Traumjob Executive? Hinter den Glanz geblickt

Traumjob Executive? Hinter den Glanz geblickt

diverses 124Sie haben Alles: Erfolg, viel Geld, Ruhm, wunderbare Ehen und gut geratene Kinder, die Schäfchen im Trockenen und Visitenkarten, die Ausdruck von bemerkenswerten Karrieren sind. Sie machen sich eher Gedanken über den nächsten Urlaub und den nächsten teuren Wagen und arbeiten müssen sie auch nicht mehr viel – die (anderen) Executives.

So sehen es Viele: Diejenigen, die weiter unten in der Rangordnung sind und sogar solche, die selbst den Titel „Director of“ auf ihren Visitenkarten tragen, glauben, dass es „anderen“ sehr viel besser geht, als einem selbst.
Hier in diesem Beitrag soll einmal ein wenig hinter die Glanzfassaden geblickt werden, um zu zeigen, wie es vielen Executives tatsächlich geht.

 

Die Mär von dolce far niente

„Irgendwie habe ich den Eindruck, dass bei uns im Unternehmen nicht zählt ob GUT gearbeitet wird, sondern VIEL. Wer bei uns um 19 Uhr nach Hause geht, wird schräg angeschaut, so als ließe er eine ganze Mannschaft im Stich. Wenn man krank ist bekommt man quasi stündlich Anrufe und bekommt den Eindruck, das Unternehmen würde bankrott gehen, weil man unpässlich ist, um in gesunden Zeiten zu hören, dass wenn es einem nicht passt, sicherlich schnell Ersatz gefunden werden wird.“

So spricht nicht irgend ein Arbeitnehmer, sondern ein Executive. Vor allem diese arbeiten in Deutschland unter Hochdruck, von schlankem Lenz und Müßiggang keine Spur. Vier von fünf Managern arbeiten mehr als 50 Stunden pro Woche. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit dem Harvard Businessmanager erarbeitete. Die Hälfte der Führungskräfte mit einem Jahresgehalt von mehr als 200.000 Euro hat eine 60- bis 70-Stunden-Woche. Das ist sogar länger als in den USA. 96 Prozent der Befragten arbeiten auch am Wochenende, 85 Prozent stellten eine deutliche Zunahme der Arbeitsbelastung in den vergangenen fünf Jahren fest.

Desk sharing statt Luxusbüro

Ich kann mich noch an meine Anfänge gleich nach dem Studium erinnern. Je weiter oben, desto besser – ich bezog sofort ein Büro im 6. Stock, also dort, wo auch das Top-Management saß. Und ganz selbstverständlich bekam ich ein eigenes, helles, freundlich eingerichtetes Büro mit Grünpflanzen und einem schönen Ausblick. Und ganz selbstverständlich habe ich eine Sekretärin an die Seite gestellt bekommen, die auch für mich zuständig war. Damals hatte man zwar keinen eigenen Computer, dafür aber jemanden an der Seite, der für einen schrieb. Als Führungskraft mit Leitungsfunktion hatte man schließlich wichtigeres zu tun, als selbst zu schreiben – so jedenfalls tickten noch die Uhren bei global playern vor 25 Jahren. Man wusste, dass das Arbeitsklima, die Atmosphäre entscheidend ist, für gute Leistung und es war selbstverständlich, dass nicht jeder Alles machte, sondern jeder das, was er am besten konnte.
Ganz anders als das, was mir ein „Director“ – so der Titel auf seiner Visitenkarte, eines Konzerns unlängst erzählt. „Wir sind doch nur noch moderne Arbeitssklaven. Performance, Kennzahlen über alles. Es wird restlos an Allem gespart um Gewinne zu maximieren. Wie es den Mitarbeitern geht, interessiert niemanden.  Ich habe kein eigenes Büro, sondern sitze in einem Großraumbüro mit 12 anderen. Aber selbst das ist zu viel gesagt. Wir haben ein Schubfach für unsere Arbeitsmaterialien. Dort holen wir unsere Utensilien tagtäglich von Neuem raus und suchen uns jeden Tag von Neuem einen freien Desk. Wo gerade Platz ist setzen wir uns hin und arbeiten. Nichts Privates, Persönliches darf auf dem Schreibtisch stehen, denn man soll nicht abgelenkt werden von der Arbeit. Ich verdiene hervorragend doch ich verbringe das Gros meiner Lebenszeit an einem Ort an dem ich mich nicht wohlfühle.“

Die Angst geht um

„Ein Executive ist doch nur ein Executive – ein Ausführer, kein Anführer. Wer nicht spurt und compliant wird ausgetauscht. Da überlegt man sich zweimal, ob man den Mund aufmacht und seinen Job riskiert oder nicht.“
Sie verdienen meist hervorragend, doch die Angst geht um. Auch Executives sind nicht frei von Furcht – Furcht den Job zu verlieren, Furcht den Anforderungen nicht zu genügen, Furcht Schwäche zu zeigen, Angst vor Burnout oder sogar die Furcht in existenzielle Nöte zu geraten, für den Fall, dass man freigestellt wird.

Sie arbeiten hart und sehr viel, auch sie haben nicht das Gefühl ES geschafft zu haben, oder besonders zuvorkommend behandelt zu werden und auch sie kennen Furcht. Executive Coaching hilft mit Situationen klar zu kommen, die hinter einer Hochglanzfassade verborgen sind. Sprechen Sie uns an. Niemand aus Ihrer Unternehmung wird erfahren, dass Sie mit uns Kontakt haben, wenn Ihnen mal wieder das Lachen und Erfolgslächeln vergangen ist. Sie erreichen uns telefonisch oder online und brauchen nicht lange auf einen Termin warten. Oder möchten Sie sich ein paar Tage eine besondere (R)AUSzeit gönnen? Coaching & Wandern – exklusiv für Executives unterwegs.

 

Frohe Ostern

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorten sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlt’s im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden;
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit‘ und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“

J. W. von Goethe