UnternehmensWERT Mensch – KMU Modellprojekt

UnternehmensWERT Mensch – KMU Modellprojekt

Unternehmenswert Mensch –  Ein Personalstrategieprogramm speziell für den Mittelstand

 

Fachkräftemangel und demografischer Wandel stellen schon heute viele kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) vor große Herausforderungen, da für strategische Entscheidungen oft die nötigen finanziellen Ressourcen fehlen.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat es sich zum Ziel gesetzt, gerade diese Unternehmen (bis 250 MA) bei der Entwicklung moderner Personalstrategien zu unterstützen. Hierzu leistet auch das Modellprojekt  UnternehmensWert: Mensch einen Beitrag, finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundes:

Seit Oktober 2012 können KMU dabei Unterstützung in Anspruch nehmen, die personellen Anforderungen Ihres Unternehmens mit professioneller Beratung aufzudecken und maßgeschneiderte personalstrategische Lösungen zu entwickeln – von Gesundheitsfragen über flexible Arbeitszeiten bis hin zu Entwicklungsmöglichkeiten. Dabei gewinnen nicht nur Ihre Beschäftigten, sondern Ihr Unternehmen als Ganzes!

 

Benötigen sie Unterstützung in diesen Handlungsfeldern?

Personalführung: Eine moderne Personalführung berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten, bindet diese aktiv in Entscheidungen ein und fördert sie unter Berücksichtigung der aktuellen Lebenssituation.

Chancengleichheit & Diversity: Unternehmen schöpfen neue Potenziale, wenn sie den Besonderheiten der eigenen Belegschaft gerecht werden und allen Beschäftigten Entwicklungschancen bieten – unabhängig von Alter, Geschlecht, familiärem oder kulturellem Hintergrund.

Gesundheit: Damit die Belegschaft und damit das Unternehmen auch in Zukunft leistungsfähig ist, braucht es geeignete Angebote zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen für einen gesunden Arbeitsalltag sensibilisiert werden.

Wissen & Kompetenz:Wissen muss im Betrieb gehalten und innerbetrieblich weitergegeben werden. Dafür müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt weitergebildet und die Lernmotivation der Belegschaft gefördert werden.

Wer kann mitmachen?

Das ESF-Förderprogramm steht allen kleinen und mittleren Unternehmen der Modellregion Stuttgart offen, die

  • natürliche und juristische Personen des privaten Rechts sind,
  • weniger als 250 Beschäftigte umfassen,
  • ihren Sitz und ihre Arbeitsstätte in Deutschland haben,
  • mindestens eine/einen sozialversicherungspflichtige/n Arbeitnehmer/in in Vollzeit beschäftigen,
  • und die seit mindestens fünf Jahren bestehen.

Webseite UnternehmensWERT:Mensch

Flyer zum Modellprojekt:

 

Wie können Sie mitmachen?

  1. Kontaktieren Sie Ihre regionale Beratungsstelle in Stuttgart:
    Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. Löffelstr. 22 – 24 , 70597 Stuttgart, Ansprechpartnerin: Doris von der Weiden, Tel: 07158-931692 ; E-Mail 

    Trier, Mannheim, Ludwigshafen sind ebenfalls Modellregionen und ich selbst arbeite für dieses Projekt auch im Rhein-Main Gebiet.
    Alle Beratungsstellen und regionalen Ansprechpartner des Projekts finden Sie hierDort erhalten Sie eine kostenlose Beratung, in der Sie gemeinsam den Bedarf in den 4 Handlungsfeldern ermitteln.
    Ein Beratungscheck wird ausgestellt in der ausgewiesen wird, wie viele Beratertage beantragt werden können.

  2. Fördermittel beantragen und Beratung in Anspruch nehmen:
    Sie stellen einen Antrag auf Förderung und sobald Sie die Zusage erhalten, beginnen  die Fachberatungen. Ihnen stehen dazu regional und überregional autorisierte Fachberaterinnen zur Verfügung. Mehr zum Procedere


Wer sind Ihre Ansprechpartner für die Fachberatungen?

Im Fachberaterpool des Projektes finden Sie deutschlandweit, erfahrene, autorisierte Berater. Für wen Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen selbst überlassen. Sie beauftragen denjenigen Berater, der Ihnen passend erscheint.

Auch ich stehe Ihnen gerne als autorisierte Fachberaterin insbesondere für die Handlungsfelder Personalführung und Gesundheit zur Seite. Kontaktieren Sie mich, sobald Sie wissen, wie viele Beratungstage bei Ihnen gefördert werden.

Es können bis zu 15 Tage sein, die dazu dienen, dass wir Sie darin unterstützen, Ihr Unternehmen in die Zukunft zu führen. UnternehmensWert Mensch: Denn nur Menschen bringen Unternehmen voran. Doch beeilen Sie sich! Modellprojekt bedeutet, dass Sie nur bis Mai 2014 einen Antrag stellen können, denn Ende 2014 läuft das Projekt bereits wieder aus.

Gerne stehe ich Ihnen für Fragen ab sofort zur Seite.

Ihre Sonja Mannhardt

„Microlearning“ als neuer Trend der Personalentwicklung?

„Microlearning“ als neuer Trend der Personalentwicklung?

BuchWie bitte? Microlearing ist ein neuer Trend in der Personalentwicklung? Lernstoff wird radikal zerkleinert, zerteilt, fragmentiert. Die Lernenden bekommen ein „Destillat“ an „Lerninhalten“ just in time vorgesetzt? Und erklärt wird dieser Unsinn damit, dass die Generation X „Ausschweifendes ablehnt? Kommt Multiple-Choice jetzt schon wieder? Ich fasse es nicht.

Wissensanhäufung hat nichts mit Lernen zu tun!

Da mühen sich Pädagogen seit Jahrhunderten ab, den Unterschied zwischen Lernen und Wissensvermittlung zu vermitteln. Da sagte bereits Mephisto, dass derjenige, der die Teile wohl in der Hand hat, ihm dennoch das geistige Band fehlt. Da suchen Firmen händeringend nach Menschen, die das „selbst denken“ nicht verlernt haben, sondern im Stande sind über Expertentellerränder zu blicken. Da werden händeringend „Kreative“ gesucht, die Welten verbinden können. Da wurden früher Literaten nicht müde zu erwähnen, dass es für echte BILDung Zeit benötigt (Bildung ist eine Lebensform. Sie ist die Kombination von Denken, Können und Wissen. K.Jaspers). Es gibt unzählige medizinische Studien, die mittlerweile belegen, dass es genau solche „Arbeitsbedingungen“ sind, die Menschen auf Dauer krank machen. Und Lernpsychologen sagen: „Aus lernpsychologischer Sicht wird Lernen als ein Prozess der relativ stabilen Veränderung des Verhaltens, Denkens und Fühlens aufgrund von Erfahrung oder neu gewonnenen Einsichten und des Verständnisses (verarbeiteter Wahrnehmung der Umwelt oder Bewusstwerdung eigener Regungen) aufgefasst.“  Effektivitätsstudien inbesondere im Executive-Coaching Bereich (1)  kommen zu dem Schluss, dass die Erfolge dort am größten sind, wo Menschen in „guten, vertrauensvollen Beziehungen“ sind. Und ich stimme meinem Lehrer zu: „Lernen ist eine gewisse Form des Lernen lassens.“ Zu unserer Art Lehre und lernen zu lassen, gehören nur wenige Methoden des Lernens. Das Mircolearning gehört aber definitiv nicht dazu.

Selbst die Erfinder dieses neuen „Lernformats“ (korrekterweise müsste es Wissensformat heißen), müssen eingestehen:

„Es geht nur darum Fakten, Definitionen und Abläufe zu vermitteln, oder für ein Thema zu sensibilisieren. Es ist nicht möglich ein bestimmtes Verhalten zu zeigen.“

Und Robelaire sagte: „Menschen sind keine Gefäße, die gefüllt werden, sondern Feuer, die entfacht werden.“ Und wem Multiple-Choice, Lernkarteien, Twitter-Nachrichten, SMS, Podcasts keine Unbekannten sind, der weiß, was davon „hängen bleibt“.

Doch die Erfinder des Microlearning wissen es offenbar besser: „Lernen und Erfolgsmessung passieren gleichzeitig. Es wird sichtbar, wie viel wirklich hängen geblieben ist“ (2)

Bulimielernen, passend zum Zeitgeist

Ausschweifendes wird von den Jüngeren abgelehnt, es besteht kein Interesse mehr an Tiefgang? Und der Mensch legt neuerdings mehr wert auf die „Zeit-Erlebnisökonomie“, will also in noch weniger Zeit, sich noch mehr Wissen einverleiben?

Mag sein, doch wo sind wir, wenn die Lernenden den Lehrenden vorschreiben, WIE gelehrt wird? Wird da nicht der Bock zum Gärtner gemacht? Irren sich hier nicht die Lehrenden, die Wissen mit Lernen gleichsetzen? Geht es überall nur noch um Brot und Spiele? Wird der Mensch jetzt vom Menschen selbst zum gefühllosen, nicht mehr denkenden Computer umgestaltet?
Wo sind die Gebildeten an den Schaltstellen, wo solche Entscheidungen getroffen werden?

Vorträge kürzer als 15 Minuten, Videos mit maximal  300-400 Worten, andere Microlearningformate fragmentiert bis zur nackten Wissensbotschaft, die nicht mehr als wenige Sekunden Zeit beansprucht und sofort mit einer „Erfolgskontrolle“ versehen wird? Das soll modernes Lernen sein?

Mir fällt dazu nur die Bulimie ein: Wissen fressen, bis zum Erbrechen. Alles in sich hineinstopfen, einfach Masse konsumieren bis man sich übergeben muss. Fressen als einzige Handlungskompetenz die touchiert wird, die Sache (Lernen/Essen) nur noch Ersatzbefriedigung, eine wahre Sättigung stellt sich nie ein, weil der echte Hunger auf (Bildung und mehr) einfach nicht befriedigt wird?

Wenn sich dieses Format, wie deren Erfinder voraussagen, durchsetzt an Schule, Universität und in der Personalentwicklung na dann passt für mich nur noch ein Satz: „Nur ein Gott kann uns retten. M.Heidegger“

tl;dr

Wer bis hierher gelesen hat, der scheint aber noch nicht wirklich „Wissens-Bulimie“ gefährdet zu sein, denn diese Abkürzung heißt: „Too long, didn´t read.“

Und sollten Sie als HR-Manager oder verantwortlicher Manager für Bildungsfragen, Fragen zu den Themen: Lernen und Bildung; nachhaltige Personalentwicklung, Gesunde Führung, ethische Führung haben, so freue ich mich, von Ihnen zu hören.

Ihre Sonja Mannhardt
Führungskräfteentwicklung & Gesundheitsmanagement
Phone: 07635-824847
E-Mail: Info@sonja-mannhardt.de

(1) Erik de Haan et al. „Greatest Ever“ Executive Coaching Outcome-Study. (Management Summary auf Anfrage) Oder lesen Sie den nächsten Blogbeitrag, hier.

(2) Constantin Gillies. Kleine Portionen, bitte. ManagerSeminare, 183, 6/2013, 56ff