Mut zur weiblichen Schönheit – weg von Kleidergröße Size Zero.

„Hauptsache schlank“, so lautet das Ziel meiner heutigen Klientin, die mit meiner Hilfe gerne ein paar Pfündchen verlieren möchte. Es ist ja Frühling und da denkt man (und insbesondere Frau) gerne an den bevorstehenden Sommer, der die körperliche Schönheit wieder ins Licht zerrt. Vor mir sitzt eine attraktive Frau Mitte Dreißig, Kleidergröße 40. „So dick war ich noch nie. Die Pfunde kamen erst jetzt, mit dem ersten Kind,“ erzählt sie mir. „So möchte ich wieder aussehen. Das Foto entstand im Urlaub 2010.“ Ich schaue mir das Foto an und sehe eine lachende Frau im Bikini, bei der man das Gefühl bekommt, ihr etwas zu Essen geben zu müssen, damit dieses zarte Wesen nicht gänzlich vom Fleisch fällt. Während die Frau vor mir tatsächlich einen Busen hat, kann man diesen im Bikini der Urlaubsdame nur erahnen. Ich erkläre der Frau, dass ich als Ernährungstherapeutin leider keine Zeit habe, mich um Frauen mit normalem Gewicht zu kümmern, doch wenn ich Ihr dabei behilflich sein solle, Mut zur jetzigen Schönheit zu bekommen, biete ich ihr gerne ein entsprechendes Coaching an. Und was soll ich sagen: Die Frau hat eingewilligt, denn wie sie mir mitteilte, habe sie seit Jahren Probleme damit sich zu akzeptieren, wie sie sei. Auch in dem besagten Sommer wäre sie nicht wirklich zufrieden gewesen. Das „Hauptsache schlank“ hörte sich nach etwas mehr als 20 Minuten etwa so an: „Hauptsache zufrieden und endlich ohne Zwang essen.“ Na, das hört sich doch schon ganz anders an und nicht nur die Klientin freut sich über dieses angestrebte Ziel.

So schnell wir uns einig waren: Es braucht wieder Mut zur weiblichen, eigenen Schönheit, so langsam mahlen die Medienmühlen, denn das Thema „Diät“ will einfach kein Ende nehmen.

Ungläubig saß ich auch vor einiger Zeit vor dem Fernsehgerät und traute meinen Augen nicht. Da sitzen doch tatsächlich eine „Size Zero-Frau“, eine „exaltierte Dicke“ mit der sich niemand identifizieren kann und 3 schlanke Frauen mehr oder weniger essgestört, bei Maischberger und palavern über Sinn und Unsinn von Diäten und den „richtigen Weg“ abzunehmen. Ich kann mir nicht helfen: Das alles kommt sehr verkopft, gewollt rational unweiblich und nicht wirklich „schön“ daher und das liegt weniger am Aussehen der Damen, als vielmehr an deren Strahlkraft. http://www.suite101.de/news/menschen-bei-maischberger-kuemmert-sich-um-die-groessten-diatluegen-a129822

Hat es sich tatsächlich noch nicht herumgesprochen, dass dünn nicht mit glücklich sein gleichgesetzt werden kann? Weiß Frau denn noch immer nicht, dass Nichts dicker macht, als das ständige Abnehmen und Nichts mehr das Selbstbewusstsein von Frauen untergräbt, als permanent sich selbst, oder von Anderen am Körperumfang gemessen zu werden? Ganz zu schweigen von der Energie und Tatkraft, die in das Projekt „Abnehmen“ gesteckt wird, als wäre die Kleidergröße eine Frage von Leben und Tod. Völlig geschwächt vermögen viele Frauen nicht mehr sehr viel mehr Projekte zu stemmen, als das Projekt „Ideale Außenfassade“ zu befriedigen. Und aus meiner täglichen Arbeit als Beraterin weiß ich nur allzu gut, wie schnell aus einem solchen Diätprojekt ein dickes, fettes, gestörtes Essverhalten werden kann. Ist dieser Preis nicht ein wenig hoch?

Hat jemand dieser Damen sich einmal nach der gängigen Kleidergröße erkundigt? http://de.statista.com/statistik/daten/studie/177643/umfrage/konfektionsgroesse-frauen-bei-normalen-groessen/ Größe 38-42 wenn das Manager Magazin die Befragung durchführt, Größe 40-42 in dieser Studie http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/deutsche-werden-groesser-und-breiter-1.2018788 .
Haben die Damen der Fernsehsendung einmal die Männer nach ihrer Meinung gefragt? Sicherlich prägt das stereotype Schönheitsideal auch Frauen und Männer, doch zahlreiche Studien zeigen: Rippchen gehören für Männer auf den Teller, nicht ins Bett. Und: Studien zeigen, Frauen jenseits der Kleidergröße Zero haben mehr Sex und Schönheit strahlt von innen. Um als schön betrachtet zu werden, benötigt es als mehr als eine „ideale Kleidergröße“. Selbstbewusstsein und verführerisch aussehen steht ganz oben in der männlichen Gunst. Wir meinen: Diese Attribute sind nicht zwingend an eine Kleidergröße gekoppelt.

Wozu also um jeden Preis Kleidergröße 36 oder Size Zero? Um dem „Schönheitsideal“ zu entsprechen? Um schneller eine Karriereleiter hinaufzufallen? Studien belegen, dass bei Frauen fast immer die Kompetenz zählt, Size Zero dürfte wohl eher kein Karrierekatalysator sein, es sei denn, Frau möchte Modell werden und selbst dort, sind die Frauen mit Strahlkraft im Kommen.

Schauen Sie sich um in der Welt. Die Natur ist rund, kurvig, geschmeidig, warm, bunt. Die technische Welt kantig, eckig, kühl mit dem Hang zur Normierung und Uniformität. Die dünne Frau für die Chefetage, das Vollweib für´s Bett? So leicht wollen wir diese Klischees nicht bedienen, nicht wahr meine Damen? Tragen wir Pink-Pumps-Frauen ein wenig dazu bei, mit unserer ganz einzigartigen Weiblichkeit, diese Welt wieder ein bisschen bunter und femininer zu machen, ganz unabhängig vom Mainstream. Haben Sie Mut, Sie selbst zu sein, dann balanciert sich ihre innere und äußere Schönheit, weiblich leicht ein. Leicht ist in diesem Kontext natürlich nicht mit „einfach“ gleichzusetzen, sondern mit leicht im Sinne von „stimmig“. Dann sind Frauen sowohl attraktiv für Führungspositionen, als auch für das andere Geschlecht.

Ich denke, es gibt nur einen einzigen „richtigen“ Weg. Denjenigen, der eigenen Weiblichkeit, des eigenen Schönheitsideals, des eigenen Well-Weight, des eigenen Wohlfühlgewichts, damit äußere und innere Schönheit zum Strahlen kommen.

Oder was meinen Sie, werte npo-Leser?

 

Dieser Artikel ist in ähnlicher Art bereits in diesem Frauen-Onlinemagazin erschienen:

http://www.pinkpumpsopen.eu