blogparadeWohin geht die Webinar-Reise?

Als ich vor mittlerweile fünf Jahren meine eigene Webinar-Reise antrat, wusste ich natürlich nicht, wohin die Reise geht. Ich hatte ein Ziel vor Augen, sicher. Doch wir wissen ja, wie es sich mit Zielen verhält. Manchmal entsteht der Weg durch´s Gehen und nicht selten müssen wir an Wegkreuzungen neu entscheiden, welche Richtung wir einschlagen wollen. Nicht nur einmal musste ich eine Zielkorrektur vornehmen, so wie dies im Leben und Berufsleben häufig gefordert wird.

Gerne folge ich einem Aufruf der @redemacherin, Frau Torma, mich an ihrer Blog-Parade zu beteiligen und ein persönliches Webinar-Plädoyer abzugeben. Bereits heute bin ich gespannt darauf, die vielen anderen Reise-Beiträge zu lesen und von anderen Erfahrungen zu hören. Ob es eine WAHR-Scheinlichkeit gibt, wie es in Zukunft weitergeht? Lassen wir uns gemeinsam überraschen.

Ziel – Um zu wissen wohin wir gehen, sollten wir wissen woher wir kommen…

Das Einzige, was mich von Anfang an, wie eine unsichtbare Wanderroute auf meinem Webinar-Weg begleitete war, dass es mir nicht auf Masse, nicht auf Mainstream, nicht auf Geld machen über Alles, ging, nicht darum massenhaft Kontakte zu generieren ohne Sinn und Verstand und um jeden Preis, sondern um qualitativ hochwertige Fortbildungsangebote.

Sie sollten mein bestehendes Seminar- und Vortragsangebot sinnvoll  ergänzen und in der Lage sein mein ganzes ethisches Menschenbild und meine Arbeitsprinzipien rund um Lehre und Lernen wiederspiegeln.  An dieser Haltung hat sich bis heute nichts geändert.  Sie bestimmt noch immer meine Webinar-Reise und hilft mir an Weggabelungen auf meinem Weg zu bleiben, sowohl in der Rolle des Webinar-Anbieters, als auch in meiner Rolle als Webinar-Besucher.

Bevor ich am Ende des Beitrags mein persönliches Plädoyer abgebe, hier noch ein paar Gedanken, die ich mit Ihnen als Wegbegleiter  gerne teilen möchte.

Weg – Der Weg entsteht beim gehen

Wie die Planung einer Reise, machte auch ich mir zu Anfang Gedanken darüber, was ich wollte, wohin ich wollte, wie ich dahin wollte. Ich malte mir die Webinar-Zukunft in schillernden Farben aus. Ich glaubte, dass es einen ähnlichen Webinar-Hype geben würde, wie ich ihn damals bereits aus den Staaten kannte. Einige Zeit ist seitdem vergangen, viele Webinar-Plattformen wurden von mir ausprobiert, zahlreiche Webinare,  von mir als Kunde, sowohl als kleine und feine Veranstaltungen,  als reine Werbeveranstaltungen, als auch als Flatrate-Tages-Events besucht.
Viele hundert Webinare wurden von mir selbst angeboten, viele wertvollen Erfahrungen gesammelt.

Und heute, an dieser Stelle meiner eigenen Reise als Webinar-Anbieter, an dieser Stelle wo mich mein persönlicher Webinar-Weg bis heute hinführte, kann ich nur eines mit Gewissheit sagen:

„DIE Webinar-Plattform gibt es nicht, DAS Webinar gibt es nicht, DEN Webinar-Anbieter ebenfalls nicht, DAS Webinar-Ziel, DIE Webinar-Reise und DIE Webinar-Zukunft wohl auch nicht.“

Gibt es folglich DIE eine Antwort auf obige Frage und wie würde ich dieselbe beantworten, wenn es eine gäbe? „Menschen sind einzigartig, sowohl als Kunde, als auch als Webinar-Anbieter, als Dienstleister, Berater. Eebenso einzigartig sind die verschiedenen Webinar-Reiseziele der Anbieter und ebenso einzigartig und vielfältig wird die Methodik genutzt. Ich weiß also,  dass ich nicht weiß, wohin die allgemeine Webinar-Reise hingeht, wo Sackgassen sind und was als Irrweg betrachtet werden kann.

Ich weiß nicht einmal mit Gewissheit, wohin mich meine eigene Webinar-Reise führt, denn als Phänomenologe hüte ich mich vor Prognosen und halte mich an das, was auch meine Arbeit ausmacht. Ich halte mich an fundierte Analysen, sprich RÜCKblicke. „Erzähle mir woher du kommst und ich sage dir, wohin du gehst“. Eines weiß ich folglich mit Sicherheit:

Ich werde so lange Webinare anbieten, solange ich selbst Freude an diesem Format habe, solange ich darin eine win-win-win Situation für Anbieter, Besucher und Webinar-Pattform erkennen kann.
Ich werde solange Webinare anbieten, solange ich für meine Angebote Wertschätzung meiner Teilnehmer erfahre.
Ich biete so lange Webinare an, so lange mir Teilnehmer bestätigen, dass ich noch immer auf einem WERTvollen, NUTZbringenden und SINNvollen Webinar-Weg bin.

Ich begnüge mich folglich damit, „auf dem Weg zu sein“ und mit einem Etappenziel, das da heißt: Ja, Webinare sind wertvolle Instrumente der Erwachsenenbildung. Ich bin noch immer auf der Reise und freue mich darauf, was mir künftig auf dem Weg und neben dem Weg und über dem Weg so alles begegnet. Vielleicht begegnen wir uns sogar auf unserer je eigenen Webinar-Reise? Und wer weiß, was uns so eine kurze Wegbegleitung bringen wird?

Reisebericht  – Platz nehmen, Rückschau halten, Etappenziel genießen

Ich nehme also schon mal Platz auf meiner Webinar-Reise, setze mich in, halte inne, schaue hin, hinein in die Ferne, genieße den Blick in die Weite, die Tiefe,  höre hin und hinein, nehme wahr, vergegenwärtige was war und momentan ist und ziehe zusammenfassend folgenden Schlüsse aus meiner bisherigen Webinar-Reiseerfahrung, gerne als kurze Zusammenfassung, denn wer Webinare liebt, der liebt auch KISS (keep it short & simple), denn auch auf einer Reise von 1000 Meilen, beginnt das Ganze mit dem ersten Schritt und der ersten Reiseetappe.

1.       Meine Webinar-Reise als Teilnehmer

  • Eine sehr gute Möglichkeit, mich von zu Hause aus fortzubilden, ohne zu reisen.
  • Gerade dort, wo es um reine Informationsvermittlung geht, halte ich das Format für sinnvoll und für mich nützlich.
  • Gerne bin ich bereit, für sehr gute Webinare auch gutes Geld zu bezahlen, denn ich spare bereits viel Geld dadurch, dass ich nicht reisen und übernachten muss.
  • Eine 85:15 Lösung, Information zu Eigenwerbung ist für mich vollkommen in Ordnung, da ich weiß, wie zeitintensiv die Durchführung hochwertiger Webinare ist. Ist der Werbeblock größer als 20 Prozent, so steige ich aus. Und stielt mir der Webinaranbieter gar meine Lebenszeit durch eine Dauerwerbesendung und lässt mich mit einer Nullinformation frustriert zurück, so bekommt dieser Anbieter auf meine ganz persönliche „kein lohnendes Reiseziel“ Liste.
  • Da ich Wert auf Qualität lege, ist es mir wichtig auch fundierte Information zu bekommen. FastFood Webinare (30 Minuten) besuche ich daher auch in Zukunft nicht. Wenn ich mich genüsslich auf mein Bänkchen setze und mich einlogge, möchte ich den Blick in die Welt geniessen nicht fastFOODEN.

2.       Meine Webinar-Reise als Leiter einer Online-Akademie

  • Ein Gros der theoretischen Grundlagen meiner vertiefenden und sehr Praxis bezogenen Seminare/Trainings habe ich mittlerweile als Webinare ausgelagert. Das hat viele Vorteile:
  • Ich kann auf meine vertiefenden Seminare hinweisen und bereits in den Webinaren „den kleinen aber feinen Unterschied aufzeigen“.
  • Für meine Webinare habe ich mir Themen ausgesucht, die zum denken anregen, Informationen liefern, die nicht „gegoogelt“ werden können, die ohne meine langjährige „Reiseerfahrung“ gar nicht möglich und denkbar wäre. Das generiert für meine Teilnehmer einen Mehrwert, der im Gegenzug auch mich zufrieden macht. Denn wie auf meinen (R)AUSwegen, geht es mir auch  auf meinen Webinar-Wegen um Sichterweiterung und  darum, spezielle Tiefblicke zu gewähren, um gerade der Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen gerecht zu werden.
    Ohne Chat im Direktkontakt gibt es bei mir keine Webinare.
  • Webinare sind zwar Vortragsveranstaltungen im alten akademischen Sinn, doch ist auch die individuelle Beziehungsbildung möglich, wenn sich die Zuhörer aktiv beteiligen. Genau diese direkte Kommunikation halte ich für eines der Erfolgsgeheimnisse von Webinaren. Reisen sind Begegnungen, Begegnungen zwischen Menschen und dazu gehört der Dialog. Und um heutzutage zu reisen, braucht man nicht einmal zu reisen.
  • Ich kann meine Seminare und Trainings, was den Theorieanteil aufweist, entlasten und spare damit Zeit für die Transfer-Arbeit während meiner Seminare/Workshops.
  • Hervorragend ist, wie schnell es mir möglich ist, auf aktuelle Bedarfe zu reagieren und einfach ein Angebot ins Netz zu stellen. Ich brauche nicht zu warten, bis jemand mich bucht um aktiv zu werden, so dass ich mit absolut aktuellen Themen viel schneller am Markt bin.
  • Ich finde es phantastisch, wie ich über Webinare Menschen kennenlerne, die mir auf meinen anderen Berufswegen nie begegnet wären. Viele Innovative, kreative Köpfe waren darunter und solche, die es gewohnt sind, schnelle Entscheidungen zu treffen und wenig „Berührungsängste“ mit Neuem haben.
  • Daraus haben sich nicht wenige sehr bereichernde Kooperationen ergeben, für die ich sehr dankbar bin und die es auf anderen Wegen so nicht gegeben hätte. Wo kommt es schon vor, dass wir in vollkommen „fachfremde“ Veranstaltungen zu Referenten sitzen, die wir nicht kennen? Webinare machen Mut auch mal abseits gewohnter Pfade, neue Wege zu gehen und Sichterweiterungen zu erlangen.
  • Lieber wandere ich ein Stück mit ein paar Wandern mit denen sich intensive Gespräche auch während der Webinare ergeben, als dass ich eine riesige Wandergruppe hinter mir herziehe und überhaupt nicht bemerke wer da zu mir gefunden hat und ob meine Wanderung auch WIRKlich positiv WIRKT. Ich bleibe auf meinem Weg: Klasse, statt Masse. Information und Mehrwert statt Werbeveranstaltung. Qualität statt Banalität.
  • Was ich mir wünschen würde, wäre, dass Teilnehmer den Nutzen bezahlter Webinare erkennen könnten und die Bereitschaft stiege, den immensen Aufwand (ca. 6 Std. Aufwand für 1 Seminar von einer Stunde, wenn dafür recherchiert, Info gebündelt, eine Spannungskurve aufgebaut, die Präsentation erstellt und die technische Einwandfreiheit gewährleistet werden soll.)
  • Die Grenzen sehe ich dort, wo Wissen, Wollen und Wünschen nicht ausreichen, um einen effektiven Transfer herzustellen. Dazu ist die Zeit meist zu kurz und die Möglichkeit, ganz individualisiert zu vertiefen doch eher begrenzt. Dies kann durch Webinar-Reihen aufgefangen werden, doch diese finden, zumindest bei mir, noch keinerlei Anklang. Ich biete regelmäßig, im Anschluss, individuelles Coaching  an, um die Effektivität von Webinaren zu erhöhen, doch diese Zusatzdienstleistung wird noch nicht in dem Maße genutzt, wie ich es mir wünschen würde.
  • Große Etappenziele:
    Weiterbildungscredits:  Mir ist es gelungen, einige meiner Webinare von Berufsverbänden anerkennen zu lassen. Das bedeutet, dass Besucher im Anschluss eine Teilnahmebescheinigung erhalten und dafür Weiterbildungspunkte erhalten. Eine lukrative Möglichkeit, das lebenslange Lernen zu leben, ohne dafür Reisen und Übernachtungen in Kauf nehmen zu müssen.
    Inhouse:  Es gibt mittlerweile auch Anfragen für exklusive inhouse-Webinare . Hier steht die Wissensvermittlung,  der Austausch und meist die Initiierung von hausinternen Arbeitsgruppen oder die Sensibilisierung für sensible Themen im Vordergrund.

Webinare, als Möglichkeit der Erweiterung der Bildungslandschaft? Ich möchte sie nicht mehr missen.
Meine Webinar-Reise geht auf jeden Fall weiter, sie lohnt sich für alle Reisepartner.
Wir sind noch nicht angekommen…Oder was meinen Sie? Lassen Sie uns ein Stückchen gemeinsam des Weges gehen und uns austauschen.

Ich freue mich von Ihnen zu hören.

Ihre

 

Sonja M. Mannhardt

Führungskräfteentwicklung & Gesundheitsmanagement
https://www.sonja-mannhardt.de

info@sonja-mannhardt.de