal,
in Matte, Berg und Wald,
und d’Vögeli pfifen überal
und alles widerhallt,
e rueihig Herz und frohe Mut
isch ebe doch no ‘s fürnehmst Gut.
So het’s Margretli gsunge, und o chönnti’s nonemol höre.
Chönnti’s nonemol seh! Gott geb em Freuden und Gsundheit.

Johann Peter Hebel (8)

Quellen:

(1) http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_23599_23600_2.pdf
(2) http://www.amazon.de/mu%C3%9Ft-dein-Leben-%C3%A4ndern-Anthropotechnik/dp/3518419951/ref=tmm_hrd_title_0
(3) http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/wuensche-der-studenten-lieber-persoenliches-glueck-als-schnelles-geld-11793568.html
(4) http://www.kienbaum.de/desktopdefault.aspx/tabid-501/649_read-11761/
(5) http://www.oecdbetterlifeindex.org/
(6) http://de.wikibooks.org/wiki/Martin_Heidegger/_Sein_und_Zeit/_Viertes_Kapitel_%C2%A7%C2%A7_25%E2%80%9327
(7) http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/-Geld-allein-macht-nicht-gluecklich;art16698,6800668
(8) Johann Peter Hebel: Gesamtausgabe, Herausgegeben von Wilhelm Zentner, Band 3, Karlsruhe: C.F. Müller,Karlsruhe 1972, S. 196.: Zufriedenheit.