Hilfe mein Kind ist „schwierig“ – Executive Coaching privat

Hilfe mein Kind ist „schwierig“ – Executive Coaching privat

Teufelchen

Wohin gehen Manager mit ihren „Sorgenkindern“?  Zur Erziehungsberatungsstelle der Gemeinde? Zu Pro Familia? Gleich zum Kinderpsychologogen?
Wohin gehen Manager mit ihren Partnerschaftskonflikten? Zur Caritas oder Diakonie?

Meine Erfahrung ist: Sie gehen lange, lange Zeit nirgends hin und verdrängen, mehr oder weniger erfolgreich. Wer gibt als Erfolg verwöhnter Manager schon gerne zu, dass zu Hause eben nicht alles rund und reibungslos läuft? In diesem Beitrag wollen wir ein wenig hinter die Kulissen „schwieriger Kinder“ schauen.

 

Private Schwierigkeiten machen alle hilflos

Der Mann vor mir sieht nicht wirklich aus, wie jemand, der „Hilfe“ benötigt. Bestens gekleidet, Führungskraft von Beruf und doch sitzt er in meinem Büro, denn sein Kind ist „so schwierig“ und er fühlt sich so ohnmächtig. Das anfängliche Führungskräftecoaching nimmt eine Wendung – plötzlich ist das Anliegen nicht mehr beruflich, sondern privater Natur. Und das ist keine Seltenheit, denn auch Führungskräfte sind keine Übermenschen. Und so wie es diesem Mann geht, geht es vielen Führungskräften. Während man Schwierigkeiten im Team, Konflike oder Probleme im Unternehmen meist souverän lösen kann, da man emotional nicht so beteiligt ist und häufig von außen noch einen relativ sachlichen Blick auf die Dinge werfen kann, gelingt das in privaten Angelegenheiten selten, insbesondere wenn es um die eigenen Kinder geht. Derartige Schwierigkeiten machen hilflos und ohnmächtig, gerade weil man emotional mittendrin ist. Diskretes Executive Coaching, was nicht vor privaten Themen Halt macht, kann eine sehr sinnvolle und nützliche Möglichkeit sein, dort hinzuschauen, wo Executive Coaching für gewöhnlich nicht hinschaut – ins Private…

Schwierige Kinder erzählen ihre Sicht auf die Welt

Sie bringen in der Schule nicht die erwartete Leistung; sie gehorchen nicht; sie lügen in den Augen der Eltern; sie sind „gewalttätig“; sie genügen den Ansprüchen an Äußerlichkeiten nicht (Hilfe mein Kind ist zu dick; Hilfe mein Kind hat „shoppen“ zum Lebensinhalt erklärt) oder schlagen so gänzlich aus der Art (wir sind alle so sportlich – er ist so unsportlich; wir sind alle so akiv, sie ist so faul; wir sind so ordentlich und dieses Kind so unordentlich). So sieht es zumindest auf den ersten oberflächlichen Blick aus. Oder so sehen es zumeist viele der betroffenen Eltern.

Und die Kinder?

Kinder, die Schwierigkeiten MACHEN, sind solche, die Schwierigkeiten HABEN (A. Adler)

Maximilian und Jakob sind Brüder und beide machen Schwierigkeiten. Die Mutter sucht HIlfe wegen Maximilian (er ist zu dick und futtert die ganze Zeit heimlich) und Jakob ist zwar dünn, doch schlägt er nicht nur seine kleine Schwester, sondern mittlerweile auch in der Schule Mitschüler. Obwohl er sehr intelligent ist, läuft er Gefahr sitzen zu bleiben. Doch anstatt der Mutter, kommt das Kindermädchen mit zur Beratung. Die Mutter hat keine Zeit (sie ist ganztags als Führungskraft in einem Konzern beschäftigt), ebenso, wie der Vater, der sich momentan beruflich in HongKong aufhält. So berichtet also das Kindermädchen von den Kindern, die „Schwierigkeiten“ machen und teilt sogleich mit, dass sie nur 45 Minuten Zeit hat, denn Maximilian muss ins Klavier und Jakob ins Karate. Als ich die Kinder frage, ob sie überhaupt freiwillig hier sind, sagen beide, dass sie nicht kommen wollten, sie aber müssen. Auf meine Frage hin, was denn geschehen wäre, wenn sie sich geweigert hätten, zu kommen, so entgegnen die Kinder.“Dann hätten wir Hausarrest und Fernsehverbot bekommen“ und Jakob ergänzt, dass wenn er sich nicht bessere, ins Internat gesteckt wird.

Ich bitte das Kindermädchen draußen zu warten und spreche mit den Kindern alleine. Ich erkläre Ihnen, dass bei mir niemand sein muss, der nicht selbst kommen möchte und teile den Kindern mit, was ich bis jetzt glaube verstanden zu haben. Sie sollen bei mir „repariert“ werden, weil sie nicht so sind, wie die Eltern sie gerne hätten und dass ich diesen Reparaturauftrag nicht annehmen werde, statt dessen, sie gerne ein wenig näher kennen lernen möchte. Beide Jungs schauen mich vollkommen verdutzt und ungläubig an. Wenn sie das aber nicht möchten, würde ich nicht darauf bestehen, sondern sie einfach in Ruhe lassen. Ich würde ihnen für ihre Entscheidung einige Minuten Zeit lassen.

Anstatt zu gehen, entscheiden sich beide Kinder zu bleiben und zu reden. Ihr Leid bricht förmlich aus den Kindern heraus: „Meine Mutter hat nie Zeit. Sie ist genauso wenig da wie unser Vater“. „Wenn wir nicht das tun, was sie wollen, werden wir bestraft“. „Was ich möchte, interessiert doch niemanden.“ „Egal, was ich tue, ich bekomme gesagt, was ich nicht kann.“ „Meine Schwester wird immer bevorzugt. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht höre: Nimm dir ein Beispiel an Sofia.“

Und was erzählt der Sohn des Managers? „Mein Vater will doch nur, dass ich so bin, wie er. Aber ich bin nicht wie er! Ich hasse es, dass er mir noch immer sagt, was ich tun soll (ich bin 16 Jahre alt). Er hört doch gar nicht zu. Er interessiert sich überhaupt nicht dafür, was ich möchte, wie es mir geht. Hauptsache er bekommt sein Recht, das, was er will und hat „Vorzeigekinder“. Ich komme mir schlimmer vor, als ein Sklave. Ich komme mir vor, wie eine Ware. Liebe? Mein Vater liebt nicht – er besitzt. Dass er jetzt Hilfe sucht, macht er doch nicht meinetwegen, sondern nur seinetwegen, weil ich nicht in sein Konzept passe, so wie ich jetzt bin.“

Die übergewichtige Tabea erzählt folgendes: „Essen ist mein liebster Freund. Es tröstet, es gibt mir Halt. Es versüsst mir das Leben und füllt meine Leere. Ich hetze von Termin zu Termin. Ich soll ins Ballett und ich will nicht. Ich muss ins Tennis, aber es macht mir keinen Spaß. Ich muss Nachhilfe nehmen, weil mittelmäßige Noten bei uns nicht sein dürfen. Ich hasse Geigenunterricht, aber ich darf nicht aufhören. Nie habe ich Zeit, mich mit Freundinnen zu treffen. Ich fühle mich sehr einsam. Ich esse heimlich, weil meine Mutter die ständig Diäten macht, mir sonst die Hölle auf Erden machen würde. Du sollst dies, du sollst das, du sollst jenes…das ist nicht gut für dich, das darfst du nicht essen, sonst wirst du zu dick. Ich will ihr ja eine gute Tochter sein, aber ich schaffe es nicht. Sie ist nie zufrieden mit mir.“

Der „unordentliche“ Sven berichtet die folgende Geschichte: „Permanent hackt meine Mutter auf mir herum, dass ich nicht ordentlich sei. Und Sie? Sie geht allen mit ihrem Putzwahn auf die Nerven und respektiert meine Privatspähre nicht. Ohne anzuklopfen kommt sie rein und will etwas von mir. Wie soll ich freiwillig mein Zimmer in Ordnung halten, wenn mein Zimmer gar nicht mein Zimmer ist, in dem ich der Herr im Haus bin. Soll es doch meine Mutter selber machen, denn niemand macht es ihr „ordentlich“ genug.

Kinder wollen…

> geliebt sein, wie Sie sind – ohne Bedingungen

> dazu gehören und nicht für Andersartigkeit ausgeschlossen werden

> nicht verglichen werden, sondern als einzigartiges Wesen gesehen werden

> gefragt,  beteiligt und ernst genommen werden, denn niemand möchte, dass über ihn bestimmt wird

> ermutigt werden, denn Kritik verhindert lernen

> Zeit mit ihren Eltern verbringen und

> echte Aufmerksamkeit…

 

Und sollte Ihr Kind Schwierigkeiten machen, so bedenken Sie, dass dieses Kind Schwierigkeiten mit der Lebensbewältigung hat.
Warten Sie nicht zu lange, bevor Sie sich professionelle Hilfe suchen, sich und Ihrem Kind zuliebe.