Manager. Wenn privat der Schuh drückt. Anorexie

Manager. Wenn privat der Schuh drückt. Anorexie

EssstörungWenn das eigene Kind immer weniger wird, wenn es sich nicht mehr an den Familienmahlzeiten beteiligt, gegenüber Vernunftsappellen quasi immun scheint, dann steigt die Sorge.
Hilflosigkeit und Ohnmacht machen sich breit, alte „Strategien“ mit dem Kind umzugehen, laufen ins Leere.

Ein magersüchtiges Kind im Haus zu haben ist nie eine Sache des Betroffenen selbst, sondern beeinflusst die gesamte Familie. Auch gestandene Männer/Manager lässt diese Situation nicht kalt, nicht selten wirkt sich eine Anorexie auch auf die berufliche Leistungsfähigkeit der Eltern aus. Statt Augen zu und durch, sollte frühzeitig auch für Eltern eine Unterstützung gesucht werden.

 

Hilflosigkeit und Scham

„Frau Mannhardt“. Ich führe über 100 Mitarbeiter, selten fühle ich mich herausgefordert oder gar überfordert, doch diese Situation bringt mich an meine Grenzen. Unsere Tochter entgleitet uns.  Sie wird immer dünner und muss, wenn das so weitergeht in eine Klinik, so sagen die Ärzte. Was haben wir nur falsch gemacht? Die Psychologen sagen wir sollen dafür sorgen, dass unsere Tochter häufiger isst und den Plan befolgt. Wir sollen das Essen unserer Tochter und ihr Gewicht kontrollieren, doch je mehr wir das tun, desto schlimmer wird das Ganze. Meine Frau und ich, wir sind am Ende unseres Lateins. Können Sie uns helfen?“

Betroffene, meist junge Frauen, bekommen sehr schnell Hilfe und psychologische Unterstützung. Doch was geschieht mit den betroffenen Eltern, die sich Vorwürfe machen, die nicht selten zu „Co-Therapeuten“ gemacht werden, die sich ob ihrer Ohnmacht schämen, die jedoch ebenfalls eine Orientierung benötigen? Sie werden nicht selten alleine gelassen, da es zunächst gilt, das betroffene Kind zu stabilisieren.

Natürlich haben Eltern die Möglichkeit eine Familientherapie zu machen, doch nicht selten scheuen insbesondere Führungskräfte in gehobenen Positionen diesen für sie sehr „demütigenden“ Schritt. Man hat doch bis jetzt alles alleine geschafft. Man führt schließlich viele Menschen. Man ist doch selbst nicht psychisch krank.

So geschieht es nicht selten, dass eine nicht unbedeutende Zeit, die Eltern vollkommen alleine gelassen werden und ihre alten Handlungsstrategien an den Tag legen. Nur – wäre das Ganze wohl eher nicht an diesen kritischen Punkt gelangt, wenn all diese Strategien erfolgreich gewesen wären, oder?

Ganzheitliche Betrachtung

Wie eng Anorexie auch mit der Familie, mit Erziehung und mit dem elterlichem Lebensstil zu tun hat, das zeigen folgende Aussagen von betroffenen jungen Frauen und Männern, die von Magersucht betroffen sind.

„Sie behandeln mich noch immer wie ein kleines Kind.“
„Sie vertrauen mir einfach nicht.“
„Sie sehen nur meine Leistung, meine Noten. Für mich interessieren sie sich nicht.“
„Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle. Sie glauben, sie kriegen mich so in den Griff.“
„Die interessieren sich doch nur für sich. Und ich soll so werden, wie sie mich haben wollen.“
„Sie kommen mir so hilflich und klein vor, dabei spielen die sich permanent als Bestimmer auf.“
„Wenn ich meine Anorexie nicht mehr habe, dass zerbricht die Familie! Mein Vater geht schon lange fremd und meine Mutter checkt gar nichts.“
„Erziehung? Wer bei uns nicht pariert, der wird moralisch niedergeknüppelt. Das tut man doch nicht…..Wie ich diesen Satz hasse.“
„Emotionale Krüppel. Keiner redet bei uns über sich und seine Gefühle.“
„Mein Vater behandelt mich, wie einen seiner Angestellten.“
„Für meine Mutter zählt doch einzig und allein nur ihr Aussehen, ihr Gewicht, die neueste Wunder-Diätpille und was andere sagen.“
„Ich habe keine Lust mehr, die Marionette meiner Eltern zu sein.“

Life-Coaching

Es benötigt sehr viel Kraft und Bereitschaft, genau hinzuschauen, um zu erkennen, was sich genau „hinter“ der Anorexie verbrigt, was genau damit ausgedrückt werden will, wo genau die Stellschrauben sind, um Entlastung zu finden und als Familie ein neues „Gleichgewicht“ zu finden.
Und genau deshalb benötigen auch betroffene Eltern kontinuierliche Unterstützung, im Sinne einer Verstehenshilfe und Unterstützung auch die eigenen Denk- und Handlungsmuster zu überdenken.

Gerade für Führungskräfte in gehobenen Positionen, die sich auch auf beruflicher und gesellschaftlicher Ebene verstanden sehen wollen, bietet sich begleitendes Life-Coaching an. Hierbei handelt es sich um professionelles Executive-Coaching, das die Möglichkeit offenlässt, auch über private Angelegenheiten zu sprechen, ohne dass sofort „psychologisiert“ wird.

Loslassen, Vertrauen haben, statt die Kontrolle verschärfen, Selbstbestimmung, Stärken stärken, Mut Emotionen ins Leben zu holen,  Macht, Führen und geführt werden, Ich UND Du, das sind nur einige der Themen, die in den Coachings zur Sprache kommen.

In nur 5-10 Zeitstunden Entlastung finden

Zwischen Medizin, Psychologie, Pädagogik und Daseinsanalyse bin ich es als Coach und Berater seit mehr als 20 Jahren gewohnt, nicht mehr als 5-10 Zeitstunden für eine Begleitung zur Verfügung zu haben. Gerne begleite ich auch Sie, Ihre Tochter, oder Sie als Elternteil ein Stück. Vertrauen Sie auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im coachen und beraten über gängige Tellerränder hinweg. Für Sie als Führungskraft ist auch eine punktuelle Begleitung auf dem Online-Weg eine Möglichkeit, Sie in Ihrem privaten Wohl zu stärken und zu unterstützen. Meine Daten sind evaluiert. Referenzen für dieses „sensible“ Thema finden Sie hier:

> Stimmen von Betroffenen

Und noch einen Vorteil haben Sie, wenn Sie bei mir Beratung buchen. Aufgrund meiner guten Reputation sind meine Gesundheitsberatungen von den Krankenkassen anerkannt. Viele Krankenkassen honorieren professionelle, qualifizierte Gesundheitsberatung mit einer anteiligen Kostenerstattung.

Weitere Artikel zum Thema Anorexie oder Life-Coaching finden Sie hier:

> Size Zero. Schlank um jeden Preis.

> Was Manager abhält ins Coaching zu gehen?

 

Manager: Wenn privat der Schuh drückt. Teil 1 Kinder die Probleme machen

Manager: Wenn privat der Schuh drückt. Teil 1 Kinder die Probleme machen

goldHerr K. ist engagierter und erfolgreicher Vertriebsleiter eines größeren mittelständischen Betriebes. Seine Arbeit hat er „im Griff“ und seine Mannschaft macht einen guten Job. Und doch: Herr K. kommt an seine Grenzen, weshalb er nach langem verdrängen und verharmlosen, dann doch Unterstützung sucht.

Während er sich als erfolgreichen Manager sieht, der für jedes Problem eine Lösung findet,  „funktioniert“ es zu Hause gar nicht. Er und seine Frau sind am Rand Ihrer Kräfte. Der 16-jährige Maximilian macht mehr und mehr Probleme. Er trinkt, nimmt immer mehr zu, er schwänzt die Schule und sein ganzes Leben scheint sich nur noch um Party, Spaß haben und Geld ausgeben zu drehen. Dabei haben er und  seine Frau doch alles für ihn getan und ihm fehle es doch an nichts….

Ein Tabu-Thema: Wohlstandsverwahrlosung

Maximilian lebt zwar in materiellem Überfluss, doch die „Verwöhn-Falle“ bei gleichzeitigem emotionalen „nicht satt werden“  hat zugeschnappt.

Wonach soll Maximilian noch streben, wenn er schon jetzt, mit 16 Jahren alles „HAT“? Wozu soll er sich anstrengen, etwas leisten, wenn schon jetzt klar ist, dass er niemals materielle Not haben wird? Wozu soll er Verantwortung für sein Tun übernehmen, wenn die Eltern ihn verzärteln und ihm gerne Verantwortung abnehmen, wenn Ungemach oder Anstrengung droht. Und HAT Maximilian wirklich alles, was er braucht? Wozu stopft er sich die ganzen Süßigkeiten rein?

War es Maximilian selbst, der sich aus dem Schulschlamassel herausziehen musste, der die Konsequenzen für sein Verhalten tragen musste? Nein. Herr K. war in der Schule und hat sich beim Direktor über die „unfähigen“ Lehrer beschwert, die seinen Sohn nicht motivieren können und drohte mit Wechsel auf ein anderes Internat.  Hatte es Konsequenzen, als Maximilian sich weigerte Verantwortung zu übernehmen? Frau K. ist „enttäuscht“, hat sie sich doch jahrelang „aufgeopfert“, alles für Maximilian zu tun und ihn maximal zu fördern. Sie wollte eine perfekte Mutter sein, hat bis zum Wechsel auf die Privatschule Hausaufgaben mit ihm gemacht und hat ihn überall hingefahren und jetzt das! Alles habe sie getan, um zu verhindern, dass sie ein dickes, unsportliches Kind bekommt und genau das Gegenteil sei eingetreten. Maximilian sei dick und faul und stelle Jeden in seinen Dienst, im Zweifel kaufe er sich Freundschaften, doch immer häufiger ist er alleine….

Was fehlt Maximilian? Spürt er sich, seine wahren Bedürfnisse? Wozu stopft er so viele Süßigkeiten in sich hinein und „schießt“ sich mit Alkohol ab? Ist er der Einzige, der emotional nicht satt wird? Ist seine Antriebsarmut nicht ebenso ein Zeichen mangelnden Selbstwertes, wie der Perfektionismus der Mutter oder die extreme Leistungsorientierung des Vaters? Benötigen nicht alle Beteiligten eine gehörige Portion Ermutigung, eine Stärkung ihres Selbstwertes, eine Auseinandersetzung mit ihren Süchten und Sehnsüchten,  mehr MITmenschliche Zuwendung, qualitativ WERTvolle Zeit? Benötigen nicht alle Familienmitglieder den Mut sich selbst besser zu spüren, damit anstelle eines schlechten Gewissens und materieller Verzärtelung eine ermutigende Begleitung in ein selbstbestimmtes und doch Halt gebendes, ganzheitlich „sättigendes“ Leben tritt?

Manager wollen mit Ihren Privatproblemen nicht zu „öffentlichen“ Anbietern

Die Scham ist groß, das Gefühl „versagt zu haben“ ebenfalls. Nur zu gerne spielen betroffene Familien über lange Zeit hinweg das Vogel-Strauß-Spiel: Was nicht sein soll, ist auch nicht. Statt Hilfe zu suchen, werden betroffene Kinder in Internate, oder auf „Auslandsaufenthalt“ geschickt, was die Leidenszeit nur verlängert. Ermöglichen Sie Ihren Besten den Zugang zu unterstützenden Beratungsangeboten dadurch, dass Sie Ihnen speziell geschulte Berater und Sparringpartner an die Seite stellen, die nicht nur den Berufsmensch unterstützen. Alles andere ist zu teuer, denn:

Ein Manager der private Sorgen hat, ist auch beruflich nicht voll leistungsfähig und ein Manager, der auch private Krisen meistert, hat immer auch ganz Westentliches für seinen Beruf als Führungskraft dazu gelernt.

Pädagogische Familienberatung unterstützt betroffene Familien

In meinem Netzwerk befinden sich viele professionell ausgebildeten pädagogisch-psychologischen Familienberater, die Ihnen und Ihren Mitarbeitern gerne unterstützend zur Seite stehen. Ich selbst biete, exklusiv und top-diskret für Executives die Möglichkeit an, in den Führungskräftecoachings auch über private Anliegen zu sprechen.

Sprechen Sie mich an.

Ihre Sonja Mannhardt


Nachtcafe. Wieviel Familie braucht der Mensch

Innere Armut

Le Troisieme Age

Le Troisieme Age


Sie, ja genau Sie meine ich. Haben Sie auch Eltern, die mittlerweile betagt sind? Dann möchte ich Ihnen diese Zeilen ans Herz legen, die ich kürzlich im Netz gefunden habe. Wer der Autor ist? Ich weiß es nicht, doch sollten Sie es wissen, freue ich mich zu erfahren, wer diesen Text verfasste:

An jenem Tag, an dem Du mich als alten Menschen siehst und ich nicht mehr ich bin,
hab Geduld mit mir und versuche mich zu verstehen.

Wenn ich mich beim Essen bekleckere, mich nicht richtig anziehe, hab Geduld.
Denke zurück an die Stunden, die ich damit verbracht habe, es Dir damals beizubringen.

Wenn ich mich mit Dir unterhalte und ich mich zum hundertsten Mal wiederhole, unterbrich mich nicht, hör mir einfach zu. Als Du klein warst, habe ich mir Dein Geplapper ständig und überall angehört, ob Zuhause, im Geschäft oder bei Bekannten.

Falls ich mich nicht wasche, dusche oder bade, schimpf nicht mit mir und vor allem beschäme mich nicht. Erinnere Dich daran, wie oft Du Ausreden hattest und wie oft ich dich ans baden gehen erinnern musste.

Wenn Du meine Ignoranz gegenüber neuen Technologien bemerkst, bitte ich Dich, mir die nötige Zeit zum lernen zu lassen, oder es zu akzeptieren. Und bitte lache währenddessen nicht über mich.

Ich habe Dir so viele Dinge beigebracht ….

Wie man richtig isst, wie man sich benimmt,
wie man spricht,
wie man sich anzieht und
wie man sich in dieser Welt zurechtfindet.

Sehr viele dieser Dinge sind das Ergebnis der Kraft und Zusammenarbeit von uns beiden – Dir und mir.

Falls ich irgendwann vergesslich werde oder den Faden unserer Unterhaltung verliere, gib mir die nötige Zeit um mich zu erinnern. Und falls ich mich doch nicht erinnern kann, werde nicht nervös und böse. Ich glaube nämlich, dass die Unterhaltung nicht das Wichtigste ist, sondern die Nähe zueinander, dass Du DA bist, zuhörst.

Zwing mich nicht zum essen, wenn ich es nicht will. Ich weiß am besten was ich brauche und was nicht. Er innerst Du Dich? Ich habe dich auch nie zum essen gezwungen.

Wenn mich irgendwann meine müden Beine nicht mehr schnell gehen lassen, reiche mir deine helfende und stützende Hand, genauso wie ich es für Dich getan habe, als Du laufen lerntest.

Und wenn ich Dir eines Tages sage, dass mein Leben nicht mehr lebenswert ist und dass ich sterben will, sei mir nicht böse. Eines Tages wirst Du verstehen, dass es gar nichts mit Dir zu tun hat, nicht mit deiner Liebe zu mir und auch nicht mit meiner Liebe zu Dir. Lerne einfach zu verstehen, dass ich in meinem Alter nicht lebe, sondern zu überleben versuche.

Eines Tages wirst Du erkennen, dass ich trotz der Fehler die ich gemacht habe, nur das Beste für Dich wollte und dass ich versuchte, Dir deinen Weg durch diese Welt so gerade und eben wie möglich zu machen.

Du darfst weder böse noch traurig sein und Dich auch nicht unfähig fühlen, wenn Du mich so siehst. Du musst nur an meiner Seite sein, versuchen mich zu verstehen und mir helfen, so wie ich es gemacht habe, als Du in diese Welt geboren wurdest.

Jetzt bist Du an der Reihe, mich auf meinem schwierigen, nicht immer geraden und ebenen Weg zu begleiten. Hilf mir diesen Weg mit Liebe und Geduld zu Ende zu gehen. Ich werde es Dir mit einem Lächeln und mit der unendlichen Liebe, die ich immer für Dich hatte, habe und haben werde, danken.

Manager. Wenn privat der Schuh drückt. Anorexie

Partnerschaft (k)ein Businessthema?

Partnerschaft (k)ein Businessthema

Am kommenden Wochenende findet in Flims das 4. SEHF-Forum statt. Das SWISS ECONOMIC HEALTH FORUM ist ein einzigartiger Kongress in Europa, der den Menschen innerhalb des magischen Dreiecks „Beruf – Partnerschaft – Ich“ in den Mittelpunkt stellt. Er behandelt Themen rund um die Arbeit, Karriere, Partnerschaft, Familie, persönliche Gesundheit und Wohlbefinden und traut sich dabei auch an vermeintliche Tabu-Themen heran.

Wir meinen: Viel zu wenig wird über den gängigen Business-Tellerrand geblickt, viel zu selten der ganze Mensch betrachtet, denn der Mensch ist nicht teilbar. Wir nehmen unsere privaten Themen mit an den Arbeitsplatz und nicht selten auch berufliche Themen mit nach Hause. Ein berufliches Wohlbefinden wirkt sich auch auf das Privatleben aus, ebenso wie sich ein privates Unwohlsein auch nicht gänzlich vom Arbeitsplatz fern gehalten werden kann. Dieses Jahr bin ich zwar nicht auf dem SEHF-Forum mit einem Workshop vertreten, doch möchte ich meinen Blog zum Anlass nehmen, diese Woche über Partnerschaft zu schreiben und zwar über die Kunst zusammenzubleiben.

Die Kunst zusammen zu bleiben

Während in den 70ger Jahren noch in den Zwanzigern geheiratet wurde, sind die Ehepartner heute in den Dreißigern, wenn sie sich das Ja-Wort schenken. Dennoch: Zunehmend mehr Menschen entscheiden sich auch für ein lebenslanges Singleleben und zunehmend mehr Menschen entscheiden sich für sogenannte LAT „Living apart together“ Partnerschaften. Fastjede zweite Ehe geschieden und dennoch – mehr denn je werden sogar Goldhochzeiten gefeiert.

Was hält Paare zusammen? Was steckt hinter der Kunst zusammenzubleiben?

Ein Beispiel

Herr M ist Manager, Frau M hat ihre Karriere als Chemikerin aufgegeben, um bei den Kindern zu sein. Seit 6 Monaten hängt der Haussegen schief, das Paar schläft nicht mehr miteinander. Er flüchtet sich ob der Unzufriedenheit immer mehr in seinen Job und bleibt immer länger weg. Sie wird immer unzufriedener und fühlt sich immer mehr ungeliebt. Je mehr sie sich ihm deshalb körperlich entzieht, je mehr treibt es ihn aus dem Haus, geradewegs in die Arme von anderen Frauen. Herr und Frau M. lieben einander und wissen nicht, was da mit ihnen geschieht.

Wie Herr und Frau M. geht es vielen Paaren und die Gründe ihrer Unzufriedenheit sind auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen, genau so wenig wie die Lösung.

Die Last, die auf Ehen lastet

Während man früher eher finanzielle Absicherung, Sozialstatus und die Fortpflanzung als Gründe für die Eheschließung anführte, ist die Messlatte für die Ehe mittlerweile sehr hoch. Sowohl Frauen, als auch Männer verbinden mit ihr auch die Sehnsucht nach emotionaler Sicherheit, Geborgenheit und Liebe. Häufig sind die Ehepartner zwischen den verschiedenen Rollen wie Geschäftspartner oder Berufstätige Person, Familienversorger, Kinderbetreuer, Haushaltsmanager und liebe- und verständnisvoller Partner, heillos überfordert. Probleme bis hin zur Trennung sind da vorprogrammiert.

Friedrich W. Nietzsche. „Eine gute Ehe beruht auf dem Talent zur Freundschaft. Nicht mangelnde Liebe, sondern mangelnde Freundschaft führt zu unglücklichen Ehen.“

Die Welt im Wandel

Immer mehr Frauen müssen mittlerweile einen Beitrag zum Familieneinkommen leisten, da ihr Einkommen benötigt wird. Gleichzeitig gibt es aber nach wie vor wenige nichtmobile Teilzeitarbeitsplätze für Mütter. Auch leben 70% der Großeltern mehr als 1 Stunde entfernt und nach wie vor ist die Rolle der Haushaltsmanagerin Frauensache. Je mehr Kinder im Haus sind, desto geringer die Mithilfe der Männer. Frauen leiden stark unter der damit einhergehenden Doppelbelastung und der in ihren Augen mangelnden Unterstützung durch die Ehepartner in punkto Kinderbetreuung und Haushaltsmanagement. Frauen brennen häufiger aus, als Männer.

Während Männer Ihre Anerkennung im Beruf finden, ist der Beruf der Mutter und Haushaltsmanagerin gesellschaftlich nicht so hoch angesehen. Gibt eine Frau folglich ihre Karriere für die Familie auf, entsteht sofort ein „Machtgefälle“, welches die Partnerschaft auf eine harte Probe stellen kann, sollte es nicht gelingen hierfür einen Ausgleich zu finden.

Männer finden sich immer häufiger in unsicheren Arbeitsverhältnissen vor. Sowohl die befristeten Arbeitsverhältnisse sind im Steigen begriffen, als auch die damit einhergehende Mobilität. Gerade in gehobenen Positionen klettert die Wochenarbeitszeit gut und gerne auf über 60 Stunden; viele Männer beklagen sich aber auch über zu wenig Arbeit unter 30 Stunden, was nicht gerade zu deren Zufriedenheit beiträgt. Das Gefühl als Familienernährer nicht zu „genügen“, bzw. für die Familie „keine Zeit“ mehr zu haben und sich von derselben ausgeschlossen zu fühlen, ist nicht selten.

Als Väter sind sie mit ihrem Leben aber deutlich zufriedener (8.8 von 10), als ihre Partnerinnen (7.7 von 10) Quelle: Ravensburger Elternsurvey). Laut OECD-Studie verbringen Mütter 10,5 Std. pro Woche mit ihren Kindern, 3,9 Std. die Väter. Und wie viel Zeit verbringen die Paare miteinander? Die durchschnittliche Redezeit pro Tag soll ja bekanntlich bei 8 Minuten liegen. Nur – reicht das?

Was Paare zusammenhält

Für Ehen gibt es keine Patenlösung, doch Paare, die lange zusammen sind, zeichnen sich durch einige gemeinsame Faktoren aus. Sie lachen deutlich häufiger miteinander, lassen den anderen auch an scheinbaren Alltäglichkeiten des Lebens teilhaben und sind Meister im Vergeben. Sie praktizieren die sogenannte Gnade des Vergessens. Der Paartherapeut Ritzer bringt es auf den Punkt: „Es kommt letztlich nicht darauf an, sich zu vertragen, sondern sich zu ertragen. Ein Arrangement, das auch als resignative Reife bezeichnet werden kann.“ (Ritzer, Paartherapeut). Oder anders ausgedrückt. Die Kunst besteht darin, das andere im Anderen zu akzeptieren und vielleicht sogar zu lieben.

Auswege, um zusammen zu bleiben

Für diejenigen, die sich dazu entschließen sollten, trotz Widrigkeiten und Verschiedenheiten zusammenbleiben zu wollen, hier ein paar Wege, die sich bei Vielen bewährt haben.

„Als ich zugenommen hatte, hat er gesagt, er mag dicke Frauen. Als ich wieder abgenommen habe, hat er gesagt, er mag schlanke Frauen. Irgendwann habe ich dann begriffen, dass er mich liebt.“

  • Das Glück NICHT vom Partner abhängig machen.
  • Den Partner so lassen wie er ist. Macken akzeptieren genau so, wie vergangenes Unbewältigtes.
  • Nicht im verändern, sondern im so lassen ist er Ausweg.
  • Eigene Interessen und Freundschaften pflegen.
  • Die eigenen Gefühle und Befindlichkeiten wahrnehmen und sich mitteilen.
  • Sex nicht als Machtinstrument benutzen.
  • Verzeihen können. Nobody is perfect.
  • Frauen und Männer sind verschieden. Um sich zu verstehen, sind sie gezwungen, miteinander zu reden, nicht übereinander. Männer können nicht hell sehen. (viele Männer fühlen sich von Scheidungen häufig „überrumpelt“). Frauen können auch nicht Hellsehen und verstehen nicht zwingendermaßen „ Liebling, ich habe es doch nur gut gemeint“ Handlungsweisen.
  • Partner brauchen klare Absprachen, denn der Alltag ist zu bewältigen und hat mit Liebe nichts zu tun. Wie für jedes Projekt auch, benötigt es klare Rollen und Absprachen. Ist der Partner arbeitslos oder bereits in Rente, ist er meist omnipräsent, was klare Absprachen nochmals notwendiger macht.

Viele Männer möchten gerne ihre Ruhe haben, sich entspannen, Spass haben – auch alleine; viele Frauen möchten gerne mehr Zeit MIT dem Partner verbringen. Wenn Partner es schaffen, wechselseitig auf die gegenseitigen Wünsche einzugehen, dann kommen beide zum Zuge und haben darüber hinaus einen zufriedenen Partner an der Seite.

Und wer am Wochenende noch nichts vor hat, der sollte sich das SEHF in Flims nicht entgehen lassen, vielleicht sogar zu zweit? http://www.sehf.ch